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Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer

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<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong> Modul�Projektmanagement<br />

bzw. nicht erreicht wurden. Ebenso werden Sitzungsprotokolle, Anwesenheitslisten, Kontakte,<br />

produzierte Materialien dokumentiert. Hilfreich kann hierbei <strong>ein</strong> Projekttagebuch s<strong>ein</strong>. Bei längerfristigen<br />

Projekten empfiehlt es sich, diese in Projektabschnitte zu zerlegen und jeweils am<br />

Ende <strong>ein</strong>es Abschnitts die gesammelten und dokumentierten Daten zu vergleichen, zu bewerten<br />

und zu reflektieren. Bei Nichterreichen von Zielen wird nach Ursachen zu suchen s<strong>ein</strong>, und Verbesserungsvorschläge<br />

werden gemacht. Die Ziele sollen in diesem Fall nochmals überprüft werden,<br />

ob sie überhaupt erreichbar und noch erwünscht sind. Eine Beurteilung der Zielerreichung<br />

kann jedoch nur erfolgen, wenn zu Projektanfang Indikatoren <strong>für</strong> die Zielerreichung (den Erfolg)<br />

best<strong>im</strong>mt und formuliert worden sind. Indikatoren bezeichnen:<br />

a) die Beurteilungsd<strong>im</strong>ensionen der Zielerreichung,<br />

b) die Höhe des Anspruchsniveaus, ab welchem man am Ende von <strong>ein</strong>em Erfolg<br />

sprechen möchte.<br />

Wer zu Projektanfang k<strong>ein</strong>e Ziele bzw. Indikatoren festlegt, riskiert in die Lage des Wanderers zu<br />

geraten, von dem gesagt wird: „Wer nicht weiß, wohin er will, dem sind alle Wege recht“. Gar schl<strong>im</strong>mer<br />

noch: Am Ende des Projektes können Personen auftauchen, die ihre eigenen Erfolgskriterien<br />

vorgeben, nach denen sie das Projekt beurteilen. Diese müssen jedoch k<strong>ein</strong>esfalls mit dem Projekt<br />

über<strong>ein</strong>st<strong>im</strong>men. Eine Rechtfertigungstour n<strong>im</strong>mt nun ihren Lauf. N<strong>ein</strong> danke!<br />

Des Weiteren ist die Best<strong>im</strong>mung von Indikatoren auch stark mit der Wahl der Evaluationsmethoden<br />

(standardisierter Fragebogen [vorher-nachher]; Interview [retrospektive Einschätzung];<br />

systematische Beobachtung; Protokollieren von Selbst- und Fremdbewertungen in <strong>ein</strong>er abschließenden<br />

Gruppendiskussion; etc …) gekoppelt. Es empfiehlt sich, mehrere Methoden zu kombinieren,<br />

die unterschiedliche Perspektiven auf den gleichen Sachverhalt zulassen.<br />

Wichtig zu erwähnen ist an dieser Stelle noch, dass es bei der Evaluation nicht darum gehen soll,<br />

<strong>ein</strong> Projekt zu beschönigen (genau, wie es nicht ausschließlich darum gehen kann, nur die negativen<br />

Seiten aufzuzählen.) Aufgrund der <strong>im</strong> Laufe des Projektes gemachten Erfahrungen und konkreter,<br />

messbarer Zielindikatoren können zu Projektende Bewertungen leichter gemacht werden:<br />

Man hat ja hoffentlich dazugelernt, man sieht und wertet Dinge anders als zu Projektbeginn. Dies<br />

sollte man auch <strong>im</strong> Evaluationsbericht nicht verbergen. Auch Veränderungen <strong>im</strong> Projektverlauf<br />

sollen nicht verhe<strong>im</strong>licht, sondern offengelegt werden. Solche Änderungen - aufgrund neuer und<br />

besserer Einsichten - gehören dazu, sie geben Zeugnis <strong>für</strong> den Lernprozess <strong>im</strong> Projekt.<br />

BEYWL hat anerkannte Standards und Leitprinzipien der amerikanischen Evaluation ins Deutsche<br />

übertragen und verweist darauf, dass <strong>ein</strong>e sorgfältige Evaluation von Programmen, Projekten und<br />

Materialien vier grundlegende Eigenschaften aufweisen sollen: Nützlichkeit, Durchführbarkeit,<br />

Korrektheit und Genauigkeit. 4 Sichergestellt werden soll, dass durch:<br />

- die Nützlichkeitsstandards, <strong>ein</strong>e Evaluation sich an den Informationsbedürfnissen<br />

der vorgesehenen Evaluationsnutzer/innen ausrichtet,<br />

- die Durchführbarkeitsstandards, <strong>ein</strong>e Evaluation realistisch, gut durchdacht,<br />

diplomatisch und kostenbewusst s<strong>ein</strong> wird,<br />

- die Korrektheitsstandards, <strong>ein</strong>e Evaluation rechtlich und ethisch korrekt durchgeführt<br />

wird und dem Wohlergehen der in die Evaluation <strong>ein</strong>bezogenen und auch der<br />

durch die Ergebnisse betroffenen Personen gebührende Aufmerksamkeit widmet,<br />

- die Genauigkeitsstandards, <strong>ein</strong>e Evaluation über die Güte und/ oder die Verwendbarkeit<br />

des evaluierten Programms fachlich angemessene Informationen hervorbringen<br />

und vermitteln wird.<br />

4 BEYWL Wolfgang; Anerkannte Standards und Leitprinzipien der amerikanischen Evaluation; in: HEINER Maja (Hg.);<br />

Qualitätsentwicklung durch Evaluation; Freiburg <strong>im</strong> Breisgau 1996, 85-107<br />

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