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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 78<br />

stieß und vers<strong>ch</strong>mähte, derselbe setzte ein sol<strong>ch</strong>es Leben bis in sein Greisenalter fort.<br />

Überdies war er au<strong>ch</strong> dem Wohlleben ergeben, und wollte niemand Gutes tun und einen<br />

Dienst leisten, außer um seiner selbst willen, und hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> seines ehebre<strong>ch</strong>eris<strong>ch</strong>en<br />

Treibens wegen. Derselbe war (na<strong>ch</strong> seinem Tod) einige Tage bei mir; er ers<strong>ch</strong>ien<br />

unter den Füßen, und als mir die Sphäre seines Lebens mitgeteilt wurde, erregte er,<br />

wohin er nur kam, in den Kno<strong>ch</strong>enhäuten und den Nerven daselbst einen S<strong>ch</strong>merz, so<br />

namentli<strong>ch</strong> in den Zehen an der linken Fußsohle; und als ihm zugelassen wurde, weiter<br />

hinaufzudringen, au<strong>ch</strong> in den Teilen, wo er jeweils war, hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> in den Kno<strong>ch</strong>enhäuten<br />

der Lenden, ferner in den Häuten der Brustbeine unter dem Zwer<strong>ch</strong>fell, wie au<strong>ch</strong><br />

in den Zähnen von innen her. Während seine Sphäre wirkte, verursa<strong>ch</strong>te er au<strong>ch</strong> dem<br />

Magen eine große Bes<strong>ch</strong>werde." (HG 5713f).<br />

2.5. Der Mens<strong>ch</strong> als Bürger zweier Welten<br />

Es kann hier nur angedeutet werden, daß hinter dem Verständnis von Gesundheit und<br />

Krankheit, das Swedenborg und Kent vortragen, eine Anthropologie steht, die den Mens<strong>ch</strong>en<br />

als einen Bürger zweier Welten sieht. Der Mens<strong>ch</strong> ist dasjenige Wesen, das genau<br />

auf die S<strong>ch</strong>nittstelle zwis<strong>ch</strong>en dem materiellen und dem geistigen Kosmos gestellt<br />

worden ist. Bezügli<strong>ch</strong> der materiellen S<strong>ch</strong>öpfung ist der Mens<strong>ch</strong> dessen Krone; aber mit<br />

Blick auf die von ihm nur geahnten geistigen Welten ist er ni<strong>ch</strong>t viel mehr als ein Embryo<br />

im Mutterleib. Swedenborg s<strong>ch</strong>reibt: "Der Mens<strong>ch</strong> ist ges<strong>ch</strong>affen, um glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

in der geistigen und in der natürli<strong>ch</strong>en Welt zu sein." (NJ 36). Kent vertritt ebenfalls<br />

diese Lehre Swedenborgs von den Dualwelten: "Dem Mens<strong>ch</strong>en kommen zwei Welten<br />

zum Bewußtsein: Die Welt der Gedanken und die Welt der Materie; also die der immateriellen<br />

Substanz, und die der materiellen Substanz." (99). "Es gibt zwei Rei<strong>ch</strong>e oder<br />

Welten: Die Welt der Ursa<strong>ch</strong>en und die Welt der Konsequenzen 44 . In dieser äußeren<br />

oder physikalis<strong>ch</strong>en Welt können wir nur mit den Augen sehen, mit den Fingern fühlen,<br />

mit der Nase rie<strong>ch</strong>en, mit den Ohren hören. Sol<strong>ch</strong>er Art ist das Rei<strong>ch</strong> der Auswirkungen.<br />

Die Welt der Ursa<strong>ch</strong>e ist unsi<strong>ch</strong>tbar, ni<strong>ch</strong>t mit den fünf Sinnen zu entdecken. Es ist<br />

die Gedankenwelt und sie kann nur dur<strong>ch</strong> Verstehen entdeckt werden. Was wir um uns<br />

sehen, ist nur die Welt des Endli<strong>ch</strong>en, aber die Welt der Ursa<strong>ch</strong>e ist unsi<strong>ch</strong>tbar." (110).<br />

"Die beiden Welten, die der Bewegung, der Kraft und die der Trägheit, existieren zusammen.<br />

Da ist eine Welt des Lebens und eine der toten Materie. Das Rei<strong>ch</strong> der Gedanken<br />

und das der Materie sind die Rei<strong>ch</strong>e der Ursa<strong>ch</strong>e und der Wirkung." (126).<br />

44 I<strong>ch</strong> habe an dieser Stelle die Übersetzung von Dr. med. Jost Künzli von Fimmelsberg berücksi<strong>ch</strong>tigt,<br />

weil hier der Zusammenhang mit Swedenborgs Welt der Wirkungen deutli<strong>ch</strong>er wird.

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