Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
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<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong> Modul�Projektmanagement<br />
- Diagnostizieren (Auf-den-Punkt-bringen)<br />
- Über<strong>ein</strong>st<strong>im</strong>mung prüfen (Gruppenm<strong>ein</strong>ung testen, erfragen, feststellen)<br />
- Vermitteln (Harmonisieren, Kompromisse suchen, Konsens fordern)<br />
- Spannung regeln<br />
c. Signalisierende Rollen<br />
Störende Rollen haben signalisierenden Charakter und zeigen meist an, dass in der Gruppe wichtige<br />
Aspekte nicht genügend berücksichtigt werden. Wichtig ersch<strong>ein</strong>t daher, den/die Signalträger/in<br />
nicht gleich zum Sündenbock zu stempeln, sondern dem Signal nachzugehen und zu<br />
versuchen, die Ursachen herauszufinden:<br />
- Aggressives Verhalten<br />
- Blockieren<br />
- Egozentrik<br />
- Rivalisieren<br />
- Werben um Sympathie<br />
- Lobbyismus<br />
- Clownerie (Herumblödeln)<br />
- Beachtung suchen (Geltungsstreben)<br />
- Rückzug (Passivverhalten)<br />
10.4 POSITIONEN IN DER GRUPPE<br />
In jeder Gruppe geht es - neben den Rollen - auch um Positionen, also um den Rang, den jedes Mitglied<br />
in der Gruppe übern<strong>im</strong>mt. Diese Positionsrangeleien werden offen oder versteckt ausgetragen.<br />
Hierbei geht es um Ansehen und Einfluss, um Entscheidungs- und Verantwortungskompetenz,<br />
auch um Wichtigkeit, welche die <strong>ein</strong>zelnen Gruppenmitglieder in der Gruppe <strong>ein</strong>zunehmen versuchen<br />
bzw. verteidigen möchten. Wir alle kennen das Märchen von Schneewittchen und in diesem<br />
Zusammenhang den Spruch vom Spiegel<strong>ein</strong> an der Wand. Wir kennen auch die Rangeleien der<br />
Zwerge. Nicht viel anders geht es in Gruppen zu. Einige dieser Positionen seien hier angeführt:<br />
• der Anführer/ die Anführerin: ist in der Regel „opinion leader“ und Vertreter/in der<br />
Gruppe nach außen. Er/ sie ist aktiv, ergreift die Initiative, ist entscheidungsfreudig, vertritt die<br />
Richtung und die Ziele der Gruppe. Meist ist der Anführer/ die Anführerin auch der/die Projektleiter/in<br />
(offiziell oder inoffiziell). Er/ sie ist <strong>ein</strong> sogenannter α-Typ.<br />
• der Rivale/ die Rivalin: er/sie ist Konkurrent/in des Anführers und kämpft offen oder<br />
verdeckt gegen diesen an. Der Rivale/ die Rivalin verhält sich dem Anführer gegenüber kritisch<br />
und distanziert. Je nach Stärke ergibt sich <strong>ein</strong> Führungsduo. Der Rivale/ die Rivalin ist <strong>ein</strong> minus α-<br />
Typ, wenn er/ sie unterliegt.<br />
• der/ die Unabhängige: er/ sie bleibt autonom in s<strong>ein</strong>er/ihrer M<strong>ein</strong>ung, hat <strong>ein</strong> großes<br />
Know how (z.B. Expertenwissen), das er/sie zur Verfügung stellt, versucht aber nicht, sich<br />
durchzusetzen. Er/sie möchte nicht Entscheidungsträger/in s<strong>ein</strong>, bzw. <strong>im</strong> Machtspiel in vorderster<br />
Reihe stehen, dennoch ist er/ sie oft das Züngl<strong>ein</strong> an der Waage. Er/ sie ist <strong>ein</strong> sogenannter ß-Typ.<br />
der/ die Mitläufer/in: hält sich zurück, exponiert sich und s<strong>ein</strong>en/ ihren Standpunkt nicht. Was er/<br />
sie denkt und will, weiß k<strong>ein</strong>er so richtig. Er/ sie gibt viel Spielraum <strong>für</strong> Phantasie und ist <strong>ein</strong> Unsicherheitsfaktor<br />
insofern, dass man nie genau weiß, wo<strong>für</strong> bzw. wogegen er/ sie st<strong>im</strong>mt, soweit<br />
er/ sie nicht <strong>ein</strong>fach nur den Stärksten durch s<strong>ein</strong> Mitläufertum stützt. Der Gefolgsmann/ die<br />
Gefolgsfrau ist <strong>ein</strong> sogenannter Γ-Typ.<br />
• der/ die Außenseiter/in: weicht von den sozialen Normen der Gruppe ab. Außenseiter<br />
sind Personen, die Züge an sich tragen, die die Gruppenmitglieder an sich selbst nicht wahrhaben<br />
wollen und nach außen projizieren. Außenseiter sind oft Träger von signalisierenden Rollen. (Ω-Typ)<br />
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