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Peer-Mediation im Schulalltag : ein Handbuch für Lehrer

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- Mediator/in macht ggf. taktvoll aber deutlich auf Regelverstöße, Denkfehler,<br />

emotionale Entgleisungen aufmerksam und bietet Hilfen zur Korrektur an.<br />

- Mediator/in versucht wichtige Punkte und Zusammenhänge zusammenzufassen, ggf.<br />

graphisch darzustellen, betont dabei Gem<strong>ein</strong>samkeiten und positive Ansätze<br />

- Mediator/in hilft den erwünschten Zielzustand klären.<br />

- Die Konfliktparteien erarbeiten Lösungsmöglichkeiten, wobei beide Konfliktparteien<br />

möglichst als Gewinner [win-win-Situation] aus dem Konflikt hervorgehen sollen.<br />

- Diskussion der verschiedenen Lösungsoptionen, Vor- und Nachteile artikulieren<br />

- Mediator/in vermeidet es, eigene Standpunkte <strong>ein</strong>zubringen, kann aber aus dem<br />

Gesagten Sicht- und Lösungsmöglichkeiten verdeutlichen.<br />

- Mündliche und schriftliche Fixierung von Lösungsvorschlägen und -schritten<br />

(Ver<strong>ein</strong>barung, Vertrag, Abkommen).<br />

- Ggf. festlegen: was ist d<strong>ein</strong> erster Schritt?<br />

� Umsetzung der Lösungsvorschläge<br />

� Evaluation (Bewertung) des Erfolges und ggf. erneute Verhandlungen<br />

5.5 DIE ROLLE DER MEDIATOR/INNEN 17<br />

• <strong>Mediation</strong>en können von <strong>ein</strong>er Person oder von mehreren durchgeführt werden. Eine<br />

<strong>Mediation</strong> durch mehrere Personen kann sinnvoll s<strong>ein</strong>, wenn es sich um <strong>ein</strong>en komplexen<br />

Konflikt mit mehr als zwei Konfliktparteien handelt und längere <strong>Mediation</strong>ssitzungen<br />

erforderlich sind. Ebenso wichtig ist es, <strong>Mediation</strong>en zu zweit durchzuführen,<br />

wenn die Mediator/innen noch wenig geübt oder jung sind.<br />

Das <strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong>s-Projekt des SCRIPT/SNJ geht davon aus, dass die <strong>Mediation</strong>en<br />

jeweils von zwei Mediator/innen durchgeführt werden. Ein gemischtgeschlechtliches<br />

Mediator/innenteam ist vorteilhaft - besonders wenn die Konfliktbeteiligten<br />

sich ebenfalls aus Mädchen und Jungen zusammensetzen. Ebenso von<br />

Vorteil ist es, auf die Zusammensetzung der Nationalitäten zu achten.<br />

• Die Person des Mediators/ der Mediatorin muss von allen Konfliktbeteiligten akzeptiert<br />

und respektiert werden. Es muss sich um Personen handeln, die das Vertrauen<br />

der Streitparteien genießen bzw. sich erwerben und deren Kompetenz nicht bestritten<br />

wird.<br />

• Die Mediator/innen sollen k<strong>ein</strong> eigenes Interesse an <strong>ein</strong>em best<strong>im</strong>mten Konfliktausgang<br />

haben. Sie sollen in diesem Sinne neutral und unparteiisch s<strong>ein</strong> und bleiben. Sie<br />

setzen sich aber <strong>für</strong> die Interessen und Belange aller Konfliktparteien <strong>ein</strong>. In diesem<br />

Sinne sind sie „allparteilich“. Diese Allparteilichkeit braucht die Verbundenheit mit<br />

<strong>ein</strong>er der Konfliktparteien nicht auszuschließen. Diese Verbundenheit darf allerdings<br />

nicht soweit gehen, dass die Mediator/innen das Gespräch in ihrem Sinne steuern<br />

und das Vertrauen der Kontrahent/innen verlieren.<br />

• Die Mediator/innen bewerten oder urteilen nicht. Sie nehmen alle Standpunkte, In<br />

teressen und Gefühle ernst.<br />

• Die Mediator/innen sind <strong>für</strong> den Gang des <strong>Mediation</strong>sgespräches verantwortlich, die<br />

Kontrahenten/innen <strong>für</strong> den Inhalt. Die Lösungen werden nicht von den Mediator/innen,<br />

sondern von den Betroffenen erarbeitet. Eigene Ideen können von den Mediator/innen<br />

als <strong>ein</strong>e unter mehreren Möglichkeiten ins Spiel gebracht werden.<br />

17 vgl. BESEMER 2003, 18f<br />

<strong>Peer</strong>-<strong>Mediation</strong> <strong>im</strong> <strong>Schulalltag</strong> Modul�(<strong>Peer</strong>)-<strong>Mediation</strong><br />

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