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Dokumentation zur Geschichte und Kultur der ... - Universität Augsburg

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StadtABu<br />

PFARRBUCH: (Eintrag über Judentaufen)<br />

Kein Judenkind solle vor 18 Jahren getauft werden, es sei<br />

denn, daß die Taufe im Totenbett verlangt werde; in diesem<br />

Falle könnte einem solchen Judenkind die Taufe gereicht werden.<br />

(Vorletztes Blatt.)<br />

Abschriften aus dem Bistumsarchiv <strong>Augsburg</strong>:<br />

1616<br />

Predigt Pfarrers zu Knöringen, festo Matthäi 1616.<br />

Der Apostel Matthäus sei ein geborener Jud gewest aus dem Geschlecht<br />

Levi ... Die Zauberer, gottlosen verfluechten schelmischen<br />

Judenziefer, die machen die Obrigkeit welche gesehend<br />

ist, blind mit ihrem gestohlenen Guet, so sie den armen Burgern<br />

abgenomben ... dass man auch den Apostel Matthäi, das ist<br />

die höhere Obrigkeit soll anruefen, dass er die Zauberer, die<br />

Teufelskin<strong>der</strong> <strong>und</strong> Galgendieb <strong>und</strong> feurige Drachen abschaffen<br />

<strong>und</strong> vertriebe, <strong>und</strong> wann die Burger nun einen Ausschuss machten<br />

<strong>und</strong> solches ihr obligens tribselig Leben so sie bei diesen<br />

Erzdieben ausstehen, ihrer hohen Obrigkeit klagen, will er<br />

selbsten mit ihnen fornen daran sein, dass ihnen von diesem<br />

Teufelsgeschmeiss geholfen werde ...<br />

Conclusio. Liebe Christen lasst uns nidknien <strong>und</strong> ein andächtig<br />

Vater <strong>und</strong> Ave beten, dass <strong>der</strong> Teufel die Juden all hollen wölle.<br />

1631<br />

Die Juden beschweren sich beim Generalvikar Zeiller in <strong>Augsburg</strong><br />

gegen den Stadtprediger Caspar Baur von Burgau. Sie führen<br />

in ihrer Klageschrift u.a. an, daß dieser die Juden, wie<br />

schon vor etlichen Jahren, verfolge; "ja er geht bisweilen in<br />

unser Judenschul o<strong>der</strong> Gebetshaus <strong>und</strong> hebt an zu schreien <strong>und</strong><br />

treibt allerlei Fablerey ... wann er einen frembden Juden<br />

sieht, so seiner Geschäft halber da ist, lauft er ihm nach <strong>und</strong><br />

schlägt ihn, wie er dann vor ungefähr 3 Wochen einen Juden von<br />

Steppach, so mit an<strong>der</strong>en Juden in unser Schul gehen wollten,<br />

mit seinem Stecken geschlagen, hernach an einem Inwohner allda<br />

gar den Stecken abgeschlagen, an dem er sich nit ersättigen<br />

lassen, son<strong>der</strong>n unserem Vorsinger in die Schul wie<strong>der</strong> nachgelaufen,<br />

<strong>der</strong> ihme ob besseren Frieds halber reteriert <strong>und</strong> ihme<br />

entlaufen, er auch damal vor ihme nit in unser Schuel gehen<br />

<strong>der</strong>ffen ..."<br />

Antwort des Predigers Baur. Verschiedene Schreiben in <strong>der</strong>selben<br />

Sache.<br />

Hinweis:<br />

Die Originale sind möglicherweise verloren (im <strong>Augsburg</strong>er Bistumsarchiv<br />

<strong>der</strong>zeit nicht auffindbar).<br />

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