Ihre soziale Sicherheit bei Aufenthalt in anderen Mitgliedstaaten der ...

C. MUTTERSCHAFT UND ADOPTIONMutterschaftEine Versicherte, die in den zehn Monaten vorBeginn ihres Mutterschaftsurlaubes mindestenssechs Monate erwerbstätig war, hat Anspruch aufMutterschaftsgeld.Der Bezugszeitraum für Mutterschaftsgeld ist 42Wochen (210 Tage). In dieser Zeit wird Mutterschaftsgeldin gleicher Höhe wie Krankengeld(100 % des beitragspflichtigen Arbeitsentgeltes)gezahlt. Wahlweise kann der Bezugszeitraumjedoch auf 52 Wochen (260 Tage) gestrecktwerden. Der Leistungssatz wird in diesem Fallauf 80 % des beitragspflichtigen Arbeitsentgeltesgekürzt.Drei Wochen des Bezugszeitraumes müssen vonder Mutter bereits vor die voraussichtliche Entbindunggelegt werden. Auf Antrag können dieLeistungen jedoch schon bis zu 12 Wochen vorder voraussichtlichen Entbindung gezahlt werden.Wenn die gesetzlichen Bestimmungen vorsehen,dass eine Arbeitnehmerin ihre Erwerbstätigkeitwährend der Schwangerschaft aufgeben muss, dasie am Arbeitsplatz einem erhöhten gesundheitlichenRisiko ausgesetzt ist, kann die Zahlung vonMutterschaftsgeld bereits zu dem Zeitpunkterfolgen, an dem die Tätigkeit eingestellt werdenmuss. Der Anspruch auf bezahlten Urlaub nachder Entbindung bleibt davon unberührt.Bei Mehrlingsgeburten verlängert sich derAnspruch auf volles Mutterschaftsgeld ab demzweiten Kind für jedes weitere Kind um fünfWochen (bei gekürztem Leistungssatz um siebenWochen).Nach der Entbindung muss die Mutter mindestensdie ersten sechs Wochen des bezahlten Mutterschaftsurlaubsselbst in Anspruch nehmen. Wirdsie bereits vor Ablauf des Mutterschaftsurlaubswieder erwerbstätig, kann der Vater die restlichenGeldleistungen beanspruchen. Die Zahlungen vonvier Wochen des gesamten Bezugszeitraumes sindohnehin dem Vater vorbehalten. Voraussetzungfür Geldleistungen an den Vater ist, dass er zurBetreuung des Kindes zu Hause bleibt. DieBedingung, vor Beginn des Urlaubs erwerbstätiggewesen zu sein, gilt auch für den Vater. VersicherteVäter können Tagegeld in Abhängigkeitvon ihrem eigenen Einkommen beziehen, unabhängigdavon, ob die Mutter bezugsberechtigt ist,sofern diese nach der Geburt erwerbstätig wirdoder eine Ausbildung beginnt und der Vater dietägliche Betreuung des Kindes übernimmt. Indiesem Fall richtet sich die Höhe der Zahlungennach dem Einkommen des Vaters, und der Bezugszeitraumbeträgt 29 bzw. 39 Wochen.Einer Versicherten ohne Anspruch auf Mutterschaftsgeldwird ein einmaliges Entbindungsgeldin Höhe von 32 138 NOK gewährt (dies gilt auchdann, wenn der Anspruch auf Mutterschaftsgeldunter diesem Betrag liegt).AdoptionBei Adoption eines Kindes unter 15 Jahren wirdden Adoptiveltern über einen Zeitraum von 39Wochen (195 Tage) Tagegeld gezahlt. Die Höhedes Tagegeldes und die Anspruchsvoraussetzungenentsprechen den für Krankengeld geltenden.Der Bezugszeitraum kann bei gekürzten Leistungen(80 % des beitragspflichtigen Arbeitsentgeltes)auf 49 Wochen (245 Tage) gestreckt werden.ZeitkontosystemEin so genanntes „Zeitkontosystem“ ermöglicht esden Eltern bzw. Adoptiveltern, den Leistungsbezugauf einen längeren Zeitraum zu strecken undmit verkürzter Arbeitszeit zu kombinieren.D. REHABILITATIONSLEISTUNGENRehabilitationsleistungen werden gewährt, wenndie betreffende Person auf Dauer verminderterwerbsfähig oder in der Wahl ihrer beruflichenTätigkeit oder ihres Arbeitsplatzes erheblich eingeschränktist. Leistungen werden auch zur Verbesserungder allgemeinen Funktionsfähigkeitgewährt, wenn diese wegen Krankheit, Verletzungoder Schädigung stark beeinträchtigt ist.AnspruchsvoraussetzungenVersicherte unter 67 Jahren haben Anspruch aufRehabilitationsleistungen, wenn sie in Norwegenwohnen und unmittelbar vor Antragstellung dreiJahre lang versichert waren. Ein Jahr Versicherungszeitreicht aus, wenn der Antragstellerwährend dieses Jahres körperlich und geistig inder Lage war, normale Arbeit zu verrichten.Eine Rehabilitationsbeihilfe wird Versichertengewährt, die ihren Anspruch auf Krankengeldbereits ausgeschöpft haben. Ebenso wird es Versichertengewährt, die keinen Anspruch aufKrankengeld haben, aber seit einem Jahr arbeitsunfähigsind. Allgemein wird eine Rehabilitationsbeihilfenur für einen zusammenhängendenZeitraum von 52 Wochen gewährt. Während derberuflichen Rehabilitation wird eine Übergangsleistunggezahlt, wenn die versicherte Person aneiner berufsfördernden Maßnahme teilnimmt, aufden Beginn einer solchen Maßnahme wartet odernach Abschluss einer solchen Maßnahme nochkeine geeignete Arbeit gefunden hat. Bis zu einerendgültigen Entscheidung über Gewährung einerInvaliditätsrente wird eine befristete Invaliditätsbeihilfegezahlt (vgl. Abschnitt 5).NORWEGEN215