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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 102<br />

den Grund zu gehen, fing er nun ganz penibel an, die <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong> kranken Patienten genauestens<br />

zu befragen. Er nahm die Gesamtheit der Symptome des <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong> kranken<br />

Patienten auf, und zwar vom Beginn bis zu ihrem Jetztzustand. So erhielt er ein umfassendes<br />

Bild der vorherrs<strong>ch</strong>enden Krankheit. Au<strong>ch</strong> die Krankenges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der Vorfahren<br />

nahm er genauestens unter die Lupe. Hahnemann erstellte 12 Jahre lang über jeden<br />

<strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong> erkrankten Patienten ein umfangrei<strong>ch</strong>es Krankenjournal mit allen Aufzei<strong>ch</strong>nungen.<br />

Er vergli<strong>ch</strong> alle Patientenberi<strong>ch</strong>te miteinander, arbeitete gemeinsame Züge<br />

heraus und vereinigte alles zu einem großen Ganzen.<br />

Hahnemann erkannte ganz bestimmte Zusammenhänge, Gesetzmäßigkeiten und Vererbungsmuster,<br />

die er in drei große Gruppen einteilte. Er nannte sie die Psora, Sykosis<br />

und Syphilis. Alle zusammen wurden unter dem Begriff "Miasmen" oder au<strong>ch</strong> "Vers<strong>ch</strong>mutzungen"<br />

zusammengefasst. Er stellte fest, daß die Neigungen zu bestimmten<br />

<strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Krankheiten s<strong>ch</strong>on vom Geburt an im Mens<strong>ch</strong>en verankert sind und ni<strong>ch</strong>t<br />

dur<strong>ch</strong> äußere Einflüsse hervorgerufen werden. Die Miasmen prägen das Individuum<br />

und bestimmen die inneren Neigungen zu bestimmten <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Leiden und Empfängli<strong>ch</strong>keiten<br />

für bestimmte äußere Krankheitseinflüsse!<br />

Beispiele für Miasmen: Die Psora = der konstitutionelle Zustand des Mangels, der<br />

Hemmung oder der Organunterfunktion. Die Sykose = der konstitutionelle Zustand der<br />

Übers<strong>ch</strong>wengli<strong>ch</strong>keit, Ausuferung oder der Organüberfunktion. Die Syphilis = der konstitutionelle<br />

Zustand der Zerstörung, Degeneration und Aggression oder der pervertierten<br />

Organfunktion.<br />

In Bezug auf die Haut bedeutet das: Ein Mens<strong>ch</strong>, der unter dem psoris<strong>ch</strong>en Miasma geboren<br />

ist, neigt zu trockenen, s<strong>ch</strong>uppenden und lei<strong>ch</strong>t unterdrückbaren Hautauss<strong>ch</strong>lägen<br />

(Organunterfunktion). Ein Mens<strong>ch</strong>, der unter dem sykotis<strong>ch</strong>en Miasma geboren ist,<br />

neigt zu Wu<strong>ch</strong>erungen wie Warzen, Polypen, Fibrome, Kondylomen, Muttermalen usw.<br />

(Organüberfunktion). Ein Mens<strong>ch</strong>, der unter dem syphilitis<strong>ch</strong>en Miasma geboren ist,<br />

neigt zu Ges<strong>ch</strong>würen, Rhagaden, Fissuren usw. (zerstörende oder pervertierte Organfunktionen)<br />

Hahnemann erkannte, daß diese erbli<strong>ch</strong>en "Vers<strong>ch</strong>mutzungen" (Miasmen) immer eine<br />

Grunderkrankung als Ursa<strong>ch</strong>e hatten, die si<strong>ch</strong> dynamis<strong>ch</strong> an die Lebenskraft heftete<br />

und so als Organs<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en und innere Empfängli<strong>ch</strong>keiten für Krankheiten an die<br />

Na<strong>ch</strong>kommen weitergegeben wurde.<br />

Miasmen ma<strong>ch</strong>en also erst für bestimmte Krankheiten empfängli<strong>ch</strong> und prägen die Folgekrankheiten<br />

na<strong>ch</strong> Unterdrückung eines Lokalübels dur<strong>ch</strong> allopathis<strong>ch</strong>e Arzneien. Die<br />

Miasmen sind die Prägungen des Mens<strong>ch</strong>en dur<strong>ch</strong> seine Vorfahren, Umwelt und Lebensweise.<br />

Der Mens<strong>ch</strong> wird immer so krank, wie seine vererbte Prägung es zuläßt.

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