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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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- Aiotteko purkaa sopimuksen yksipuolisesti.- Emme tietysti. Saatanako alentuisi nykyajan pankkiirien tasolle […] Kaksituhattavuotta olemme tätä toimintaa harjoittaneet ja maineemme on puhdas. Mikä on luvattu,se pidetään. Mutta teidän kanssanne olemme pakotetut jatkoneuvotteluihin.Tarjoamme teille kauneuselämystä, aphrodisiaa, Liebensgenussia, Begierdeä. 607Faust ist jedoch hartnäckig, pocht auf s<strong>ein</strong> Recht, die absolute, „göttliche“ und „dauerhafte“ 608Schönheit zu erfahren. Interessanterweise warnt der Teufel Faust davor. Er sagt, dass dieErwartungen, die Faust an die Schönheit stellt, enttäuscht würden, wenn Faust erst <strong>ein</strong>malsähe, was die Schönheit sei.– En minä etsi kauneudesta rakkauden nautintoja.- Se tiedetään. Tavoittelette helvetintakaista kauneutta jota kutsutte jumalalliseksi,kestäväksi, mutta saanen varoittaa, tulette pettymään 609Doch auf die Warnung des Teufels achtet Faust nicht. Er verlangt nach wie vor nach derErfüllung s<strong>ein</strong>er Paktbedingungen.Was macht also nun der Teufel? Um s<strong>ein</strong>en Teil des Paktes zu erfüllen, muss er versuchen,Faust die Schönheit zu zeigen. Da dies <strong>ein</strong>e zu schwere Aufgabe für ihn zu s<strong>ein</strong> sch<strong>ein</strong>t,versucht er, Faust durch Ablenkungsmanöver und sogar Warnungen von s<strong>ein</strong>em Verlangenabzubringen, ihn mit etwas Anderem zu befriedigen. Liebesgenuss, Begierde, Aphrodisiaka –das alles klingt nach <strong>ein</strong>er typischen teuflischen Versuchung. Die Sexualsünden gehörtenschließlich schon immer zu den schwersten und verwerflichsten Sünden und waren somit dasureigene Gebiet des Teufels. Da diese Verlockungen aber nicht die von der teuflischen Seiteerwünschte Wirkung erzeugen – dieser Faust-Vertreter begnügt sich wirklich nicht mitLiebschaften oder bloßer Begierde – muss der Teufel zu anderen Mitteln greifen. Er lässtFaust in <strong>ein</strong>em langen Prozess erkennen, dass die Schönheit ohne Liebe „leer“ ist, dass dieechte und absolute Schönheit nur in der und durch die Liebe erfahrbar sei.607 S. 31f. , Übers.: „[Faust:] - Können Satan und s<strong>ein</strong> Gesandter <strong>ein</strong>em alten Mann k<strong>ein</strong>e Schönheit bieten. Siehaben dem Pakt zugestimmt.[Gesandter:]- Unser Problem ist Ihr Älterwerden. Je älter Sie werden, desto mehr erwarten Sie von derSchönheit. Sie suchen sie außerhalb der Erlebnisse der Jugend und der Liebe. Das ist neu, sogar für uns. Wirhaben Ihnen doch schon die Hölle in ihrem ganzen Grauen und ihrer ganzen Schönheit gezeigt, aber das hat Sieauch nicht be<strong>ein</strong>druckt. Sie sind wie <strong>ein</strong> alter Dörrfisch, nichts kann sie be<strong>ein</strong>drucken, nichts bewegt sie.- Wollen Sie den Pakt <strong>ein</strong>seitig auflösen.- Natürlich nicht. Soll der Satan sich auf das Niveau der heutigen Bankiers herablassen […] Zweitausend Jahrehaben wir diesen Beruf schon ausgeübt und erfreuen uns <strong>ein</strong>es tadellosen Rufes. Was versprochen wurde, wirdgehalten. Aber mit Ihnen sind wir gezwungen, auf weitere Verhandlungen <strong>ein</strong>zugehen. Wir bieten IhnenSchönheitserlebnisse an, Aphrodisiaka, ‚Liebensgenussia, Begierdeä’.“608 S. 34. Siehe nächste Anmerkung.609 S. 34. Übers.: „[Faust:] – Ich suche k<strong>ein</strong>en Liebesgenuss in der Schönheit.[Gesandter:] – Das wissen wir. Sie suchen nach der Schönheit jenseits der Hölle, die Sie göttlich, dauerhaftnennen, aber ich darf Sie warnen, Sie werden enttäuscht s<strong>ein</strong>.“183

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