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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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M<strong>ein</strong> Gott ist der große Unglaube und der große Zweifel. Er, der gewandert ist, der Lobsängerund Liebhaber. Er, der noch vom Kreuz s<strong>ein</strong>en Schoß zur Welt hinausstreckte.Ein Gott, ja, ja. Gott, bravo. Das ist ja modern heute.Sowie gestern und übermorgen, Bruder Lästerer. Es gibt so viele Götter wie Menschen aufder Erde. Auch du hast d<strong>ein</strong>en Gott, stolzer Bruder. Heißt er Macht oder Gerechtigkeit,Genuss oder Liebe?So sicher, m<strong>ein</strong> stolzer Bruder. Wenn du länger gesucht hast, wirst du nicht mehr so sichers<strong>ein</strong>.*Ein Ketzer nur, ach so. Es ist so leicht, Gottes Worte in den Mund zu nehmen. Aber Er ist<strong>ein</strong>zig, groß und allmächtig.Ein <strong>ein</strong>ziger ist er, die Liebe, die dem Leben <strong>ein</strong>en Sinn gibt. Aber tausende sind die Formen.Der Schartauprobst 877 hat s<strong>ein</strong>en Gott und der Neutheologe s<strong>ein</strong>en, der Baptist s<strong>ein</strong>en und derPapist s<strong>ein</strong>en. Wer ist es, der zu behaupten wagt, s<strong>ein</strong> Gott sei der <strong>ein</strong>zige und der <strong>ein</strong>zigeGott s<strong>ein</strong>er? Was sind wir Erdflöhe, dass wir glauben könnten, Gott zu besitzen? Nur ahnenkönnen wir ihn – wie die Liebe. Und versuchen, ihn zu leben.*Aber wenn d<strong>ein</strong> Mann aus Nazareth nie existiert hätte? Wenn er nur <strong>ein</strong> Mythos wäre?Ein Mythos, ja. Aber dann hat er doch existiert, dann existiert er doch. Mehr als irgend<strong>ein</strong>Schneider oder Schuhmacher, als irgend<strong>ein</strong> Kaiser oder Papst – durch Jahrhunderte, inMillionen Menschen hat er gelebt, im Herzen und in Gedanken.Nur <strong>ein</strong> Traum. Aber wir Millionen und Abermillionen sind nur <strong>ein</strong> Schatten von dem Traum,dem Traum von dem Menschensohn, der in der Liebe und Gerechtigkeit lebt. Die Wahrheitenund die Systeme wechseln, die Kulturen blühen auf und verwelken, aber dieser Traum lebt.Wenn er nie existiert hätte, sagst du, Tor. Aber gerade am heutigen Tag existiert er wie niezuvor.*Ich sollte mit dem Phantom abrechnen, das die Unruhe m<strong>ein</strong>es Lebens gewesen ist.Stattdessen sitze ich hier in der alten Madonnen-Nische und preise ihn. Und der Friede, denich suchte, ist in m<strong>ein</strong>em Herzen.Herbst, es ist Herbst hier in den Bergen. Aber für mich ist es Frühling, für mich ist derKosmos voller Lerchen. Kann ich nicht hören, was sie singen?Eine schwarze Nacht, rot gestreift mit Blut, liegt über der Erde. Die ganze Welt ist <strong>ein</strong>eWechselbörse, an der die Krämer schreien und zanken. Alles ist im <strong>Angebot</strong>, alles ist Wareund Handel. Aller Menschen Hand gegen alle gerichtet, die Zähne an der Kehle des Anderen,Menschen hassen und morden <strong>ein</strong>ander. Aber in der schwarzen Nacht leuchtet dasunlöschbare Licht, über dem Geheul des Hasses und Handels tönt die Stimme aus den Bergenvon Galiläa. Die Liebe ist es, die befreit, die Liebe gibt dem Leben <strong>ein</strong>en Sinn.Ein elendes Staubkorn, <strong>ein</strong> Sandkorn im Ozean ist der Mensch. Aber in dem kl<strong>ein</strong>enStaubkorn kann der Geist der Liebe wohnen, das erbärmliche Sandkorn kann das Heim fürden Gott der Liebe werden.Herrlich, herrlich, herrlich ist es zu leben. Mann aus Nazareth, du hast mich berührt. Und neuwurden m<strong>ein</strong>e Augen, um die Welt zu sehen, neu wurden m<strong>ein</strong>e Hände um zu arbeiten, neuwurde m<strong>ein</strong>e Zunge, um Lob zu singen.Eine Freude ist das Leben, <strong>ein</strong> Lobgesang ist die Welt.877 Henric Schartau war <strong>ein</strong> schwedischer Priester, Prediger und Initiator <strong>ein</strong>er schwedischenErweckungsbewegung, des sog. Schartauanismus. (Quelle: Internet-Lexikon Wikipedia)372

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