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Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer

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<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong> Modul� (Projekt)-Kommunikation<br />

Je besser es gelungen ist, das Kontakt- und Empathiefeld aufzubauen, d.h. wenn zwischen den Gesprächspartner/innen<br />

<strong>ein</strong> Gefühl des Vertauens herrscht, sind die betroffenen Personen auch bereit,<br />

„Auskunft“ zu geben. Es geht bei dieser Schwerpunktphase darum, Informationen und Daten<br />

zu sammeln, die dazu beitragen, Einblick in die Themen- bzw. Problemstellung zu bekommen. Wichtig<br />

ist hierbei, <strong>im</strong> Sinne <strong>ein</strong>es Brainstormings sich zu diesem Zeitpunkt darauf zu beschränken, OF-<br />

FENE FRAGEN zu stellen und ZUZUHÖREN. K<strong>ein</strong>esfalls sollen die gesammelten Informationen zu<br />

diesem Zeitpunkt bewertet werden.<br />

3. Aufbau <strong>ein</strong>es konfliktfähigen Argumentations- und Diskussionsfeldes<br />

Die gesammelten Informationen werden nun diskutiert. Alle Gesprächspartner/innen können ab<br />

jetzt die Fakten und Daten bewerten, gewichten, pro und contra geben.<br />

Hauptaugenmerk wird jetzt auf die Bewertung der zuvor gesammelten Infos gelegt und<br />

nicht auf <strong>ein</strong> weiteres Einsammeln neuer Infos. Sollten dennoch viele neue Infos auftauchen,<br />

würde dies bedeuten, dass das vorige Feld zu schnell verlassen wurde. Die Gesprächspartner/innen<br />

müssten nochmals <strong>ein</strong>e Stufe zurückgehen.<br />

Im Mittelpunkt der Diskussion steht <strong>ein</strong>e zweiseitige Argumentation, und Lösungsalternativen<br />

werden gesucht.<br />

4. Aufbau <strong>ein</strong>es abschlussfähigen Konsens- und Identifikationsfeldes<br />

Nachdem <strong>im</strong> vorigen Feld alle Für und Wider auf den Tisch gebracht wurden, wird jetzt <strong>ein</strong> Kriterienkatalog<br />

zusammengestellt, mit welchem die Gesprächsparteien sich identifizieren können.<br />

Dieser Katalog hilft dabei, sich auf <strong>ein</strong>en Konsens festzulegen, d.h. <strong>ein</strong>e Entscheidung treffen zu<br />

können <strong>für</strong> das „Gem<strong>ein</strong>same Dritte“. In diesem „Gem<strong>ein</strong>samen Dritten“ finden sich alle Gesprächspartner<br />

wieder, und die Chance der Umsetzung dieses Lösungsvorschlages ist am größten,<br />

weil die Identifikation der <strong>ein</strong>zelnen Gesprächspartner/innen mit dieser Lösung am größten ist.<br />

Der/ die Einzelne findet sich in dieser Lösung wieder, er/ sie hat das Gefühl mitgeredet zu haben,<br />

angehört worden zu s<strong>ein</strong> und Teile s<strong>ein</strong>er/ ihrer Argumentation finden sich <strong>im</strong> Lösungsvorschlag<br />

wieder.<br />

3.3 PRAKTISCHE HINWEISE ZUR GESPRÄCHSFÜHRUNG<br />

3.3.1 Gesprächsklärung<br />

Wenn Menschen mit<strong>ein</strong>ander reden, können sie ihrem Gegenüber und sich selber behilflich s<strong>ein</strong>,<br />

wenn sie: - nachfragen, was gesagt und gem<strong>ein</strong>t wurde,<br />

- Feedback geben (das wirkt so auf mich),<br />

- Metakommunikation <strong>ein</strong>planen (wie gehen wir mit<strong>ein</strong>ander um, wie reden wir<br />

mit<strong>ein</strong>ander?),<br />

- Beziehungen klären (wie stehen wir zu<strong>ein</strong>ander?),<br />

- die dem Gespräch zu Grunde liegenden sozialen Normen und Werte (Gruppenregeln)<br />

ansprechen,<br />

- die Rollen, Positionen und Funktionen in der Gruppe thematisieren.<br />

3.3.2 Gesprächs<strong>im</strong>pulse geben<br />

Ein Gespräch ist mehr als nur <strong>ein</strong> „sachlicher“ oder „trockener“ Austausch von Worten. Es bedarf<br />

<strong>ein</strong>er Portion Leben, d.h. auf der Beziehungsebene muss etwas passieren, damit sich die Gesprächspartner<br />

wohlfühlen. Dies kann erreicht werden durch Gesprächs<strong>im</strong>pulse, die den Fortgang<br />

des Gespräches st<strong>im</strong>ulieren und lebendig machen:<br />

- An<strong>im</strong>ieren („Erzählen Sie mir mehr ...“)<br />

- Interesse zeigen („Wie könnte man das machen?...")<br />

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