Dokumentation zur Geschichte und Kultur der ... - Universität Augsburg

ZEITUNGEN:
StadtALi
Lindauer Nationalzeitung, vereinigt mit Lindauer Tagblatt
1938 Juli 1
Oberreitnau. Aufklärungsversammlung der NSDAP. Rede des Pg.
Hamp aus Lindau zum Thema "Die Judenfrage": Jude "hat wohl
äußerlich die Merkmale eines Menschen, innerlich aber ist er
der Teufel in Menschengestalt. ... Wohl kann ein Jude sich
taufen lassen, doch niemals kann ein Jude ein Deutscher sein".
Erst der Nationalsozialismus habe das positive Christentum
eingeleitet, indem er den Teufel erkannt habe
(Druck: Schweizer, S.55.)
1938 Juli 7
Die kommende Volkszählung erfaßt in einer Abstammungserhebung
alle Judenmischlinge. Der jüdische Machtaufstieg. Bericht über
die Arbeitstagung des Reichsinstituts für Geschichte des Neuen
Deutschlands. Vorträge: Prof.Dr. Otmar Frhr.v. Verschuer über
Rassenbiologie der Juden; Prof.Dr. Friedrich Burgdörfer zur
Statistik der biologischen, beruflichen und sozialen Struktur
des Judentums; Dr. Erich Botzenhart über den Weg der Juden zur
Macht in Deutschland; Dr. Karl Richard Ganzer über Richard
Wagner und das Judentum; Prof. Fischer über Rassenentstehung
und Rassengeschichte der Juden
(Druck: Schweizer, S.56.)
1938 November 11
Empörung über das Judentum auch in Lindau. Erbitterung des
Volkes über "neuerliche Mordtat des niederträchtigen Weltjudentums".
In Lindau kam es (während "Reichskristallnacht") zu
antijüdischen Demonstrationen; am 10.11. Haussuchungen bei den
noch 6 jüd. Haushaltungen fortgesetzt; 2 Juden in Schutzhaft.
Bevölkerung diszipliniert, aber "wir verhehlen ... nicht, daß
nach der neuerlichen Entlarvung des jüdischen Untermenschentums
eigentlich jede Rücksichtnahme fehl am Platze und es ein
großes Glück wäre, wenn Lindau und das ganze deutsche Volk von
allen Juden und jüdischen Bastarden befreit wären"
(Druck: Schweizer, S.58.)
1938 November 14
Die Juden müssen 1 Milliarde Buße zahlen - Berliner Ministerbesprechung
hat eine Reihe von einschneidendsten Maßnahmen zur
Lösung der dringlichen Judenfrage in Deutschland behandelt und
zum Teil schon entschieden. - Ministerpräsident Siebert: Was
ist hier unchristlich? - Lindau. (Geldleihen von Juden ist
strafbar.) Ein Beamter, der von einem jüdischen Geldverleiher
ein Darlehen aufnimmt, macht sich eines schweren Dienstvergehens
schuldig, auch wenn er dazu durch eine unverschuldete Not
getrieben worden ist.
(Teildruck und Druck: Schweizer, S.60f.)
1938 November 19
Ludwig Siebert begründet die Ausschaltung des jüdischen Einflusses
aus der gesamten Wirtschaft
(Teildruck: Schweizer, S.61.)
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