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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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Cum venerit dies ille qui mixtum hoc div<strong>in</strong>i humanique<br />

secernat, corpus hic ubi <strong>in</strong>veni rel<strong>in</strong>quam,<br />

ipse me diis reddam...Per has mortalis aevi<br />

moras illi meliori vitae longiorique proluditur...Pro<strong>in</strong>de<br />

<strong>in</strong>trepidus horam illam decretoriam<br />

prospice: non est animo suprema, sed corpori...<br />

Dies iste quem tamquam extremum reformidas, aeterni<br />

natalis est. Depone onus...Quid ista sic<br />

diligis quasi tua? Istis opertus es: veniet qui<br />

te revellat dies et ex contubernio foedi atque<br />

olidi ventris educat.<br />

(Seneca, Epistulae morales, 102,22-27)<br />

Wenn gekommen ist jener Tag, <strong>der</strong> die Mischung<br />

aus Göttlichem <strong>und</strong> Menschlichen trennt, werde<br />

ich den Körper hier, wo ich ihn gef<strong>und</strong>en habe,<br />

zurücklassen, mich selbst den Göttern wie<strong>der</strong>geben...Bei<br />

diesem Verweilen im sterblichen Leben<br />

handelt es sich um das Vorspiel zu e<strong>in</strong>em besseren<br />

<strong>und</strong> längeren Leben...Deshalb erwarte furchtlos<br />

jene Entscheidungsst<strong>und</strong>e: nicht ist sie für<br />

die Seele die letzte, son<strong>der</strong>n für den Körper...Dieser<br />

Tag, vor dem du, als sei es <strong>der</strong><br />

letzte, Grauen empf<strong>in</strong>dest, ist <strong>der</strong> Geburtstag<br />

e<strong>in</strong>es ewigen Lebens. Leg ab die Last...Was<br />

liebst du diese Körperlichkeit, als sei sie e<strong>in</strong><br />

Teil <strong>von</strong> dir? Sie bedeckt dich nur: kommen wird<br />

<strong>der</strong> Tag, <strong>der</strong> dich da<strong>von</strong> losreisst <strong>und</strong> aus <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schaft mit dem scheußlichen <strong>und</strong> st<strong>in</strong>kenden<br />

Leib befreit.<br />

Seneca konstatiert die Übere<strong>in</strong>stimmung mit se<strong>in</strong>em Adressaten<br />

<strong>in</strong> Bezug auf den Dualismus <strong>von</strong> Leib <strong>und</strong> Seele<br />

zu Beg<strong>in</strong>n des 92. Briefes <strong>und</strong> erweckt so den E<strong>in</strong>druck,<br />

dass er sich mit se<strong>in</strong>em Fre<strong>und</strong> Lucilius <strong>in</strong><br />

diesem Punkte e<strong>in</strong>ig ist („Puto, <strong>in</strong>ter me teque conveniet<br />

externa corpori adquiri, corpus <strong>in</strong> honorem animi<br />

coli.“). 130<br />

130 „Ich glaube, zwischen mir <strong>und</strong> dir besteht E<strong>in</strong>igkeit; äußerliche D<strong>in</strong>ge werden für den Körper<br />

erworben, <strong>der</strong> Körper wird um <strong>der</strong> Seele willen gepflegt.“<br />

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