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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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<strong>ein</strong>gebauten Weltbild <strong>ein</strong>es Sowjetmenschen und wenn er dann nach Strassburg gewählt wird– da haben wir <strong>ein</strong>en Menschenaffen, desgleichen Sonne und Mond noch nie zuvor gesehenhaben.Ihn müssen wir unterstützen, aufrecht setzen, mit dem Hintern fest auf dem Stuhl derMacht, mit dem Gesicht auf der Mattscheibe der Öffentlichkeit. In s<strong>ein</strong>er Fasziniertheit fürdas Nicht-Erinnern-Können, in der Unbekümmertheit für die heiligen Werte, in s<strong>ein</strong>emunermüdlichen Wiederholungsdrang der Worte, die längst als Lügen entschleiert worden sind,kann er Ihr Land und Ihre Welt schneller und effektiver zerstören als wir, die RepräsentantenSatans. Er tut es anders als wir, ohne Aufsehen zu erwecken, ohne Waffen, ohne großeKatastrophen oder Revolutionen als Unterstützung. Ihn unterstützen all die vier- bissechstausend Wähler, die alle vier Jahre in <strong>ein</strong>e geschlossene Kabine hin<strong>ein</strong>gehen, zwei oderdrei Zahlen auf das Papier schreiben, das Blatt zusammenfalten, aus der Kabine wiederrauskommen und unter <strong>ein</strong>er festlichen Stille das Papierblatt durch die Ritze im Pappkartonhin<strong>ein</strong>werfen. Das nennen sie Demokratie, und wenn es so weiter geht, zerstört der von ihnengewählte Homo politicus langsam aber unvermeidlich zuerst s<strong>ein</strong>e Wähler und dann sichselbst, ermüdet sie mit altbewährten Satanitäten wie Unsicherheit, Arbeitslosigkeit,Kriegsrüstung, Verschmutzung von Sinnesbildern und der Natur – <strong>ein</strong>fach gesagt, mit all denschönen Sachen die schon seit Sodom, Gomorrha und der Sintflut zu unserem Arsenalgehören.Der Gesandte machte <strong>ein</strong>e Pause, zündete sich <strong>ein</strong>e Zigarre an. – Wenn Sie, HerrFaust, irgend etwas haben, was Sie aus Ihrer Stadt noch retten wollen, etwas Museales oderLebendiges, bauen Sie ihre Arche Noah, sammeln Sie Ihre Wertsachen und Ihre Schönheitenund schützen Sie sie vor diesem neuen Menschen, der Euro-Sigaljew heißt. S<strong>ein</strong>esgleichenvermehren sich wie Ungeziefer, und wenn Sie k<strong>ein</strong>e zehn Rechtschaffenen finden, wird derEurosigaljowismus das Leben der Stadtbewohner zu <strong>ein</strong>er solchen Malebolge machen, diesogar wir aufgrund ihrer Stillosigkeit hassen. Ich betone: sogar wir, Gesandte der Hölle,dessen Job es zeitlebens ist, das Leben zur Hölle zu machen, aber wir machen unsere Arbeitcomme il faut.4. Intertextualität (in Bezug auf Rintalas Roman)Verschiedene Möglichkeiten der Markierung von Intertextualitäten. Nach Jörg Dieter:„Schlagt die Germanistik tot – färbt die blaue Blume rot. Gedanken zur Intertextualität“, unterhttp://www.jolifanto.de/intertext/intertextualitaet.htm zu lesen. DieMarkierungsmöglichkeiten, die Rintala benutzt, sind von mir (MS-S) durch Unterstreichenhervorgehoben.Möglichkeiten der Markierung von Intertextualität• Direkte Gegenüberstellung mit dem Bezugstext: Die denkbar stärkste Form derMarkierung. Man findet sie vor allem bei Kontrafakturen, Imitationen undÜbersetzungen.• Nennung des Bezugstextes im Titel oder Untertitel: Diese Art der Markierung findetman besonders bei Parodien, Kontrafakturen und Imitationen von Texten.390

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