Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
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<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong> Modul� (Projekt)-Kommunikation<br />
3.3.5 Feedback<br />
Feedback ist <strong>ein</strong>e Mitteilung an <strong>ein</strong>e Person, die diese darüber informiert, wie ihr Verhalten von anderen<br />
(von mir) wahrgenommen und erlebt wird.<br />
Ich teile m<strong>ein</strong>e Beobachtungen, Wahrnehmungen, Empfindungen, Eindrücke, Interpretationen<br />
und Sichtweisen m<strong>ein</strong>em Gegenüber so mit, dass er/sie mit m<strong>ein</strong>er subjektiven Sicht<br />
etwas anfangen kann, d.h. dass dadurch <strong>ein</strong> konstruktives Weiterarbeiten ermöglicht wird.<br />
Die positiven Wirkungen von Feedback:<br />
- es verstärkt<br />
- es korrigiert<br />
- es klärt<br />
Feedback sollte:<br />
- personenbezogen s<strong>ein</strong> (nicht MAN, ES, WIR, sondern ICH und DU/ SIE)<br />
- beschreibend s<strong>ein</strong>, d.h. nicht bewertend<br />
- konkret s<strong>ein</strong> (detailliert statt allgem<strong>ein</strong>/ abstrakt)<br />
- angemessen s<strong>ein</strong>, d.h. auf <strong>ein</strong> konkretes, <strong>ein</strong>gegrenztes Verhalten bezogen<br />
- klar und möglichst präzise formuliert s<strong>ein</strong> (anwendbar)<br />
- zur rechten Zeit erfolgen (unmittelbar)<br />
- verständlich s<strong>ein</strong> und den Empfänger nicht überfordern<br />
- auch positive Wahrnehmungen und Gefühle ansprechen<br />
- erbeten und nicht aufgezwungen s<strong>ein</strong><br />
- auch als solches erkennbar s<strong>ein</strong><br />
Feedback-EMPFÄNGER sollte:<br />
- Feedback als <strong>ein</strong>e Chance sehen<br />
- zuhören - nachfragen - klären<br />
- sich jedoch nicht rechtfertigen oder verteidigen<br />
3.3.6 Kontrollierter Dialog<br />
In manchen Gesprächssituationen hat man das Gefühl, dass es dem/ der Gesprächspartner/in an<br />
der nötigen Aufmerksamkeit fehlt. Dies entweder dadurch, dass eigentlich er/ sie ständig redet,<br />
kaum, dass ich <strong>ein</strong> Stichwort geliefert habe, legt er/ sie los, oder aber es kommt das Gefühl auf, ich<br />
rede mit <strong>ein</strong>er Mauer, <strong>ein</strong>e bestätigende Reaktion m<strong>ein</strong>es/ m<strong>ein</strong>er Gesprächspartners/in fehlt. Vor<br />
allem, wenn es um die Schilderung von Problemsituationen geht, braucht es so was wie „<strong>für</strong> den<br />
anderen da zu s<strong>ein</strong>“. Eine Kombination von wirklichem Zuhören (Schweigen), Anteilnahme (bestätigende<br />
Reaktion) und interessiertem Nachfragen kann dem/ der Gesprächspartner/in zeigen,<br />
das ich ihn/ sie verstanden und angenommen habe.<br />
Wie dies erfolgen kann, sei <strong>im</strong> kontrollierten Dialog aufgezeigt:<br />
1. Aktiv Zuhören<br />
- Ohren wirklich öffnen<br />
- Blickkontakt halten<br />
- offene Körperhaltung<br />
- zust<strong>im</strong>mende Laute („oh“, „aha“, „hm“)<br />
- Kopfnicken<br />
- kurzes Nachfragen<br />
2. Widerspiegelung<br />
a. <strong>ein</strong>fache Wiederholung<br />
b. sinngetreue Reformulierung<br />
c. Gefühle thematisieren<br />
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