Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
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n<strong>im</strong>mt. 54 Dadurch werden wesentliche pro-soziale Verhaltensweisen, Kooperations-<br />
, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen erlernt und<br />
erprobt und folglich der friedliche Umgang mit<strong>ein</strong>ander gefördert. Denn Beteiligung<br />
schafft Identifikation, und wenn sich <strong>ein</strong> Jugendlicher mit s<strong>ein</strong>em Jugendforum, s<strong>ein</strong>em<br />
Schulhof, Jugendraum oder Schulcafé identifizieren kann, weil er selbst die genannten<br />
Räume mitgeschaffen hat oder mitverwaltet, dann wird er diese nicht nur<br />
nutzen, sondern sie auch nicht zerstören oder zerstören lassen (Freizeitbereich → Jugendhäuser).<br />
All dies verbessert die Lebensbedingungen, fördert die Entscheidungsfähigkeit,<br />
Eigenverantwortlichkeit und Kritikfähigkeit junger Menschen, ebenso gibt sie<br />
Unterstützung bei der Entfaltung und Selbstverwirklichung der eigenen Persönlichkeit.<br />
- Schulen müssen attraktive(re) Angebote an unterrichtsfreien Zeiten <strong>für</strong> Schüler/innen<br />
anbieten. Vermehrtes Anbieten von Freizeit- und Neigungsgruppen.<br />
• Maßnahmen zur Verbesserung der Beziehungsebene<br />
- Eine wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e friedfertigere Atmosphäre in der Schule ist die<br />
Stärkung der Solidarität unter Schüler/innen, hierzu bedarf es wiederholter Maßnahmen<br />
zur Stärkung des Klassenzusammenhalts<br />
- Die Schaffung <strong>ein</strong>es Vertrauensverhältnisses zwischen <strong>Lehrer</strong>/innen und<br />
Schüler/innen ist von großem Vorteil, um Konflikte rasch zu lösen.<br />
- Ein weiterer Punkt <strong>im</strong> Abbau von Gewalt und <strong>im</strong> Aufbau von positiven zwischen<br />
menschlichen Beziehungen ist, die Identifikation aller mit ihrer Schule zu verstärken.<br />
Die Schule soll mit positiven Emotionen besetzt werden können.<br />
Fühlen sich das <strong>Lehrer</strong>kollegium, Schüler/innen und alle weiteren Angestellten der<br />
Schule <strong>für</strong> ihre Schule verantwortlich und mit ihr verbunden, kommt es zu <strong>ein</strong>em verbesserten<br />
Schulkl<strong>im</strong>a und so auch zu <strong>ein</strong>er weniger aggressiven Atmosphäre. 55<br />
- Pädagogische Konferenzen oder „Pädagogische Tage“ mit dem Thema „Gewalt in der<br />
Schule“ können <strong>ein</strong> erster Anstoß zur Aus<strong>ein</strong>andersetzung s<strong>ein</strong>, dürfen aber k<strong>ein</strong>e<br />
„Eintagsfliegen“ bleiben.<br />
- Das sofortige und konsequente Reagieren der <strong>Lehrer</strong>/innen auf Konflikte und Streitereien<br />
ist unerlässlich, um die Situation zu entschärfen und k<strong>ein</strong>en Zweifel aufkommen<br />
zu lassen, dass Gewalttätigkeiten nicht akzeptiert werden. 56<br />
- Gespräche mit Eltern bzw. Erziehungsberechtigten und Diskussionsgruppen<br />
gem<strong>ein</strong>sam mit Eltern, Schüler/innen und <strong>Lehrer</strong>/innen können neue Perspektiven<br />
aufzeigen und zielführend s<strong>ein</strong>. 57<br />
- Gespräche mit Tätern und Opfern. 58<br />
- Es sollte innerhalb der Klassen möglichst wenig <strong>Lehrer</strong>wechsel stattfinden. Damit<br />
können <strong>Lehrer</strong>/innen verstärkt zu Bezugs- eventuell auch zu Vertrauenspersonen (z.B.<br />
durch Tutorat) werden.<br />
54 vgl. ENGEL Gerhard; Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen aus Sicht des Jugendarbeit; in: Politische Studien,<br />
Sonderheft 4/1997: Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen. Was tun wir <strong>für</strong> den friedlichen Umgang mit<strong>ein</strong>ander?;<br />
München 1997, 99f<br />
55 vgl. HURRELMANN 1996<br />
56 vgl. LANGER Inghard; Wirksam werden gegen Gewalt; in: LANGER Inghard/ JÄKEL Bernhard/ KOTHE Stefanie u.a.; Überlebenskampf<br />
<strong>im</strong> Klassenz<strong>im</strong>mer - Was Schüler und Eltern gegen den Gewaltterror tun können. Freiburg i. Br. 1994, S. 148–158<br />
57 NILLES Jean-Paul; Das Gespräch mit den Eltern; Luxemburg 2004<br />
58 GRÜTZEMANN Wolfgang; ... Opfer s<strong>ein</strong> dagegen sehr ... Die Opfer am Tatort Schule; in: KNOPF Hartmut (Hg.);<br />
Aggressives Verhalten und Gewalt in der Schule; München 1996, 153-184