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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 17<br />

Beiwohnung des Seelenbräutigams. Beiwohnen ist ein bildli<strong>ch</strong>er Ausdruck für die eheli<strong>ch</strong>e<br />

Verbindung (3960: vgl. au<strong>ch</strong> den deuts<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong>); zuglei<strong>ch</strong> ist angedeutet,<br />

daß Lea nun zur Wohnung des Herrn geworden ist. Denn das hebr. Wort sebul kann<br />

den Himmel als die Wohnung Gottes (Jes 63,15) und den Tempel (beth sebul: 1 Kön<br />

8,13) bezei<strong>ch</strong>nen. Zu bea<strong>ch</strong>ten ist au<strong>ch</strong>, daß ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> vom einem Ges<strong>ch</strong>enk, sondern<br />

vom guten Ges<strong>ch</strong>enk gespro<strong>ch</strong>en wird; es ist also das Ges<strong>ch</strong>enk der Verbindung<br />

mit dem Guten der Liebe. Swedenborg übersetzt das in der gesamten Heiligen S<strong>ch</strong>rift<br />

nur hier vorkommende Wort säbäd (ebenfalls ein Anklang an Sebulon?) mit dos, das<br />

au<strong>ch</strong> Mitgift, Brauts<strong>ch</strong>atz usw. bedeutet; also ein weiterer Hinweis auf die Heirat. Die<br />

Zahl Se<strong>ch</strong>s (die Hälfte der Vollzahl Zwölf) bezei<strong>ch</strong>net die Vollendung der äußeren Kir<strong>ch</strong>e;<br />

also die halbe Vollendung der Gesamtkir<strong>ch</strong>e aus Ra<strong>ch</strong>el und Lea.<br />

Dina ist die einzige To<strong>ch</strong>er. Daher bezei<strong>ch</strong>net sie die Kir<strong>ch</strong>e als Zusammenfassung der<br />

bisherigen zehn (Vollzahl) Geburten. Zuglei<strong>ch</strong> ist sie die siebente Geburt Leas; au<strong>ch</strong> diese<br />

Zählung verleiht ihr die Qualität der gottesdienstli<strong>ch</strong>en Heiligung (der siebente Tag<br />

ist der Tag des Herrn). Ihr Name bringt sie, wie s<strong>ch</strong>on ihren Bruder Dan, mit der Vorstellung<br />

von Re<strong>ch</strong>t und Geri<strong>ch</strong>t in Verbindung. Was hat das mit Kir<strong>ch</strong>e zu tun? Sehr<br />

viel, wenn man si<strong>ch</strong> Begriffe wie Thora (das Mosegesetz), Sünde, Re<strong>ch</strong>tfertigung (iustificatio),<br />

Jüngstes Geri<strong>ch</strong>t, Kir<strong>ch</strong>enre<strong>ch</strong>t usw. in Erinnerung ruft.<br />

Ra<strong>ch</strong>els Auferstehung<br />

Nun endli<strong>ch</strong> öffnet Gott Ra<strong>ch</strong>els Mutterleib (Gen 30,22). Die Formel "den Mutterleib öffnen"<br />

steht in der gesamten Heiligen S<strong>ch</strong>rift nur hier bei Ra<strong>ch</strong>els Erstgeburt und in Genesis<br />

29,31 bei Leas Erstgeburt. 24 Das hebr. Wort für Mutterleib ist von einem Verb abgeleitet,<br />

das zärtli<strong>ch</strong> lieben und erbarmen bedeutet. Mutters<strong>ch</strong>oß bedeutet im Hebräis<strong>ch</strong>en<br />

die Eingeweide als Sitz des zarten Mitgefühls. Daher entspri<strong>ch</strong>t er "dem Guten<br />

der himmlis<strong>ch</strong>en Liebe" (AE 865). Swedenborg erläutert das mit den Worten: "Daß der<br />

Mutterleib das innerste Gute der Liebe bedeutet, beruht darauf, daß alle Zeugungsorgane<br />

sowohl beim männli<strong>ch</strong>en, als au<strong>ch</strong> beim weibli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t, die eheli<strong>ch</strong>e Liebe<br />

bedeuten, und der Mutterleib ihr Innerstes, weil hier die Leibesfru<strong>ch</strong>t empfangen wird<br />

und fortwä<strong>ch</strong>st, bis sie geboren wird; er ist au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> das Innerste der Zeugungsglieder;<br />

von daher stammt au<strong>ch</strong> die mütterli<strong>ch</strong>e Liebe, die Zärtli<strong>ch</strong>keit genannt wird."<br />

(AE 710). Der Mutterleib bezei<strong>ch</strong>net also die Liebe, die uns empfängli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t (s<strong>ch</strong>wanger<br />

werden läßt); daher ist er au<strong>ch</strong> ein Bild für die Kir<strong>ch</strong>e (4918).<br />

24 Das gilt selbstverständli<strong>ch</strong> nur für den hebräis<strong>ch</strong>en Grundtext. Dort findet si<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> nur hier<br />

rä<strong>ch</strong>äm (Mutterleib) mit pata<strong>ch</strong> (öffnen) verbunden. Es gibt freili<strong>ch</strong> eine ähnli<strong>ch</strong>e Formulierung,<br />

nämli<strong>ch</strong> rä<strong>ch</strong>em mit päthär (Dur<strong>ch</strong>bru<strong>ch</strong>) = "Dur<strong>ch</strong>bru<strong>ch</strong> des Mutterleibes", die Swedenborg in Ex<br />

13,2.15; 34,19 mit "apertura uteri" (Eröffnung des Mutterleibes) übersetzt.

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