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Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer

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wissem Ausgang. Übrig bleibt dann oft die Lebensweisheit: Recht haben und Recht bekommen<br />

sind zweierlei Dinge. Anders bei der <strong>Mediation</strong>, wo das Hinzuziehen <strong>ein</strong>es unparteiischen Dritten<br />

die Chance bietet, <strong>ein</strong>e Kommunikation zwischen den beiden Parteien wieder in Gang zu setzten<br />

und sich so <strong>ein</strong>er Lösung anzunähern.<br />

Zentral ist <strong>ein</strong> respektvoller Dialog zwischen den Konfliktparteien, <strong>für</strong> dessen Ablauf<br />

und die Einhaltung best<strong>im</strong>mter Kommunikationsregeln der/ die Mediator/in zuständig ist – nicht aber<br />

<strong>für</strong> den Inhalt und Ausgang des Gesprächs. Es ist davon auszugehen, dass es vor allem Kommunikationsstörungen<br />

oder -schwierigkeiten zwischen den Beteiligten gibt, die es zu bearbeiten gilt.<br />

Im Rahmen von <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> ist der/ die Mediator/in <strong>ein</strong> unparteiischer Dritter ihresgleichen,<br />

der/ die von beiden Konfliktparteien gleichermaßen akzeptiert und respektiert wird.<br />

Das <strong>Mediation</strong>sverfahren besteht aus mehreren Schritten, die in der Literatur allerdings<br />

unterschiedlich angeführt werden. 14 Egal, ob in 4, 5 oder 7 Schritten, in allen Fällen handelt es sich<br />

bei dem <strong>Mediation</strong>sverfahren um <strong>ein</strong> regelgeleitetes Verfahren und ist damit <strong>für</strong> die Schüler/innen<br />

„leicht“ erlern- und durchführbar.<br />

Sinnvoll ist, dass die Schule <strong>für</strong> die <strong>Mediation</strong>sgespräche <strong>ein</strong>en Raum zur Verfügung stellt, in dem<br />

die Mediator/innen zu festen Zeiten ansprechbar sind und in dem <strong>ein</strong>e Atmosphäre der Vertraulichkeit<br />

und des Sichwohlfühlens <strong>für</strong> die Schüler/innen geschaffen werden kann. <strong>Mediation</strong> wird<br />

nur erfolgreich s<strong>ein</strong>, wenn sie fest in die Schule <strong>im</strong>plementiert ist und von allen Seiten, d.h. von<br />

allen am Schulleben Beteiligten (Schülerschaft, Lehrkräfte, SPOS, Direktion, administrativem wie<br />

technischem Personal, Eltern) getragen wird. Hierzu bedarf es <strong>ein</strong>es „Systems der Konfliktbearbeitung“<br />

oder in anderen Worten <strong>ein</strong>er spezifischen „Konfliktkultur an der Schule“, die <strong>im</strong> günstigsten<br />

Fall mit allen Schulpartnern spezifisch reflektiert und entwickelt wurde.<br />

14 BRAUN/ HÜNICKE u.a. 2000, FALLER 1998; JEFFERYS-DUDEN 1999ff; BESEMER 1997; BRÜNDEL u.a. 1999<br />

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