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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 147<br />

wir auf die Übersetzung von Berger / Nord hinweisen. Denn hier werden ni<strong>ch</strong>t nur die<br />

kanonis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>riften des Neuen Testaments geboten, sondern au<strong>ch</strong> all die anderen,<br />

die bis zum Jahr 200 na<strong>ch</strong> Christus entstanden sind. Diese Fülle früh<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>riften<br />

findet man in keiner anderen Ausgabe. Als evangelis<strong>ch</strong>er Theologe kann Berger<br />

selbstverständli<strong>ch</strong> Paulus und die anderen Briefe ni<strong>ch</strong>t aus dem Kanon entfernen, aber<br />

er relativiert diese Sammlung, indem er au<strong>ch</strong> andere früh<strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riften aufnimmt.<br />

Die Reihenfolge orientiert si<strong>ch</strong> am Entstehungsdatum der Texte. Diese historis<strong>ch</strong>e<br />

Einordnung ist bisher nirgends konsequent vollzogen. Nur am Rande sei bemerkt,<br />

dass Berger das Johannesevangelium auf die Zeit gegen Ende der se<strong>ch</strong>ziger Jahre des 1.<br />

Jahrhunderts datiert, womit er na<strong>ch</strong> unserer Überzeugung goldri<strong>ch</strong>tig liegt. Die Übersetzung<br />

will das Verständnis der Texte erlei<strong>ch</strong>tern, ohne ihre Herkunft aus einer anderen<br />

Kultur und Zeit, zu verleugnen. Den einzelnen Texten sind Kommentare vorangestellt,<br />

die die Entstehungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, die theologieges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Bedeutung und die<br />

Wirkungsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te erläutern. In den Fußnoten werden Sa<strong>ch</strong>erläuterungen und Übersetzungsalternativen<br />

gegeben.<br />

Aus unserer Korrespondenz<br />

Herr H. stellte uns die Frage na<strong>ch</strong> der Glaubwürdigkeit der Bibel: "Es interessiert mi<strong>ch</strong>,<br />

ob Swedenborg eine Inspiration zur Frage der Glaubwürdigkeit der Bibel hatte … Seit<br />

meiner Kindheit lässt mi<strong>ch</strong> diese Frage ni<strong>ch</strong>t los. Mein Pfarrer wollte mi<strong>ch</strong> wegen meinen<br />

Zweifeln ni<strong>ch</strong>t konfirmieren! Jetzt bin i<strong>ch</strong> 57 Jahre alt und su<strong>ch</strong>e immer no<strong>ch</strong>. Die<br />

Bü<strong>ch</strong>er namhafter Theologen nähren meine Zweifel." Unsere Antwort: Grundsätzli<strong>ch</strong><br />

sind aus swedenborgs<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t die historis<strong>ch</strong>e und die göttli<strong>ch</strong>e Glaubwürdigkeit zu<br />

unters<strong>ch</strong>eiden. Swedenborgs Inspiration bezieht si<strong>ch</strong> eher auf die göttli<strong>ch</strong>e Glaubwürdigkeit.<br />

Er versi<strong>ch</strong>ert, dass in den Bü<strong>ch</strong>ern der Heiligen S<strong>ch</strong>rift ein geistiger und ein<br />

himmlis<strong>ch</strong>er Sinn enthalten sei. Sie handeln von der geistigen Wiedergeburt des Mens<strong>ch</strong>en<br />

und der Verherrli<strong>ch</strong>ung des Herrn. In diesem Sinne ist die Bibel Gottes Wort und<br />

vollkommen glaubwürdig. Die inneren Sinns<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten sind jedo<strong>ch</strong> im Bu<strong>ch</strong>staben verborgen<br />

wie die Seele im Leib. Zur historis<strong>ch</strong>en Glaubwürdigkeit äussert si<strong>ch</strong> Swedenborg<br />

ni<strong>ch</strong>t in dem Umfang und in der Weise wie es angesi<strong>ch</strong>ts des heutigen Problembewußtseins<br />

wüns<strong>ch</strong>enwert wäre. Deswegen kann i<strong>ch</strong> Sie nur darauf hinweisen,<br />

dass es neben den von Ihnen genannten "namhaften Theologen" Lüdemann, Ranke-<br />

Heinemann usw. au<strong>ch</strong> andere Stimmen gibt. Au<strong>ch</strong> die Ar<strong>ch</strong>äologie konnte wi<strong>ch</strong>tige Beiträge<br />

zur Eindämmung der totalen Infragestellung der historis<strong>ch</strong>en Glaubwürdigkeit leisten.<br />

Glei<strong>ch</strong>wohl ist die Bibel kein objektives Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsbu<strong>ch</strong> - gibt es so etwas überhaupt?<br />

-; die biblis<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsdarstellungen sind allesamt aus der Perspektive des

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