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Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer

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Das o.k. Gitter (o.k.-Korral) 98<br />

Du bist o.k.<br />

Ich bin nicht o.k. Ich bin o.k.<br />

Du bist nicht o.k.<br />

Im Alltag können sich in verschiedenen Bereichen durchaus unterschiedliche Grund<strong>ein</strong>stellungen<br />

zeigen. So kann <strong>ein</strong> Schüler sich z.B. in der Schule minderwertig und unterlegen fühlen (also dem<br />

Grundprinzip „Du bist o.k. – ich bin nicht o.k.“ folgen), <strong>im</strong> Ver<strong>ein</strong>, wo der Schüler bester Torschütze<br />

ist, fühlt er sich aber überlegen („Ich bin o.k. – du bist nicht o.k.“). Und in der Familie lebt er mit s<strong>ein</strong>en<br />

Geschwistern vielleicht das Prinzip „Ich bin o.k. – du bist o.k.“.<br />

Solange uns jedoch die ersten drei Grund<strong>ein</strong>stellungen nicht bewusst sind, ist es nur<br />

schwer möglich, sie zu verändern. Indem wir uns aber klarmachen, wie wir mit uns selbst oder<br />

auch anderen Menschen umgehen, bekommen wir die Möglichkeit, unsere Einstellung zu überprüfen<br />

und ggf. zu ändern.<br />

Für den Umgang mit Konfliktsituationen, wo wir uns ja <strong>im</strong>mer in derartigen Spielsituationen<br />

befinden, kommen in den meisten Fällen die drei Lebensgrund<strong>ein</strong>stellungen zum Tragen,<br />

in denen mindestens <strong>ein</strong> „nicht o.k.“ enthalten ist. Für <strong>ein</strong>e konstruktive Konfliktbearbeitung hingegen<br />

ist <strong>ein</strong>e win-win-Situation erstrebenswert:<br />

Einteilung von Spielen nach der existentiellen Grund<strong>ein</strong>stellung (o.k.-Positionen) 99<br />

Grund<strong>ein</strong>stellung Ich bin o.k. Ich bin nicht o.k.<br />

Du bist o.k.<br />

Du bist nicht o.k.<br />

Gewinner-Spiele:<br />

Beide profitieren vom Umgang mit<strong>ein</strong>ander<br />

Unterlegenheitsspiele:<br />

Ich gewinne auf Kosten anderer<br />

Unterlegenheitsspiele:<br />

Ich verliere, weil andere gewinnen<br />

Verlierer-Spiele:<br />

Beide haben den Schaden aus der Beziehung<br />

In Anlehnung an FISHER/ BROWN 100 kann diese Einteilung ausgeweitet und weitere Aspekte der<br />

Konfliktaustragung <strong>ein</strong>bezogen werden.<br />

M<strong>ein</strong> Verhalten<br />

Ihr Verhalten<br />

Kooperieren<br />

(Bemühen um Verständnis)<br />

Sich zurückziehen,<br />

von anderen die Lösung erhoffen<br />

Steckenbleiben,<br />

destruktiv agieren<br />

Kooperieren<br />

(Bemühen um Verständnis)<br />

VK (lose-Win-Situation)<br />

Verrat begehen<br />

Ich verstehe Sie nicht,<br />

(K<strong>ein</strong> Bemühen um Verständnis)<br />

aber Sie verstehen mich gut<br />

Sich aktiv zuwenden,<br />

konstruktiver Umgang mit Problemen<br />

Den anderen oder das Problem<br />

loswerden wollen<br />

Verrat begehen<br />

(K<strong>ein</strong> Bemühen um Verständnis)<br />

KK (win-win-Situation)<br />

KV (win-lose-Situation)<br />

Wir beide verstehen <strong>ein</strong>ander gut Ich verstehe Sie gut, aber Sie verstehen mich nicht<br />

98 ERNST 1973 zit. in: HENNING/ PELZ 2002, 95<br />

99 HENNING/ PELZ 2002, 53<br />

100 FISHER Roger/ BROWN Scott; Gute Beziehungen; Frankfurt a.M./ New York 1989, 223ff<br />

124<br />

VV (lose-lose-Situation)<br />

Wir verstehen <strong>ein</strong>ander nicht und sind deshalb bei<br />

der Lösung unserer Probleme wenig erfolgreich

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