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ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

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upphöjt himmelens herre, hwilken du likwäl för ewigt afsagt dig; - och nu will dufräckt njuta werldens fröjder... 255Satan schafft es, dass Faust sich schuldig fühlen muss, indem er ihn des Paktbruchsbeschuldigt. Faust habe eigentlich k<strong>ein</strong> Recht mehr auf den Vollzug des Paktinhaltes, denn erhabe bereits den Pakt gebrochen, indem er sich in religiöse Diskussionen verwickelt und inder Bibel gelesen habe. Satan sch<strong>ein</strong>t also grundsätzlich nicht abgeneigt, Faust wieder gehenzu lassen, allerdings gegen Fausts Willen. Die satanische Strafe wäre es also, dass der Paktvon Seiten des Satans aufgelöst würde. Ein Grund für jeden reuigen Faust, die Gelegenheitauszunutzen und sich von dem Pakt zu befreien? Aber Satan wäre nicht Satan, wenn er nichtnoch <strong>ein</strong>e Steigerung parat hätte:Ditt contract kan du taga tillbaka när du will, eländige dödlige, kann tigga till den, frånhwilken du sagt dig lös för ewigt och se till, om han bryr sig om en usel varelse mednågra dagars lifstid; - men vår är hämden, och den kan du aldrig undgå! Jag är jordensherre, och alla hennes qwal skola hemsöka dig, till deß din tid är förbi, och sedan skallHan afgöra, hwars namn jag icke gitter nämna, Han, som du förbannat; Han, skallafgöra, om du tillhör honom eller oß. 256Satan stellt es Faust prinzipiell frei, ob er den Pakt zurück gibt oder nicht, er lässt ihnsch<strong>ein</strong>bar selbst entscheiden. Im entscheidenden Moment jedoch gelingt es ihm wieder, Faustglaubhaft zu machen, dass der himmlische Gott nichts mehr mit solchen Verrätern wie Faustzu tun haben mag. Eigentlich lügt Satan auch hier nicht, denn er sagt nicht direkt, dass Gottdie Menschen, die sich von ihm abgewendet haben, nicht mehr zu sich nehmen mag, sonderner äußert sich schlicht und <strong>ein</strong>fach mehrdeutig: Der gläubige und echt reuevolle Menschkönnte aus Satans Rede heraushören, dass der himmlische Gott sowieso das letzte Wort habenwird, nicht der Satan. Er würde sich freuen und sich bußbereit dem Himmel zuwenden. Faustjedoch, der zwar nun bereut, mit dem Teufel paktiert zu haben, nicht aber aus religiösmotivierten Gründen, sondern aus Trotz, entnimmt Satans Aussage nur die dunkle Drohung,die unklare Aussage, dass er der Rache des irdischen Gottes niemals entkommen könne. Dassletztendlich der himmlische Gott über das Schicksal entscheiden wird, kann Faust nichttrösten, sondern es ersch<strong>ein</strong>t ihm vielmehr als <strong>ein</strong>e Bedrohung. Ihm wird die Schwere s<strong>ein</strong>er255 S. 22f, Übers.: „Was kümmert uns <strong>ein</strong> elender Sterblicher, der zu schwach ist, um <strong>ein</strong> gegebenes Versprechenzu halten! Wer ist treulos gewesen, die Hölle oder du? Du hast in dem Buch gelesen, das du verabscheuen musst,wenn du mit uns in Verbindung s<strong>ein</strong> willst; du hast mich, den irdischen Herren, in Gedanken und Wortenverhöhnt, und den himmlischen Herren, dem du für ewig abgeschworen hast, erhoben; - und jetzt willst du frechdie Freuden der Welt genießen...“256 S. 23, Übers.: „D<strong>ein</strong>en Pakt kannst du zurücknehmen wann du willst, elendiger Sterblicher, kannst zu dembetteln, von den du dich für ewig losgesagt hast, und schauen, ob er sich um <strong>ein</strong> schäbiges Wesen mit <strong>ein</strong> paarTagen Lebenszeit kümmert; - aber unser ist die Rache, und der kannst du niemals entkommen! Ich bin der Herrder Erde, und alle ihre Qualen werden dich heimsuchen, bis d<strong>ein</strong>e Zeit vorbei ist, und dann wird Er entscheiden,dessen Namen ich nicht zu sagen vermag, Er, den du verflucht hast; Er soll entscheiden, ob du ihm gehörst oderuns!“74

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