Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer
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- Feedback geben (siehe weiter unten: Feedbackregeln)<br />
- Anerkennung aussprechen („Ein interessanter Vorschlag, ...“)<br />
- Reformulieren („Wenn ich Sie richtig verstanden habe ...“)<br />
- Steuern („Wie soll’s weitergehen …?“)<br />
- Alternative thematisieren („Und wenn man das so angehen würde ...“)<br />
- Konfrontieren („Versetzen Sie sich mal in m<strong>ein</strong>e Lage ...“)<br />
3.3.3 Gesprächsstörer<br />
Gespräche zwischen Menschen können be<strong>ein</strong>trächtigt werden, wenn folgende Gesprächsformen<br />
dominieren:<br />
- Befehlen<br />
- Interpretieren (verm<strong>ein</strong>tliche Ursachen aufzeigen, schubladisieren, diagnostizieren)<br />
- Bagatellisieren (herunterspielen, Lebensweisheiten von sich geben)<br />
- Ausfragen (verhören, in die Enge treiben)<br />
- Ratschläge erteilen (vorschnelle Lösungen liefern)<br />
- Vorwürfe machen (moralisieren, kritisieren)<br />
- Selbstbeweihräucherung (ständig von sich reden, sich <strong>ein</strong>bringen)<br />
- Bewerten (urteilen)<br />
- Drohen (warnen)<br />
- Ironisieren (sich lächerlich machen, andere aufziehen, zynische Bemerkungen machen)<br />
3.3.4 Regeln <strong>für</strong> das Gruppengespräch<br />
Immer wieder können wir in Gesprächsrunden feststellen, dass es chaotisch zugeht, Gruppenmitglieder<br />
sich nicht an Regeln halten, so dass viele gleichzeitig und durch<strong>ein</strong>ander reden. Hierdurch<br />
wird so manche Gruppensitzung ins „Unendliche“ ausgedehnt, oder sie artet gar manchmal<br />
zu <strong>ein</strong>em geselligen Beisammen aus, bei dem bald k<strong>ein</strong>er mehr genau weiß, was eigentlich Thema<br />
ist. Ungut wird das Ganze, wenn man sich am Ende der Sitzung mit dem Gedanken trennt, eigentlich<br />
nichts Konkretes besprochen zu haben und die Frage aufkommt: „Wozu habe ich eigentlich<br />
heute an dieser Sitzung teilgenommen?“ Um derartige Sitzungen zu min<strong>im</strong>ieren, gilt es diverse Regeln<br />
<strong>im</strong> Vorfeld aufzustellen und, was meist sehr hilfreich ist, <strong>ein</strong>e(n) Diskussionsleiter/in zu best<strong>im</strong>men,<br />
der/die auf das Einhalten folgender Regeln achtet:<br />
- es spricht <strong>im</strong>mer nur <strong>ein</strong>e Person<br />
- den/die Redner/in ausreden lassen<br />
- Wortmeldungen erfolgen <strong>im</strong>mer erst, nachdem der/ die Vorredner/in fertig geredet<br />
hat<br />
- die Redezeit sollte kurz und beschränkt s<strong>ein</strong><br />
- auf das Gesagte folgen k<strong>ein</strong>e Gegenbehauptungen, ... sondern klärende Fragen<br />
- Kritik sollte sich <strong>im</strong>mer auf die Sache, nicht jedoch auf die Rednerperson beziehen<br />
- Kritik sollte erst dann erfolgen, wenn man sich vergewissert hat, ob man den/ die<br />
Vorredner/in richtig verstanden hat<br />
- die Ausführungen werden nicht mit „Killerphrasen“ torpediert („Das geht sowieso<br />
nicht“; „Was ist das denn <strong>für</strong> <strong>ein</strong> Quatsch“; „Alles Blödsinn“; „Das haben wir noch nie<br />
so gemacht!“, …)<br />
- zuerst <strong>ein</strong> Thema klären, bevor das nächste angefangen wird<br />
- die Gruppenmitglieder müssen über ausreichende Informationen über die Problemstellung<br />
verfügen<br />
- die Gruppenmitglieder müssen die Problemstellung verstehen<br />
- Missverständnisse und sonstige Konflikte zwischen GM werden besprochen.