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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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Erneut wird hier Gott „hinzugedichtet”, in Faust II wird in Fausts Monolog Gott nicht mit<strong>ein</strong>em Wort erwähnt – Kastmans Erzieherfunktion ist wieder sichtbar, er möchte s<strong>ein</strong>en Faustbehütet und auf Gott vertrauend wissen und dieses Gefühl s<strong>ein</strong>en Lesern ebenfalls vermitteln.Nun zieht es Faust in die „große Welt“, für Kastman die Welt der Fürsten und Könige. Hiernimmt Faust an <strong>ein</strong>em Maskenball teil und beschwört Geister, unter anderem auch Paris undHelena, am kaiserlichen Hof. Auch von Wagners „Produkt“, dem künstlichen MenschenHomunculus, wird berichtet, und wie er Mephistopheles und Faust im antiken Griechenland,während der klassischen Walpurgisnacht, den Weg zeigt. Die Verbindung zu Helena wirdhergestellt, die Liebesbeziehung und die Geburt des Sohnes Euphorion geschildert. Alles folgtdem Muster Goethes, jedoch drastisch ver<strong>ein</strong>facht.Das Ende von Kastmans Bearbeitung folgt ebenfalls der Goetheschen Linie, jedoch mit<strong>ein</strong>igen Änderungen. Hier erkennt Mephistopheles, dass es ihm nicht gelungen sei, Faust aufs<strong>ein</strong>e Wege zu führen, dass dieser trotz aller Versuchungen und Ablenkungen immer weitergestrebt habe und sich nie zufrieden gegeben habe. Faust hat jedoch die Worte derPaktbedingung ausgesprochen, die ihn dem Teufel anheim fallen lassen sollen:Faust hade nämligen gått in på, att han skulle följa Mefistofeles till afgrunden, när hanfunnit någon tidpunkt så tilltalande, att han sagt till den: „Dröj dock, du är så skön!“Nu hade Faust sagt dessa ord till en viss tidpunkt, visserligen till en tidpunkt i enframtidsdröm, men han hade dock därvid sagt, att han i förkänsla af dennaframtidslycka njöte sitt lifs bästa tid. 294Aufgrund dieser Worte sieht sich Mephistopheles als Sieger im Kampf über Fausts Seele. Erist sich jedoch noch nicht sicher, ob s<strong>ein</strong> Anspruch darauf anerkannt wird:Men Mefistofeles var dock icke säker, att man skulle godkänna hans anspråk. Hanbeslöt därför, att han skulle störta sig öfver Fausts själ, så snart denna lämnat kroppen,hålla fram för denna den med blod skrifna förbindelsen samt föra själen med sig tillafgrunden. När själen lämnat kroppen, är den, så trodde man, icke genast klar öfver sitttillstånd; vid den häftar ännu mycket jordiskt; från detta måste den renas, innan dendenen Gottes vergleichbar sind, sondern dass er im Sinne und Geiste Gottes wirken sollte, mit den Kräften, dieihm Gott verliehen hat.“294 S. 97, Übers.: „Faust war nämlich darauf <strong>ein</strong>gegangen, dass er Mephistopheles folgen würde, sobald er <strong>ein</strong>enAugenblick so ansprechend gefunden hätte, dass er zu ihm sagte: ‚Verweile doch, du bist so schön!’ Jetzt hatteFaust diese Worte zu <strong>ein</strong>em bestimmten Zeitpunkt gesagt, gewiss zu <strong>ein</strong>em Zeitpunkt in <strong>ein</strong>em Zukunftstraum,aber er hatte doch gesagt, dass er im Vorgefühl von diesem Glück nun die beste Zeit s<strong>ein</strong>es Lebens genießenwürde.“87

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