Offene Tore 2000 - Orah.ch
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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 94<br />
Krankheit im mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Organismus erregen, dadur<strong>ch</strong>, dass sie in mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Gifte<br />
fließen, die ihnen entspre<strong>ch</strong>en und wel<strong>ch</strong>e die Sünde darin (im mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Organismus)<br />
erzeugt hat, abgeleitet und von diesem Organismus abgezogen dadur<strong>ch</strong> werden,<br />
dass ihnen ein dankbareres Feld für ihre höllis<strong>ch</strong>en Aktivitäten geboten wird, nämli<strong>ch</strong><br />
jene ähnli<strong>ch</strong>en Gifte, die mit den Höllen jener Geister im Tier-, Pflanzen- oder Mineralrei<strong>ch</strong><br />
unterhalb des Mens<strong>ch</strong>en korrespondieren. In diese niedrigeren Gifte oder ihre<br />
Wirkungen gehen die höllis<strong>ch</strong>en Geister freiwillig und dur<strong>ch</strong> göttli<strong>ch</strong>e Zulassung, ni<strong>ch</strong>t<br />
Zwang, weil sie ein größeres Vergnügen in einem äußerli<strong>ch</strong>eren Grund ihrer Aktivität<br />
fühlen." 65 Diese ausgefallene Theorie wurde von vers<strong>ch</strong>iedenen neukir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Ärzten,<br />
Homöopathen und Allopathen, s<strong>ch</strong>arf kritisiert. Dr. William H. Holcombe, ein allopathis<strong>ch</strong>er<br />
Arzt, der später zur Homöopathie konvertierte, s<strong>ch</strong>rieb: "Wenn eine Person Arsen<br />
s<strong>ch</strong>luckt, dann ist es keineswegs so, dass si<strong>ch</strong> die Geister in die Arsenmoleküle stürzen,<br />
ihre bösartige Aktivität zeigen und dann im Arsen aus dem Körper fahren. Sie bemä<strong>ch</strong>tigen<br />
si<strong>ch</strong> ledigli<strong>ch</strong> des Arsens als eines Wirkstoffes im Äußersten, dur<strong>ch</strong> den sie die<br />
Zerstörung in seinem Körper bewerkstelligen mö<strong>ch</strong>ten, die sie in seiner Seele anri<strong>ch</strong>ten<br />
würden. Ein <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>es Gegenmittel verhindert den höllis<strong>ch</strong>en Einfluss, indem es die<br />
Form der Substanz verändert … Der Eintritt des Teufels in die S<strong>ch</strong>weine ist eine immerwiederkehrende<br />
Illustration bei homöopathis<strong>ch</strong>en Neukir<strong>ch</strong>enleuten, aber die beiden<br />
wi<strong>ch</strong>tigsten Punkte werden übersehen. Die Teufel verlassen die zwei Männer mit<br />
großem Widerwillen, indem sie ihre Bitte, in die S<strong>ch</strong>weine zu gehen, mit den mißbilligenden<br />
Worten einleiten: 'Wenn du uns austreibst'. Die Sphäre der göttli<strong>ch</strong>en Liebe<br />
quälte sie, so dass sie willig wurden, ihre höhere Sphäre der Wirksamkeit zu verlassen<br />
zugunsten einer niedrigeren und (im Widerspru<strong>ch</strong> zur Hypothese von Herrn de<br />
Charms) weniger angenehmeren." 66 Eine andere ni<strong>ch</strong>t zustimmende Meinung kam Dr.<br />
William M. Murdo<strong>ch</strong>, einem anderen allopathis<strong>ch</strong>en, neukir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Arzt: "I<strong>ch</strong> versi<strong>ch</strong>ere<br />
in aller Wahrheit, dass i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t fähig bin ein einziges Prinzip und kaum einen einzigen<br />
Ausdruck in den Werken Swedenborgs zu finden, der als eine Unterstützung der<br />
Vorstellung aufgefasst werden kann, dass Ähnli<strong>ch</strong>es Ähnli<strong>ch</strong>es heilt, Similia similibus<br />
curantur. Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint mir das genau das Prinzip zu sein, wel<strong>ch</strong>es unser Herr zurückwies,<br />
als er lehrte, dass es unmögli<strong>ch</strong> sei, Teufel dur<strong>ch</strong> Beelzebub, den Obersten der<br />
Teufel, auszutreiben … Außerdem glaube i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, dass ein religiöses Journal ein passendes<br />
Medium ist, Kontroversen über medizinis<strong>ch</strong>e Theorien auszutragen … Ärzte era<strong>ch</strong>ten<br />
die Meinungen Geistli<strong>ch</strong>er über medizinis<strong>ch</strong>e Angelegenheiten für gänzli<strong>ch</strong><br />
wertlos." 67<br />
65 New Chur<strong>ch</strong> Repository, Bd. 3, S. 506.<br />
66 Ebenda, S. 542-544.<br />
67 New Chur<strong>ch</strong> Messenger, Bd. 2, S. 112.