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Aspekte der stoischen Ethik in Senecas Bild von Athleten und ...

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5.3 Die Gladiatorenspiele - munera<br />

Die Gladiatorenspiele s<strong>in</strong>d etruskischen o<strong>der</strong> kampanischen<br />

Ursprungs <strong>und</strong> fanden gemäß den Angaben des Historikers<br />

Livius <strong>und</strong> des Valerius Maximus <strong>in</strong> Rom zum<br />

ersten Mal zu Beg<strong>in</strong>n des 1. Punischen Krieges 264 vor<br />

Christus unter den Konsuln Appius Claudius <strong>und</strong> Qu<strong>in</strong>tus<br />

Fulvius bei <strong>der</strong> Bestattung des Decimus Iunius<br />

Brutus Pera statt. 195 (Livius, Ab urbe condita, 16)<br />

Die Menschenopfer waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fühzeit mit dem Totenkult<br />

verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> hatten sakralen Charakter. Die<br />

Gladiatorenspiele lösten den archaischen Totenkult ab<br />

<strong>und</strong> führten zu e<strong>in</strong>em Wettkampf auf Leben <strong>und</strong> Tod. 196<br />

Der Historiker Livius datiert <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Geschichtswerken<br />

mit zunehmen<strong>der</strong> Kont<strong>in</strong>uität Gladiatorenspiele.<br />

216 vor Christus fanden Gladiatorenkämpfe zu Ehren<br />

des verstorbenen Marcus Aemilius Lepidus auf dem Forum<br />

statt. 206 veranstaltet Scipio zu Ehren se<strong>in</strong>es<br />

verstorbenen Großvaters <strong>und</strong> Onkels Leichenspiele <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> spanischen Stadt Carthago Nova. 197<br />

195 Der Ursprung <strong>der</strong> Gladiatorenspiele wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachliteratur kontrovers diskutiert. ( Mouratidis,<br />

On the Orig<strong>in</strong> of the Gladiatorial Games, S. 111). Homer berichtet bereits <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ilias<br />

<strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Waffenkampf, den Achill zwischen Diomedes <strong>und</strong> Aias bei <strong>der</strong> Leichenfeier zu<br />

Ehren des gefallenen Helden Patroklos verananstaltet. Er macht dem blutigen Schauspiel aber<br />

e<strong>in</strong> Ende, bevor e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> beiden Helden se<strong>in</strong>en Mut mit dem Leben bezahlen muss (Homer,<br />

Ilias XXIII 802-825). Weiler bezeichnet diesen Wettkampf als den „rauhesten aller Agone“.<br />

Da aber vor dem Kampf sowohl dem Sieger als auch dem Besiegten Preise <strong>in</strong> Aussicht gestellt<br />

wurden, sollte dieser Wettkampf sicherlich nicht tödlich enden. Die blutende W<strong>und</strong>e hatte<br />

lediglich karthatischen Effekt. (Weiler, Der Agon im Mythos, S. 235f.; Mouratidis, Gladiatorial<br />

Games, S. 117) Zum Ursprung <strong>der</strong> Gladiatorenspiele siehe auch Ville, La gladiature en<br />

occident des orig<strong>in</strong>es à la mort de Domitien, Paris 1981; Mouratidis, On the Orig<strong>in</strong> of the Gladiatorial<br />

Games,S. 111-134, Futrell, Blood <strong>in</strong> the Arena, S. 11-28 sowie Weiler, Der Sport bei<br />

den Völkern <strong>der</strong> Alten Welt, Darmstadt, 1981, S. 9; Die Etymologie <strong>der</strong> Begriffe lanista <strong>und</strong><br />

Charun weist auf e<strong>in</strong>en etruskischen Ursprung <strong>der</strong> Gladiatorenspiele h<strong>in</strong>. Siehe: Grant, Gladiatoren,<br />

S. 42; Mouratidis, Gladiatorial Games, S. 111<br />

196 Tertullian, De spectaculis XII 1-4; Mouratidis, Gladiatorial Games, S. 131f.; Wiedemann,<br />

Das Ende <strong>der</strong> römischen Gladiatorenspiele, S. 150: „Wenn e<strong>in</strong> tapferer Kämpfer bestattet<br />

wird, symbolisiert <strong>der</strong> Zweikampf <strong>der</strong> Gladiatoren, dass <strong>der</strong> Verstorbene durch se<strong>in</strong>e eigene<br />

kämpferische virtus weiterleben wird.“<br />

197 Der erste Gladiatorenkampf, dessen Kämpfer namentlich dokumentiert s<strong>in</strong>d, fand zwischen<br />

den Fürstensöhne Corbis <strong>und</strong> Orsua <strong>in</strong> Carthago Nova statt. Sie entschieden den Rechtsstreit<br />

um die Thronfolge im Zweikampf <strong>und</strong> hielten ihr „Plädoyer mit dem Schwert“. Corbis besiegte<br />

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