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Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer

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<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong> Modul�Projektmanagement<br />

11. PROJEKTGRUPPENLEITUNG 16<br />

Ausgangsfragen:<br />

- Welche Person hat jene sachlichen und sozialen Qualifikationen, dass sie als<br />

Projektleiter/in sowohl den sachlichen Anforderungen, als auch <strong>ein</strong>er sozialen<br />

Akzeptanz in der Gruppe entsprechen kann?<br />

- Hat diese Person auch genügend Teamerfahrung und ausreichende<br />

arbeitsmethodische Kenntnisse zur Projektleitung?<br />

11.1 PSYCHOHYGIENE DES LEITERS/ DER LEITERIN<br />

Der Leiter/ die Leiterin ist als Person gefordert, da sie oft <strong>im</strong> Mittelpunkt steht. Leitung geht auf<br />

Rahmenbedingungen <strong>ein</strong>, auf das Thema und auf die Gruppe. Ihre Aufmerksamkeit ist nicht selten<br />

nach außen gerichtet, auf das Geschehen um sich herum. Das Anforderungsprofil an die Leitung<br />

erfordert Energie, Ausdauer und Motivation, um nur drei der vielen erforderlichen Qualitäten<br />

aufzuzählen, die von ihr verlangt werden. Leitung sollte sich rasch auf Prozesse und Menschen<br />

<strong>ein</strong>lassen können, aber sich nicht darin verstricken, sich auch schnell wieder davon erholen. Dabei<br />

wird sicher jede/r <strong>ein</strong>e eigene Strategie entfalten, doch <strong>ein</strong>es darf dabei k<strong>ein</strong>esfalls zu kurz geraten:<br />

der Leiter/ die Leiterin darf bei alldem nicht vergessen auf SICH zu schauen, denn nur wer<br />

selbst gut auf sich schaut, ist auch in der Lage, gut auf andere zu schauen!<br />

Ein paar Fragen seien in der Folge angeführt, die Aufschluss geben können über die eigene Psychohygiene:<br />

- Wie und wo hole ich mir die Energie und den Ausgleich <strong>für</strong> diese Arbeit?<br />

- Wie gut sorge ich <strong>für</strong> mich selbst?<br />

- Wie und wo lade ich ab?<br />

- Wo finde ich m<strong>ein</strong>e innere Ausgeglichenheit, und wo bekomme ich m<strong>ein</strong>e „Streichel<strong>ein</strong>heiten“,<br />

damit ich nicht durch m<strong>ein</strong>en Hunger nach Anerkennung, Liebe, Status<br />

oder Macht die Gruppenmitglieder und den Prozess auf Punkte hinlenke, die mehr<br />

mit eigenen Motiven zu tun haben, als mit dem Gesamtgeschehen in der Gruppe?<br />

- Welche äußeren Bedingungen will ich während des Treffens <strong>für</strong> mich sicherstellen<br />

bzgl. Ruhe, Komfort, Zeit <strong>für</strong> mich etc?<br />

- Welche Hilfen brauche ich während der Leitung und zu ihrer kurzfristigen<br />

Vorbereitung (Personen, Materialien, Bücher, Medien etc...)?<br />

- Welche Belastungen von außen muss ich fernhalten oder ihre Bearbeitung delegieren,<br />

damit ich wirklich hier s<strong>ein</strong> kann und nicht mit <strong>ein</strong>em Teil m<strong>ein</strong>er Person und m<strong>ein</strong>er<br />

Zeit noch in <strong>ein</strong>em anderen Feld außerhalb des Treffens agieren muss? (z.B. Handy &<br />

Co)<br />

- Wie st<strong>im</strong>men die Inhalte über<strong>ein</strong> mit dem, was ich in und an mir in der<br />

Leitungssituation erlebe? Welche Fragen und Probleme sollte ich in diesem<br />

Zusammenhang <strong>ein</strong>mal intensiver anschauen?<br />

- Wo bin ich überfordert, wo unterfordert? (Teilnehmerkreis, Thema, Methoden)<br />

- Mit wem kann ich offen und unbelastet über Dinge sprechen, die mir Mühe machen<br />

und Probleme bereiten? (Kollegiale Beratung, Supervision, ...)<br />

- Was ist der Preis, den ich <strong>für</strong> m<strong>ein</strong>e Tätigkeit als Leiter/in bezahlen soll oder muss?<br />

Welchen Preis zahlen die anderen, damit ich das, was ich tue, auch tun kann? (Familie,<br />

Freunde, Firma)<br />

- Wie viel Zeit habe ich überhaupt <strong>für</strong> mich, in der ich tun und lassen kann, was ich will?<br />

Oder bleibt auf m<strong>ein</strong>em Zeitkonto zu wenig <strong>für</strong> mich übrig, wenn „die anderen“ ihren<br />

Anteil kassiert haben? 17<br />

16 vgl. weitere Anregungen zur Arbeit mit Projektgruppen: NILLES Jean-Paul/ KRIEGER Winfried/ MICHAELIS Thérèse;<br />

Multiplikatoren in der Pr<strong>im</strong>ären Suchtprävention. Ein <strong>Handbuch</strong>; Luxemburg 2005<br />

17 vgl. LANGMAACK/ BRAUNE-KRICKAU 1995, 171ff<br />

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