13.07.2015 Aufrufe

ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

ein unmoralisches Angebot? - Åbo Akademi

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

• Zitate mit Quellenangabe: Diese Form der Intertextualität findet sich vor allem inwissenschaftlichen Arbeiten, aber auch in literarischen Texten. Dort werden Zitate mitQuellenangaben ab und zu Texten oder Teilen von Texten vorangestellt.• Hervorgehobene Zitate: Bei hervorgehobenen Zitaten findet sich zwar k<strong>ein</strong>eQuellenangabe, aber immerhin Hinweise auf ihre Zitathaftigkeit, seien esAnführungszeichen, Kursivdruck, die Belassung des Zitates in <strong>ein</strong>er Fremdsprache,oder nur <strong>ein</strong> anderer Sprachstil, der das Zitat vom Rest des Textes abhebt. Hier mußder Leser jedoch den Bezugstext kennen, damit sich ihm die Bedeutung derIntertextualität erschließt.• Unmarkierte Zitate: Heben sich durch k<strong>ein</strong>e äußeren Merkmale vom Rest des Textesab. Um sie erkennen und verstehen zu können, muß dem Leser der Bezugstextbekannt s<strong>ein</strong>.• Fußnoten mit Quellenangaben: Fußnoten werden zum <strong>ein</strong>en in wissenschaftlichenArbeiten verwendet, um auf Texte hinzuweisen, auf die sich der Autor bezieht. Manfindet sie aber auch in literarischen Texten. Zum Teil werden sie nachträglichhinzugefügt, um den Leser auf ansonsten schwer zu entdeckende Intertextualitätenaufmerksam zu machen. T.S. Eliot versah beispielsweise s<strong>ein</strong> Werk „The WasteLand“ nachträglich mit solchen Fußnoten.• Der Bezugstext kommt in der Handlung vor: Intertextualität kann hergestellt werden,indem die Akteure <strong>ein</strong>es Textes <strong>ein</strong>en Bezugstext lesen oder über ihn diskutieren. Eskönnen aber auch nur Bruchstücke <strong>ein</strong>es Textes z.B. als Graffiti in <strong>ein</strong>em Textvorkommen.• Bezug auf <strong>ein</strong>e Gruppe von Texten: Nicht immer muß sich <strong>ein</strong>e Intertextualität auf<strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>zelnen Text beziehen, es kann auch <strong>ein</strong> Bezug zu <strong>ein</strong>er ganzen Gruppe vonTexten z.B. zu <strong>ein</strong>er Literarischen Gattung hergestellt werden. Dies kann explizitgeschehen, wie z.B. bei der „Ballade vom kranken Kind“ von Hugo vonHofmannsthal, oder implizit wie bei dem Buch „Mord am Millionenhügel“ vonGisbert Haefs, das sich durch s<strong>ein</strong>en Titel als Krimi zu verstehen gibt.• Personen haben ähnliche oder gleiche Namen wie im Bezugstext: EineNamensgleichheit oder -ähnlichkeit wird recht häufig verwendet um Bezüge aufandere Texte herzustellen.• Personen oder Gegenstände aus dem Bezugstext tauchen auf: So trifft beispielsweiseder Protagonist des Romanes „Die Versuche und Hindernisse Karls“(11) im Verlaufder Handlung auf Wilhelm Meister.• Leitmotive des Bezugstextes tauchen auf: Eins der berühmtesten Beispiele hierfür, dasdurch s<strong>ein</strong>e häufige Verwendung inzwischen nicht mehr nur den Bezug zu <strong>ein</strong>em<strong>ein</strong>zelnen Text, sondern zu <strong>ein</strong>er ganzen Gattung herstellt, ist die, schon in derÜberschrift erwähnte „Blaue Blume“ die dem Buch „H<strong>ein</strong>rich von Ofterdingen“ vonNovalis entsproß.• Sprachliche Eigenheiten des Bezugstextes werden nachgeahmt: So kann durch <strong>ein</strong>enbestimmten Sprachstil z.B. <strong>ein</strong> Bibeltext nachgeahmt werden.• Die äußere Form des Bezugstextes wird nachgeahmt: Diese Form der Intertextualitätfindet sich z.B. bei Buchreihen, die schon an ihrer Aufmachung zu erkennen sind.Interessant wird diese Form von Intertextualität vor allem dann, wenn man von <strong>ein</strong>emweiten Textbegriff ausgeht, der nicht nur den Inhalt, sondern auch das Arrangementmit<strong>ein</strong>bezieht.391

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!