Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
zu ersparen. So kann er es vermeiden, unangenehme Überraschungen zu erleben und sich möglicherweise<br />
unzulänglich fühlen zu müssen. Er meidet große Bereiche des Lebens, so wie andere es<br />
vermeiden, sich Horrorfilme anzusehen. Die Folge davon ist, dass er sich um viele der wirklich lohnenswerten<br />
Erfahrungen <strong>im</strong> Leben bringt. 19<br />
Nicht selten fehlt uns der Wortschatz, um spezifisch Gefühle zu benennen, wie etwa das<br />
von den Erwachsenen bei den Jugendlichen oft kritisierte super oder cool. Erwachsene würden<br />
eher sagen „Ich habe <strong>ein</strong> gutes Gefühl.“ Was aber steckt hinter diesem Gut (super, cool) oder hinter<br />
dem Schlecht, Mies? Wenn sich z.B. jemand schlecht fühlt „Sie wissen schon, schlecht halt!“<br />
dann wissen wir nur, dass „schlecht“ lediglich nur <strong>ein</strong>e Bezeichnung <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e Klasse von allgem<strong>ein</strong><br />
unangenehmen Gefühlen ist. Damit man dem „Schlecht“ näher kommen kann, gilt es z.B. zu unterscheiden<br />
zwischen <strong>ein</strong>em sich Schlecht Fühlen und sich besorgt, verängstigt oder unzulänglich,<br />
etc … Fühlen. Wir brauchen demzufolge verwertbare Informationen darüber, welches Gefühl<br />
<strong>ein</strong>e Person erlebt, nur so können wir erfahren, wie es um die Person steht und wie wir mit ihr in<br />
Kontakt kommen können, ihr helfen oder <strong>ein</strong> Feedback geben können.<br />
Damit dies gelingen kann, müssen wir nicht nur lernen, Gefühle auszudrücken, wir müssen<br />
auch den geeigneten Gefühlswortschatz <strong>ein</strong>setzen, um klare und deutliche Aussagen zu machen<br />
und somit auch unsere Bedürfnisse leichter ansprechen zu können. Das folgende<br />
Wörterverzeichnis soll dazu dienen das Potenzial, Gefühle zu artikulieren und <strong>ein</strong> ganzes Spektrum<br />
emotionaler Befindlichkeiten klarer zu beschreiben. 20<br />
Wie wir uns wahrsch<strong>ein</strong>lich fühlen werden, wenn sich unsere Bedürfnisse erfüllen 21<br />
angeregt fasziniert motiviert<br />
aufgeregt freundlich munter<br />
angenehm friedlich mutig<br />
aufgedreht fröhlich neugierig<br />
ausgeglichen froh opt<strong>im</strong>istisch<br />
befreit gebannt ruhig<br />
begeistert gefasst satt<br />
behaglich gefesselt schwungvoll<br />
belebt gelassen selbstsicher<br />
berauscht gespannt selbstzufrieden<br />
berührt gerührt selig<br />
beruhigt gesammelt sicher<br />
beschwingt geschützt sich freuen<br />
bewegt glücklich spritzig<br />
eifrig gut gelaunt still<br />
ekstatisch heiter strahlend<br />
energiegeladen hellwach überglücklich<br />
energisch hocherfreut überrascht<br />
engagiert hoffnungsvoll überschwänglich<br />
enthusiastisch inspiriert überwältigt<br />
entlastet jubelnd unbekümmert<br />
entschlossen kraftvoll unbeschwert<br />
entspannt klar vergnügt<br />
entzückt lebendig verliebt<br />
erfreut leicht wach<br />
erfrischt liebevoll weit<br />
erfüllt locker wissbegierig<br />
ergriffen lustig zärtlich<br />
erleichtert Lust haben zufrieden<br />
erstaunt mit Liebe erfüllt zuversichtlich<br />
19 vgl. CAMERON-BANDLER Leslie/ LEBEAU Michael; Die Intelligenz der Gefühle; Paderborn 1991, 13<br />
20 ROSENBERG 2003, 57f<br />
21 Eine Übersicht mit Gefühlsgesichtern: „Wie fühlst du dich heute?“; „Wie geht es dir?“ ist nachzulesen in: SCHWARZHANS<br />
Frauke/ HAUCK T<strong>im</strong>/ REDLICH Alexander; Streit-Training; W<strong>ein</strong>he<strong>im</strong>/ Basel 2001, 131 u.133<br />
74