Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
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<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong> Modul�Projektmanagement<br />
d. Das Projekt als Lernstatt<br />
Bei unterschiedlicher fachlicher Zusammensetzung des Projektteams geht es darum, dass die Ressourcen,<br />
Fähigkeiten, Kenntnisse der Einzelmitglieder <strong>für</strong> die gesamte Gruppe nutzbar gemacht<br />
werden. Besserwisserei und Monologen sollte nur wenig Raum gegeben werden, da<strong>für</strong> wird es<br />
vermehrt darauf ankommen, <strong>ein</strong> Kl<strong>im</strong>a des von<strong>ein</strong>ander Lernens und des gem<strong>ein</strong>samen Wachsens<br />
zu entwickeln. Hier<strong>für</strong> ist der Einsatz von kreativen Lernmethoden und didaktischen Hilfsmitteln<br />
von hohem Wert.<br />
Um <strong>ein</strong> Projekt umfassend angehen zu können, bedarf es <strong>ein</strong>er ganzheitlichen Sichtweise, die folgende<br />
Ebenen ins Blickfeld zieht:<br />
a. Die fachliche Ebene<br />
Erforderlich, um die inhaltliche Planung und Steuerung des Projektes sicherzustellen. Die mit dem<br />
Projekt betrauten Kolleg/innen müssen in der Lage s<strong>ein</strong>, themenzentriert an der ihnen gestellten<br />
Aufgabe zu arbeiten. Sie müssen Kenntnisse aus dem Bereich bzw. über dessen Umfeld haben, um<br />
fachspezifisch das Projekt vorantreiben zu können. In anderen Worten sie müssen sich auskennen,<br />
und wissen, worüber sie reden.<br />
b. Die administrative Ebene<br />
Ein Projekt ist <strong>ein</strong> Ganzes, bestehend aus verschiedenen Teilen. Auch aus Menschen, die unterschiedliche<br />
Arbeits- und Lebensrhythmen leben. Es gilt also, diese Menschen produktiv zusammenzubringen.<br />
Neben der Terminplanung und den vorhandenen Ressourcen gilt es ebenfalls,<br />
Finanzierungspläne zu erstellen. Des Weiteren sind Kenntnisse über die Projektablauforganisation<br />
und die -dokumentation vonnöten.<br />
c. Die strukturelle Ebene<br />
Damit Projekte funktionieren können, müssen Rollen und Aufgaben <strong>im</strong> Projektteam kommuniziert<br />
und transparent gemacht werden. Somit werden auch Entscheidungs- und Verantwortungsbereiche<br />
festgelegt. Handelt es sich um <strong>ein</strong> Unterprojekt (z.B. Projekt <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> als Teilprojekt des<br />
Projet d’établissement), gilt es ebenfalls zu orten, welchen Stellenwert das Unterprojekt <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit s<strong>ein</strong>em Umfeld hat.<br />
d. Die psycho-soziale Ebene<br />
Um Projekte erfolgreich gestalten zu können, sind ebenso Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />
vonnöten, um die psycho-sozialen Prozesse der Teamarbeit leiten zu können (Gruppendynamik,<br />
Umgang mit Widerständen, Konfliktregelung, Motivationsarbeit, Ideensammlung, ...).<br />
Allzu oft wird bei der Planung und dem Aufbau <strong>ein</strong>es Projektes auf die Ebene der psycho-sozialen<br />
Prozesse ungenügend Wert gelegt, und die Fachkompetenz wird überbewertet.<br />
2. DER PROJEKTSTART<br />
Bevor <strong>ein</strong> Projekt so richtig anfängt, hat es in der Praxis meist schon längst begonnen.<br />
Ein Projekt beginnt mit der ersten Idee, mit dem Wunsch, etc... <strong>ein</strong>er Person, die etwas verändern<br />
will. Nicht selten ist es auch diese Person, die <strong>ein</strong>e Projektgruppe zusammensetzt, indem sie Personen<br />
dazu best<strong>im</strong>mt bzw. sucht/fragt.<br />
Die Art und Weise wie <strong>ein</strong> Projekt „gestartet“ wird, gibt bereits Hinweise auf <strong>ein</strong>en möglichen weiteren<br />
Verlauf der Projektarbeit. Die Bedeutung des „Ersten Eindrucks“ kennen Sie sicherlich auch<br />
aus anderen Lebensbereichen!<br />
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