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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 85<br />

Große Anstrengungen werden unternommen, um mehr darüber herauszufinden, warum<br />

Homöopathie so funktioniert wie sie funktioniert. Vieles davon ist Methodologie. Die<br />

Doktoren unters<strong>ch</strong>eiden si<strong>ch</strong> oft in der Praxis, aber fast alle stimmen ihren drei Grundprinzipien<br />

zu: Das Ähnli<strong>ch</strong>e kommt an die Krankheit heran und ebenso entweder die<br />

kleinste Einzeldosis oder wenige Wiederholungen der angezeigten Medizin. Die meisten<br />

homöopathis<strong>ch</strong> bereiteten Arzneimittel stammen aus natürli<strong>ch</strong>en Quellen im Tier-,<br />

Pflanzen und Mineralrei<strong>ch</strong>. Hahnemann lehrte, alle Dinge in der Natur seien lebende<br />

Wesenheiten und es sei notwendig, medizinis<strong>ch</strong>e Substanzen jenseits ihres materiellen<br />

Zustandes zu entwickeln und ihre immaterielle Kraft, die geistig-lebendige Kraft,<br />

Krankheiten zu behandeln, zu ers<strong>ch</strong>ließen. Die Krankheiten hatten seiner Meinung<br />

na<strong>ch</strong> eine immaterielle Ursa<strong>ch</strong>e, die s<strong>ch</strong>on vorhanden sei, bevor die si<strong>ch</strong>tbaren materiellen<br />

Symptome ers<strong>ch</strong>ienen.<br />

Nirgends in Hahnemanns umfangrei<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>riften, und i<strong>ch</strong> habe alles ins Englis<strong>ch</strong>e<br />

Übersetzte gelesen, erwähnt er Swedenborg oder ma<strong>ch</strong>t irgendeinen direkten Verweis<br />

auf seine S<strong>ch</strong>riften. Aber in vielen Paragraphen während der se<strong>ch</strong>s Ausgaben seines<br />

Organons der Heilkunst setzt er körperli<strong>ch</strong>e Gesundheit mit geistiger Gesundheit glei<strong>ch</strong>.<br />

In seiner Analyse der <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>en Krankheiten, die er für einen Ausdruck des vererbten<br />

Bösen hielt, ist seine Behandlung auf die Auss<strong>ch</strong>ließung oder Veränderung ihrer<br />

zerstöreris<strong>ch</strong>en Kraft geri<strong>ch</strong>tet, so dass ihre Wirkung in zukünftigen Generationen geringer<br />

sein möge. Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ist die homöopathis<strong>ch</strong>e Werts<strong>ch</strong>ätzung konstitutioneller<br />

Behandlung von Kindheit an auf dieses Ziel ausgeri<strong>ch</strong>tet.<br />

In Hahnemanns Briefen und anderen S<strong>ch</strong>riften kann man seine allmähli<strong>ch</strong>e Veränderung<br />

von einem rein physiologis<strong>ch</strong>en Zugang zu den Ursa<strong>ch</strong>en der Krankheit hin zu einer<br />

mehr geistigen Verursa<strong>ch</strong>ung sehen. In der ersten Ausgabe seines Organons bezieht<br />

er si<strong>ch</strong> auf ein "heilendes Prinzip im Mens<strong>ch</strong>en, von dem das Wesen ni<strong>ch</strong>t bekannt<br />

ist" 49 . Seine Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> einer jenseits des Si<strong>ch</strong>tbaren liegenden korrigierenden<br />

Wirkung der Heilmittel setzte er während seiner letzten Jahre fort, und dur<strong>ch</strong> seine<br />

Werke hindur<strong>ch</strong> ist sein Glaube, dass in Krankheiten eine immaterielle geistartige Kraft<br />

existiert, offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>. Er nannte sie die "Lebenskraft", die dur<strong>ch</strong> eine ähnli<strong>ch</strong>e aber<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Lebenskraft in den Medikamenten getroffen werden muss.<br />

Swedenborg s<strong>ch</strong>rieb in der "Göttli<strong>ch</strong>en Liebe und Weisheit": "Alle Tiere, die größeren<br />

wie die kleineren, leiten ihre Entstehung vom Geistigen in seinem letzten, dem natürli<strong>ch</strong>en<br />

Grad ab." Ebenso: "Die Formbildung in beiden Rei<strong>ch</strong>en verdankt ihre Entstehung<br />

einem geistigen Einfließen." (GLW 346). Dies s<strong>ch</strong>eint eine Beziehung zwis<strong>ch</strong>en Swedenborgs<br />

Lehren und denen von Hahnemann nahezulegen, und mag ein Grund dafür<br />

49 Samuel Hahnemann, Organon of the Art of Healing, übers. von R. E. Dugeon, 1. Auflage (Philadelphia:<br />

Hahnemann Publishing Society, 1810).

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