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Dokumentation zur Geschichte und Kultur der ... - Universität Augsburg

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cgm 6874<br />

BayStB, Hss.-Abt.<br />

um 1860<br />

Medizinisch-topographische <strong>und</strong> ethnographische Beschreibung<br />

<strong>der</strong> Physikatsbezirke Bayerns; dabei u.a.:<br />

AUGSBURG<br />

Beschreibung des Physikatsbezirkes <strong>Augsburg</strong> durch den Gerichtsarzt<br />

Dr. Koller, 1861:<br />

erwähnt ist die Judengasse in <strong>Augsburg</strong>, nun Karlstraße;<br />

<strong>der</strong> Name "Judengasse" sei aber noch nicht ganz vergessen<br />

(Nr.10, fol.45'-46.)<br />

GÖGGINGEN<br />

Beschreibung des Physikatsbezirkes Göggingen durch den Gerichtsarzt<br />

Dr. Immel, 1861:<br />

"Die Bevölkerung vertheilt sich in zwei große Bezirke, den<br />

oberen südlichen <strong>und</strong> unteren nördlichen, wobei die Ulmer Fahrstraße<br />

die Scheidelinie bildet. Auf dieser Linie liegen die<br />

Orte Oberhausen, Kriegshaber <strong>und</strong> Steppach <strong>und</strong> hier ist es, wo<br />

sich die Israeliten angesiedelt haben, um den Handel von <strong>der</strong><br />

Hochstraße her auf die ehemalige Römerstraße im Westen <strong>der</strong><br />

Hauptstadt <strong>und</strong> außerhalb <strong>der</strong>selben über Pfersee <strong>und</strong> sofort<br />

rechts nach Schlipsheim, gerade aus nach Ulm <strong>und</strong> links nach<br />

Krumbach zu vermitteln, denn nur in Pfersee, Kriegshaber,<br />

Steppach <strong>und</strong> Schlipsheim sind Juden, welche in neuerer Zeit<br />

immer mehr den großen Städten zueilen. So sind in Schlipsheim<br />

allein 4 Matrikel frei ..."<br />

"Die Familienzahl ist 4694, welche bis auf 23 protestantische,<br />

3 Wie<strong>der</strong>täufer- <strong>und</strong> 131 Juden-Familien, sämtlich katholisch<br />

sind ..."<br />

"Wirthe, wo <strong>der</strong>en nicht wie in Oberhausen zu viele sind, Krämer<br />

<strong>und</strong> Schnittwarenhändler, welch' letztere meist Juden sind,<br />

machen nach den Fabrikanten,... die besten Geschäfte"<br />

(Nr.53, fol.38'-39, 55-55'. - Druck: Pötzl, Urgroßeltern.)<br />

WERTINGEN<br />

Beschreibung des Physikatsbezirkes Wertingen durch den Gerichtsarzt<br />

Dr. Götz, um 1861:<br />

In Binswangen gibt es eine schöne Synagoge; die Juden treiben<br />

dort starken Handel mit Vieh <strong>und</strong> Hopfen; sie haben mehrere<br />

Kaufläden.<br />

Buttenwiesen hat eine Synagoge; die Juden machen den Ort lebhaft;<br />

sie treiben, wie die in Binswangen, starken Handel.<br />

Über die Ernährung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in den ersten Lebensjahren:<br />

"Einige Mütter, aber nicht die Mehrzahl, stillt selbst. Vorzüglich<br />

muß man hierin die Judenfrauen loben, dafür sterben<br />

bei diesen auch weniger Kin<strong>der</strong>".<br />

Über die Heimat: "Die Heimat wird nicht gerne verlassen; eine<br />

große Anhänglichkeit an dieselbe, ihre Gebräuche <strong>und</strong> Lebensart<br />

ist nicht zu verkennen, wovon die Juden eine Ausnahme machen,<br />

bei denen es heißt: 'ubi bene, ibi patria' ...".<br />

Die Bewohner des Distriktes sind katholisch, 800 Seelen sind<br />

Juden <strong>und</strong> dann gibt es noch etliche Protestanten<br />

(Nr.199. - Druck: Pötzl, Urgroßeltern.)<br />

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