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Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer

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Wichtige Hinweise <strong>für</strong> Kommunikationsprozesse:<br />

Gem<strong>ein</strong>t bedeutet nicht gesagt<br />

Gesagt bedeutet nicht gehört<br />

Gehört bedeutet nicht verstanden<br />

Verstanden bedeutet nicht begriffen<br />

Begriffen bedeutet nicht behalten<br />

Behalten bedeutet nicht getan<br />

<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong> Modul� (Projekt)-Kommunikation<br />

2. KOMMUNIKATION<br />

2.1 Einige Theorien zum Geleit<br />

Ohne <strong>ein</strong>e wissenschaftliche Abhandlung über Kommunikationstheorien an dieser Stelle zu entfachen,<br />

seien <strong>ein</strong>ige wichtige theoretische Konstrukte angeführt, die das Phänomen Kommunikation<br />

<strong>ein</strong>erseits <strong>für</strong> die Projektarbeit, andererseits aber auch <strong>für</strong> das <strong>Mediation</strong>sgespräch<br />

verständlicher und damit greifbarer machen können.<br />

2.1.1 Pragmatische Axiome der Kommunikation nach Paul WATZLAWICK 1<br />

Ein Axiom ist <strong>ein</strong> Grundsatz, <strong>ein</strong>e gültige Wahrheit, die k<strong>ein</strong>es Beweises bedarf.<br />

1. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren.<br />

2. Axiom: Jede Kommunikation hat <strong>ein</strong>e Inhalts- und <strong>ein</strong>e Beziehungsebene, wobei letztere<br />

erstere bedingt.<br />

3. Axiom: Die Natur <strong>ein</strong>er Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe<br />

seitens der Partner bedingt.<br />

4. Axiom: Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten. Digitale<br />

Kommunikationen haben <strong>ein</strong>e komplexe und vielseitige logische Syntax, aber <strong>ein</strong>e auf<br />

dem Gebiet der Beziehung unzulängliche Semantik. Analoge Kommunikationen dagegen<br />

besitzen dieses semantische Potential, es fehlt ihnen aber an <strong>für</strong> <strong>ein</strong>deutige Kommunikationen<br />

erforderlicher logischer Syntax.<br />

5. Axiom Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär,<br />

je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder<br />

Unterschiedlichkeit beruht.<br />

2.1.2 Das „Quadrat der Nachricht“ nach Friedemann SCHULZ von THUN<br />

Im Mittelpunkt dieses Kommunikationsmodells steht die Analyse <strong>ein</strong>er Nachricht. SCHULZ von<br />

THUN geht der Frage nach, was passiert, wenn zwei Menschen mit<strong>ein</strong>ander sprechen. Was sind<br />

die Botschaften des Senders bzw. was sind die Botschaften, die be<strong>im</strong> Empfänger ankommen?<br />

Jede Nachricht enthält jeweils viele Botschaften. SCHULZ von THUN ordnet diese Vielfalt<br />

in <strong>ein</strong> Schema und unterscheidet „vier seelisch bedeutsame Seiten <strong>ein</strong>er Botschaft“: 2<br />

1. Sachinhalt<br />

2. Selbstoffenbarung (Selbstkundgabe)<br />

3. Beziehung<br />

4. Appell<br />

ad. Sachinhalt (oder: „Worüber ich informiere“)<br />

Jede Nachricht enthält zunächst <strong>ein</strong>e Sachinformation (Ausnahme: r<strong>ein</strong> nicht-sprachliche Informationen<br />

wie W<strong>ein</strong>en).<br />

Bei der Sachinformation geht es zunächst um die Beseitigung von Unwissen (bzw. Unsicherheit in<br />

Bezug auf Unwissen). Die Sachinformation ist prinzipiell quantifizierbar.<br />

1 vgl. WATZLAWICK Paul/ BEAVIN Janet H./ JACKSON Don D.; Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien; Bern/<br />

Stuttgart 1982, 50ff<br />

2 vgl. SCHULZ von THUN Friedemann; Mit<strong>ein</strong>ander reden. Bd1; R<strong>ein</strong>bek 1981<br />

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