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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 52<br />

s<strong>ch</strong>en Vater. Wie ernst meinen wir es, wie ernsthaft verlangt unsere Seele auf seinen<br />

Wegen vorwärts zu kommen?<br />

In der Heiligen S<strong>ch</strong>rift finden wir sein Verspre<strong>ch</strong>en: "Su<strong>ch</strong>et, so werdet ihr finden!"<br />

Aber es steht au<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>rieben: "Ihr werdet mi<strong>ch</strong> su<strong>ch</strong>en und werdet do<strong>ch</strong> in euren<br />

Sünden sterben." Ein Widerspru<strong>ch</strong>? Oder ist es ein Hinweis darauf, daß es au<strong>ch</strong> ein unwahrhaftiges<br />

Su<strong>ch</strong>en bei uns Mens<strong>ch</strong>en geben kann? Unwahrhaftigkeit ist der beleidigendste<br />

Vorwurf, den wir uns gegenseitig ma<strong>ch</strong>en können; er verletzt unser Herz. Unwahrhaftigkeit<br />

ist die allgemeinste aller Erbärmli<strong>ch</strong>keiten. "Ein wahrhafter Mens<strong>ch</strong> ist<br />

das seltenste aller Phänomene", s<strong>ch</strong>reibt Faber in seinem Bu<strong>ch</strong>.<br />

I<strong>ch</strong> habe daraufhin die Konkordanz zur Bibel zur Hand genommen und unter den<br />

Sti<strong>ch</strong>wörtern "lügen" und "Lüge" na<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>lagen und dort Hinweise auf sehr viele Bibelstellen<br />

gefunden. Hier nur einige: "… mit deiner Lüge bringst du di<strong>ch</strong> selbst um dein<br />

Leben" (StD 1,55). "… sie finden Gefallen an der Lüge, mit ihrem Mund segnen sie, do<strong>ch</strong><br />

in ihrem Innern flu<strong>ch</strong>en sie." (Ps.62,5-6). "… du hast Mi<strong>ch</strong> vergessen und auf Lügen vertraut"<br />

(Jer.13,26). "… wir haben Lüge zu unserer Zuflu<strong>ch</strong>t gema<strong>ch</strong>t und in Trug uns geborgen"<br />

(Jes. 28,15). "… draußen sind die, die Lüge lieben und tun" (Off. 22,15). "… es ist<br />

die alte Eigenliebe, als der Vater der Lüge und aller Übel aus ihr, die Lüge aber ist die<br />

alte sündige Materie als die sündige Ers<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit der Eigenliebe, der Selbstsu<strong>ch</strong>t,<br />

des Ho<strong>ch</strong>muts und der Herrs<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>t" (Lorber, GEJ Bd.6).<br />

Der erste S<strong>ch</strong>ritt zur Wahrhaftigkeit ist unsere Erkenntnis, daß sie uns abgeht. Denn<br />

aus dieser Erkenntnis erwä<strong>ch</strong>st der Ents<strong>ch</strong>luß und das Streben, diese Wahrhaftigkeit zu<br />

erlangen. Ein allgemeines S<strong>ch</strong>uldbekenntnis rei<strong>ch</strong>t aber ni<strong>ch</strong>t aus! Wir müssen in uns<br />

gehen und unser ganzes Elend und unsere ganze Verderbtheit aufspüren. Swedenborg<br />

spri<strong>ch</strong>t "von denjenigen, die si<strong>ch</strong> zwar aller Sünden s<strong>ch</strong>uldig bekennen, aber keine einzige<br />

bei si<strong>ch</strong> aufsu<strong>ch</strong>en (es kann do<strong>ch</strong> niemand das, was er ni<strong>ch</strong>t kennt, fliehen, no<strong>ch</strong><br />

dagegen kämpfen)" und sagt, "das si<strong>ch</strong> zu allen Sünden bekennen, ist ein Eins<strong>ch</strong>läfern<br />

aller und zuletzt ein Si<strong>ch</strong>verblenden". "Alles Böse, das ni<strong>ch</strong>t zur Ers<strong>ch</strong>einung kommt,<br />

glimmt fort und ist wie Feuer im Holz unter der As<strong>ch</strong>e, au<strong>ch</strong> wie Eiter in einer Wunde,<br />

die ni<strong>ch</strong>t geöffnet wird" (GV 278). Die innerli<strong>ch</strong>e Verderbtheit unserer Natur ist der<br />

Rohstoff für unsere Selbsttäus<strong>ch</strong>ung. Die Bösartigkeit dieser Verderbtheit liegt in der<br />

Verlogenheit. Und am meisten betrügen wir unser I<strong>ch</strong>. "… mit deiner Lüge bringst du<br />

di<strong>ch</strong> selbst um dein Leben" (StD 1,55).<br />

Es gibt auf der Welt ni<strong>ch</strong>ts S<strong>ch</strong>wereres, als si<strong>ch</strong> selbst zu erkennen. Aber wir müssen<br />

uns fragen: Bemühen wir uns ernstli<strong>ch</strong> darum? Sind wir ehrli<strong>ch</strong> bei unserer Gewissenserfors<strong>ch</strong>ung?<br />

Wieviel Platz und Zeit hat sie in unserer Tagesordung? Wie steht es mit<br />

Regelmäßigkeit, Genauigkeit und Fleiß? "Ni<strong>ch</strong>ts ist dem ganzen Mens<strong>ch</strong>en heilsamer<br />

als eine zeitweilige innere Si<strong>ch</strong>selbstbes<strong>ch</strong>auung." (Lorber, GEJ I.224.8). "Widmet Mir

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