Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
• Die Mediator/innen helfen den Beteiligten, sich über ihre Gefühle und Interessen klar<br />
zu werden und sie verständlich zum Ausdruck zu bringen.<br />
• Die Mediator/innen sorgen da<strong>für</strong>, dass Machtungleichgewichte ausgeglichen werden<br />
bzw. be<strong>im</strong> <strong>Mediation</strong>sprozess nicht zum Tragen kommen.<br />
• Die Mediator/innen gehen mit dem Gehörten vertraulich um. Insbesondere stehen<br />
sie nach <strong>ein</strong>em Scheitern der <strong>Mediation</strong> k<strong>ein</strong>er der Konfliktparteien als Anwält/in zur<br />
Verfügung. Auch sollten sie nicht als Zeug/innen oder Gutachter/innen in <strong>ein</strong>em anschließenden<br />
Rechtsstreit benannt werden.<br />
• Die Mediator/innen achten darauf, dass k<strong>ein</strong>e unrealisierbaren, nutzlosen Ver<strong>ein</strong>barungen<br />
getroffen werden.<br />
• Die Mediator/innen können das Gespräch von sich aus abbrechen, wenn k<strong>ein</strong>e vernünftige<br />
und/ oder ethisch verantwortbare Lösung gefunden wird.<br />
5.6 KLEINES INTERVENTIONSREPERTOIRE FÜR MEDIATOR/INNEN<br />
Den Mediator/innen stehen <strong>ein</strong>e Vielzahl an Methoden zur Verfügung, um den Prozess der Konfliktbearbeitung<br />
und Problemlösung voranzubringen.<br />
Damit Coaches und Schüler/innen gleich damit beginnen können zu üben, sei zum Abschluss<br />
noch <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Interventionsrepertoire mit auf den Weg gegeben. Denn <strong>ein</strong>es ist sicher,<br />
nach der Grundausbildung gilt das Motto: Üben, üben, üben!<br />
Der/ die Mediator/in muss da<strong>für</strong> sorgen, dass während der <strong>Mediation</strong> <strong>ein</strong>e Reihe von Punkten sichergestellt<br />
sind. Dies sind <strong>ein</strong>erseits die bereits besprochenen Regeln und der Ablauf des <strong>Mediation</strong>sgespräches.<br />
Über unterschiedliche Interventionen steuert der/ die Mediator/in das Gespräch:<br />
• Erregung kontrollieren<br />
Gesprächspartner können <strong>ein</strong>ander kritisieren, es ist ihnen aber als Personen Respekt<br />
und Achtung zuzusichern, daher steht die Sachebene <strong>im</strong> Mittelpunkt und nicht<br />
persönliche Angriffe.<br />
• Vertrauen herstellen<br />
Die Konfliktparteien sollen eigene Gefühle ansprechen, sich sozusagen offenbaren<br />
und nicht nur von und über den anderen sprechen.<br />
• Offen kommunizieren<br />
156<br />
Hierbei sind vor allem folgende Punkte zu beachten:<br />
• Situation<br />
Ist der Ort günstig? Steht genügend Zeit zur Verfügung? Will ich mir die Zeit nehmen?<br />
Soll <strong>ein</strong>e dritte Partei hinzugezogen werden? (Dies ist dann zu empfehlen, wenn sich<br />
<strong>ein</strong>e Seite hoffnungslos unterlegen fühlt, nicht weiß, wie sie den Konflikt anpacken<br />
soll, von sehr starken Gefühlen beherrscht wird wie Angst oder Wut).<br />
• Wahrnehmung<br />
K<strong>ein</strong>e diffusen Vermutungen äußern, sondern beobachtbare Ereignisse und nachprüfbare<br />
Fakten in die Argumentation <strong>ein</strong>bauen<br />
• Gefühle<br />
Eigene Gefühle ansprechen<br />
• Einstellungen<br />
Vorteile <strong>ein</strong>es kooperativen, Nachteile <strong>ein</strong>es konkurrierenden Konfliktaustrags besprechen,<br />
an die Selbstachtung der anderen Partei appellieren<br />
• Problem lösen<br />
Ist das Problem verständlich und klar definiert oder gibt es mehrere Problemdefini-