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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 73<br />

Die na<strong>ch</strong> außen si<strong>ch</strong>tbare Krankheit ist ein Entspre<strong>ch</strong>ungsbild der seelis<strong>ch</strong>-geistigen<br />

Krankheit. Damit soll ni<strong>ch</strong>t in Abrede gestellt werden, dass es Verletzungen des Körpers<br />

(Unfälle) gibt, die der Chirurg zu reparieren hat; damit soll aber der Blick geöffnet<br />

werden für ein Verständnis von Krankheit, das diese ni<strong>ch</strong>t mit ihrem organis<strong>ch</strong>en Ausdruck<br />

glei<strong>ch</strong>setzt. Die Symptome sind für Hahnemann nur das "na<strong>ch</strong> außen reflectirende<br />

Bild des innern Wesens der Krankheit" (§ 7). Er nennt sie au<strong>ch</strong> "Krankheitszei<strong>ch</strong>en"<br />

(§ 19). Diese Si<strong>ch</strong>tweise deckt si<strong>ch</strong> mit dem, was Swedenborg über das Wesen der Entspre<strong>ch</strong>ungen<br />

zu sagen hat: "Zuerst also soll gesagt werden, was Entspre<strong>ch</strong>ung ist: Die<br />

ganze natürli<strong>ch</strong>e Welt entspri<strong>ch</strong>t der geistigen, und zwar ni<strong>ch</strong>t nur im allgemeinen,<br />

sondern au<strong>ch</strong> im einzelnen. Deshalb heißt alles, was in der natürli<strong>ch</strong>en Welt aus der<br />

geistigen heraus entsteht, Entspre<strong>ch</strong>endes. Man muß wissen, daß die natürli<strong>ch</strong>e Welt<br />

aus der geistigen entsteht und besteht, ganz wie die Wirkung aus ihrer wirkenden Ursa<strong>ch</strong>e.<br />

Zur natürli<strong>ch</strong>en Welt gehört alles räumli<strong>ch</strong> Ausgedehnte, das unter der Sonne ist<br />

und aus ihr Wärme und Li<strong>ch</strong>t empfängt, und zu dieser Welt gehört au<strong>ch</strong> alles, was von<br />

jener aus besteht. Die geistige Welt aber ist der Himmel, und es gehört alles zu ihr, was<br />

in den Himmeln ist. Weil der Mens<strong>ch</strong> ein Himmel und au<strong>ch</strong> eine Welt in kleinster Gestalt<br />

ist, na<strong>ch</strong> dem Bilde des größten, darum findet si<strong>ch</strong> bei ihm sowohl die geistige als<br />

au<strong>ch</strong> die natürli<strong>ch</strong>e Welt: die innerli<strong>ch</strong>en Berei<strong>ch</strong>e, die zu seinem Gemüt gehören und<br />

si<strong>ch</strong> auf Verstand und Willen beziehen, bilden seine geistige Welt, die äußerli<strong>ch</strong>en aber,<br />

die seinem Körper angehören und si<strong>ch</strong> auf dessen Sinne und Handlungen beziehen,<br />

stellen seine natürli<strong>ch</strong>e Welt dar. Als Entspre<strong>ch</strong>endes wird daher alles bezei<strong>ch</strong>net, was in<br />

seiner natürli<strong>ch</strong>en Welt, also in seinem Körper und dessen Sinnen und Handlungen, aus<br />

seiner geistigen Welt heraus entsteht, also aus seinem Gemüt und dessen Verstand und Willen."<br />

(HH 89f).<br />

2. James Tyler Kent und Swedenborg<br />

2.1. Der Swedenborgianer Kent interpretiert Hahnemanns Organon<br />

Die Grundwahrnehmung ist also bei Hahnemann und Swedenborg ähnli<strong>ch</strong>. Daher konnte<br />

nun James Tyler Kent (1849 - 1916), der ein Swedenborgianer war und bis heute einer<br />

der einflußrei<strong>ch</strong>sten Homöopathen ist, Vorlesungen über Hahnemanns Organon halten<br />

und dabei dieses Grundlagenwerk ganz im Sinne Swedenborgs interpretieren, ohne<br />

von Hahnemann abzuwei<strong>ch</strong>en.<br />

2.2. Krankheit verwirkli<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> von innen na<strong>ch</strong> außen<br />

Kent beginnt seine "Lectures on Homoeopathic Philosophy" (Vorlesungen über homöopathis<strong>ch</strong>e<br />

Philosophie) mit einem Kapitel mit der Übers<strong>ch</strong>rift "Der Kranke". Darin legt<br />

er den ersten Paragraphen des hahnemanns<strong>ch</strong>en Organons aus, der da lautet: "Des Arz-

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