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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 146<br />

Bei der kritis<strong>ch</strong>en Aufarbeitung der Kant-Swedenborg-Kontroverse stellt si<strong>ch</strong> heraus,<br />

daß Kant keineswegs nur der nü<strong>ch</strong>terne Rationalist war, als der er oft tituliert wird,<br />

sondern daß ihm sogar mystis<strong>ch</strong>e Ambitionen na<strong>ch</strong>zuweisen sind. Dies gilt vor allem<br />

für seine Frühs<strong>ch</strong>riften sowie für seine späten Vorlesungen über Metaphysik. Hier nähert<br />

si<strong>ch</strong> Kant der Jenseitslehre Swedenborgs wiederum soweit an wie zu Beginn seines<br />

Kontaktes mit dem nordis<strong>ch</strong>en Seher, von dessen hellseheris<strong>ch</strong>er Begabung er si<strong>ch</strong> anfangs<br />

fasziniert zeigte. Er nennt dessen Lehre vom moralis<strong>ch</strong>en Geisterrei<strong>ch</strong> "erhaben"<br />

und gesteht der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Seele na<strong>ch</strong> dem Ableben die Fähigkeit zu "intellektueller<br />

Ans<strong>ch</strong>auung" zu, mittels derer sämtli<strong>ch</strong>e "okulten" Phänomene wie Telepathie, Hellsehen,<br />

Präkognition und "Kontakte" mit Verstorbenen mögli<strong>ch</strong> und erklärbar wären.<br />

Kants Na<strong>ch</strong>folger und Kritiker Arthur S<strong>ch</strong>openhauer (1788 - 1860) legt in seinen parapsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>riften "Versu<strong>ch</strong> über Geistersehn" (1851), "Von der ans<strong>ch</strong>einenden<br />

Absi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>keit im S<strong>ch</strong>icksale des Einzelnen" (1851) und "Animalis<strong>ch</strong>er Magnetismus<br />

und Magie" (1836) ein überzeugendes Plädoyer für die E<strong>ch</strong>theit "okkulter" Phänomene<br />

ab. Seine parapsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>e Theorie, die no<strong>ch</strong> Hans Dries<strong>ch</strong> als "kurzes Lehrbu<strong>ch</strong> der<br />

Parapsy<strong>ch</strong>ologie" würdigte, kann dem modernen Parapsy<strong>ch</strong>ologen au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong><br />

wertvolle Anregungen bei seinen Erklärungsversu<strong>ch</strong>en paranormaler Phänomene geben,<br />

wennglei<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>openhauers me<strong>ch</strong>anistis<strong>ch</strong>er Naturbegriff erweitert werden müßte.<br />

Bei seiner Erklärung der geheimnisvollen Prophetie in sog. "Wahrträumen" finden si<strong>ch</strong><br />

erste Anklänge an C. G. Jungs Syn<strong>ch</strong>ronizitätstheorie, der Auffassung paranormaler<br />

Wahrnehmungen als akausaler Sinnzusammenhänge.<br />

Interessenten wenden si<strong>ch</strong> direkt an Dr. Flors<strong>ch</strong>ütz, Mangoldtstr. 19, 24106 Kiel, Telefon 0431 -<br />

542 131.<br />

Das Neue Testament<br />

und früh<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riften<br />

Das Neue Testament und früh<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riften. Übersetzt und kommentiert von Klaus Berger<br />

und Christiane Nord. 1373 Seiten. Leinen. DM 64,- / öS 467,- / sFr. 58.-<br />

Die vorliegende Übersetzung der ältesten S<strong>ch</strong>riften des Christentums ist in mehrfa<strong>ch</strong>er<br />

Hinsi<strong>ch</strong>t neuartig, in den Übersetzungsprinzipien, in der Kommentierung und im Umfang<br />

und der Anordnung der S<strong>ch</strong>riften. Na<strong>ch</strong> Swedenborg sind im Neuen Testament nur<br />

die vier Evangelien und die Offenbarung im eigentli<strong>ch</strong>en Sinne Gottes Wort (siehe HG<br />

10325). Das Neue Testament dürfte daher nur aus diesen fünf Bü<strong>ch</strong>ern bestehen. Die<br />

Apostelges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und die Briefe könnten aus neukir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t in einem Ergänzungsband<br />

"Früh<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riften" ers<strong>ch</strong>einen. Und das genau ist der Grund, warum

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