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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 123<br />

Swedenborg und Kent<br />

Über den Einfluß von Emanuel Swedenborg auf die homöopathis<strong>ch</strong>e<br />

Philosophie von James Tyler Kent<br />

von Dr. med. Emiel van Galen<br />

In der Ausübung der homöopathis<strong>ch</strong>en Heilkunde spielt heute die genuine - zumeist<br />

"klassis<strong>ch</strong>" genannte - Ri<strong>ch</strong>tung eine herausragende Rolle. Ein wi<strong>ch</strong>tiger Aspekt für die<br />

Homöopathie sind das Ausmaß an theoretis<strong>ch</strong>em Unterbau und die Regeln, die zu ihrem<br />

Gebrau<strong>ch</strong> als therapeutis<strong>ch</strong>em System entwickelt sind. Zwei Namen in der Homöopathie<br />

ragen dabei heraus: Constantin Hering wegen der großen praktis<strong>ch</strong>en Bedeutung des<br />

na<strong>ch</strong> ihm benannten "Gesetzes", mehr aber no<strong>ch</strong> James Tyler Kent, der einen Grundstein<br />

der klassis<strong>ch</strong>en Homöopathie in seinen "Lectures on Homoeopathic Philosophy" gelegt<br />

hat. Die klassis<strong>ch</strong>e Homöopathie von Hering und Kent basiert auf dem genauen Umgang<br />

mit dem Ähnli<strong>ch</strong>keitsgesetz von Hahnemann, wobei die Symptome in ein hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>es<br />

System gesetzt werden unter einer auffallenden Betonung der Gemütssymptome und<br />

sol<strong>ch</strong>er, die im jeweiligen Fall besonders eigenartig und merkwürdig sind.<br />

Diese Vorgehensweise unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> radikal von denjenigen S<strong>ch</strong>ulen, die einzig<br />

und allein auf der Grundlage des Ähnli<strong>ch</strong>keitsprinzips Mittel in niedrigen Potenzen vers<strong>ch</strong>reiben.<br />

Dieser Konflikt, der die Versu<strong>ch</strong>e, die Homöopathie auf eine eindeutige<br />

Grundlage zurückzuführen, fortwährend behindert, ma<strong>ch</strong>t zuglei<strong>ch</strong> eine befriedigende<br />

Untersu<strong>ch</strong>ung ihrer philosophis<strong>ch</strong>en Grundlagen äußerst s<strong>ch</strong>wierig. In der Diskussion<br />

über diese Grundlage der homöopathis<strong>ch</strong>en Theorie und Praxis bleibt ein bestimmter<br />

Aspekt fortdauernd ungenannt; dies gilt au<strong>ch</strong> für die homöopathis<strong>ch</strong>e Ausbildung und<br />

für Veröffentli<strong>ch</strong>ungen über die Fors<strong>ch</strong>ung na<strong>ch</strong> den philosophis<strong>ch</strong>en Grundlagen. Die<br />

klassis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>ule ist nämli<strong>ch</strong>, so wie sie dur<strong>ch</strong> die Lehre und das Werk von Hering und<br />

Kent vor hundert Jahren begründet wurde, tiefgehend beeinflußt dur<strong>ch</strong> die im 18. Jahrhundert<br />

entstandenen philosophis<strong>ch</strong>en Ideen des s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en Gelehrten, Philosophen<br />

und Mystikers Emanuel Swedenborg.<br />

Dieser Artikel versu<strong>ch</strong>t, jene Lücke zu s<strong>ch</strong>ließen und einen Beitrag für die Grundlagenfors<strong>ch</strong>ung<br />

zu liefern, die notwendig ist, um die Homöopathie im heutigen Rahmen zu<br />

festigen und ihr glei<strong>ch</strong>zeitig eine stärkere und deutli<strong>ch</strong>ere eigene Identität innerhalb<br />

der allseitig bezweifelten "Werte-Freiheit" unserer naturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Wirkli<strong>ch</strong>keit<br />

zu geben.

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