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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 137<br />

die Wiedereinweihung des Tempels, na<strong>ch</strong>dem der syris<strong>ch</strong>e König Antio<strong>ch</strong>us IV. den<br />

Jahwekult bei Todesstrafe verboten hatte. Jesus, der na<strong>ch</strong> Johannes 2 der wahre Jahwetempel<br />

ist, bringt hier also zum Ausdruck, dass fortan er die Gegenwart Jahwes in der<br />

Mens<strong>ch</strong>enwelt ist. Der gute Hirte offenbart si<strong>ch</strong> vollständig, zunä<strong>ch</strong>st seine Liebe, dann<br />

den Grund derselben, nämli<strong>ch</strong> die Anwesenheit des Vaters. Das Urgöttli<strong>ch</strong>e hat dur<strong>ch</strong><br />

Jesus, der die Tür ist, die Mens<strong>ch</strong>enwelt betreten. Das ist der Höhepunkt der öffentli<strong>ch</strong>en<br />

Selbstoffenbarung Jesu.<br />

Im Gesprä<strong>ch</strong> mit den Jüngern, also im esoteris<strong>ch</strong>en Teil des Johannesevangeliums, werden<br />

au<strong>ch</strong> später no<strong>ch</strong>mals die Höhen der Gotteserkenntnis erklommen, aber die Offenbarung<br />

des Gesandten vor der Welt hat in Johannes 10 den Gipfel errei<strong>ch</strong>t bzw., wenn<br />

man si<strong>ch</strong> die Reaktion der Juden ans<strong>ch</strong>aut (Joh 10,31.39), den Gipfel des Zumutbaren<br />

bereits übers<strong>ch</strong>ritten. In den Abs<strong>ch</strong>iedsreden wird Jesus sagen: "Wer mi<strong>ch</strong> gesehen hat,<br />

hat den Vater gesehen." (Joh 14,9). Und Thomas bekennt, den Ausnahmezustand der<br />

Auferstehung vor Augen habend: "Mein Herr und mein Gott!" (Joh 20,28). Und der Auferstandene<br />

erwidert, die Zeit der Kir<strong>ch</strong>e vor Augen habend: "Selig sind, die ni<strong>ch</strong>t sehen<br />

und do<strong>ch</strong> glauben." (Joh 30,29). Damit s<strong>ch</strong>ließt das Johannesevangelium (siehe Joh<br />

20,30f). Das 21. Kapitel öffnet dann no<strong>ch</strong> ein Fenster in die Zeit der Kir<strong>ch</strong>e und zeigt<br />

uns das S<strong>ch</strong>icksal der petrinis<strong>ch</strong>en Glaubenskir<strong>ch</strong>e und des johanneis<strong>ch</strong>en Geisteslebens<br />

bis zur Ankunft des neuen Jerusalems. Au<strong>ch</strong> das sind Höhepunkte, aber der gute<br />

Hirte ist das Hö<strong>ch</strong>ste der vorösterli<strong>ch</strong>en Liebesoffenbarung. Sie läd uns zu einem Leben<br />

des Vertrauens ein: "Der Herr ist mein Hirte, mir wird ni<strong>ch</strong>ts mangeln …" (Ps 23,1).<br />

Rom meldet si<strong>ch</strong> zurück<br />

Zur vatikanis<strong>ch</strong>en Erklärung "Dominus Iesus" (DI)<br />

von Thomas Noack<br />

Am 6. August <strong>2000</strong>, dem Fest der Verklärung des Herrn, verklärten si<strong>ch</strong> in Rom au<strong>ch</strong><br />

die Gesi<strong>ch</strong>tszüge bei Joseph Cardinal Ratzinger, dem Präfekten der vatikanis<strong>ch</strong>en Kongregation<br />

für die Glaubenslehre, als er seinen katholis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>afen die Einzigkeit und<br />

die Heilsuniversalität Jesu Christi und vor allem natürli<strong>ch</strong> seiner Kir<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> einer Audienz<br />

beim Heiligen Vater erklären durfte. Diese S<strong>ch</strong>afe also wissen nun, was sie zu<br />

glauben haben. Nun lesen freili<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e innerkatholis<strong>ch</strong>en Erklärungen au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>tkatholis<strong>ch</strong>e,<br />

ja sogar protestantis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>äflein und promt geht es los, das lautstarke ökumenis<strong>ch</strong>e<br />

Blöken über diese jüngste Klarstellung aus Rom. Denn diese S<strong>ch</strong>äflein wissen<br />

nun ni<strong>ch</strong>t mehr, was sie glauben sollen.

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