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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 74<br />

tes hö<strong>ch</strong>ster und einziger Beruf ist, kranke Mens<strong>ch</strong>en gesund zu ma<strong>ch</strong>en, was man heilen<br />

nennt." Interessant aus swedenborgs<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t ist das von Kent entfaltete Krankheitsverständnis.<br />

Krankheit ist Unordnung im mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Wesen und verwirkli<strong>ch</strong>t<br />

si<strong>ch</strong> dementspre<strong>ch</strong>end von innen na<strong>ch</strong> außen. Kent s<strong>ch</strong>reibt: "Alle Krankheit fließt vom<br />

Innersten zum Äußeren" 43 (51). "Wenn der innere Mens<strong>ch</strong> krank ist, dann ist es nur eine<br />

Frage der Zeit, bis si<strong>ch</strong> in seinem Körper die Krankheit einstellen wird, weil der innere<br />

Mens<strong>ch</strong> den äußeren formt." (67). "Krankheit kann nur vom Zentrum her in den<br />

Mens<strong>ch</strong>en einfließen und von da aus auf die äußeren Teile wirken, indem es die Regie<br />

stört, und das ist die ganze Krankheit." (54f). "Alle Krankheitsursa<strong>ch</strong>en gründen in der<br />

immateriellen Lebenskraft. Es gibt keine Krankheitsursa<strong>ch</strong>en im Stoffli<strong>ch</strong>en, die getrennt<br />

von der Lebenskraft betra<strong>ch</strong>tet werden können." (111). "Die Krankheiten entspre<strong>ch</strong>en<br />

den Neigungen der Mens<strong>ch</strong>en, und die Krankheiten der heutigen Mens<strong>ch</strong>heit<br />

sind der äußere Ausdruck dessen, wie es innen im Mens<strong>ch</strong>en aussieht" (209). "Das Bild<br />

seines eigenen Innern kommt in der Krankheit zum Vors<strong>ch</strong>ein." (209). "Die reinen<br />

Krankheiten andererseits, ob erworben oder ererbt, sind jene, die si<strong>ch</strong> aus dem Innersten<br />

na<strong>ch</strong> der Peripherie auswirken und dabei den Mens<strong>ch</strong>en krank ma<strong>ch</strong>en." (186).<br />

Das alles steht Swedenborgs Verständnis von Krankheit sehr nahe: "Weil von der Entspre<strong>ch</strong>ung<br />

der Krankheiten gehandelt werden soll, so muß man wissen, daß au<strong>ch</strong> alle<br />

Krankheiten im Mens<strong>ch</strong>en eine Entspre<strong>ch</strong>ung mit der geistigen Welt haben; denn was<br />

in der ganzen Natur keine Entspre<strong>ch</strong>ung hat mit der geistigen Welt, das kann ni<strong>ch</strong>t existieren,<br />

denn es hat keine Ursa<strong>ch</strong>e, aus der es entsteht, folgli<strong>ch</strong> (au<strong>ch</strong> keine), kraft derer<br />

es besteht." (HG 5711). "Die Krankheiten entspre<strong>ch</strong>en den Begierden und Leidens<strong>ch</strong>aften<br />

des Lebensgeistes (animi). Diese sind au<strong>ch</strong> die Ursprünge der Krankheiten, denn<br />

diese sind im allgemeinen Unmäßigkeit, allerlei Üppigkeit, rein sinnli<strong>ch</strong>e Vergnügungen,<br />

dann au<strong>ch</strong> Neid, Haß, Ra<strong>ch</strong>e, Unzu<strong>ch</strong>t und derglei<strong>ch</strong>en, was das Inwendigere des<br />

Mens<strong>ch</strong>en zerstört; und wenn dieses zerstört ist, leidet das Auswendigere und zieht<br />

dem Mens<strong>ch</strong>en Krankheit und dadur<strong>ch</strong> den Tod zu … Aus dem Gesagten kann erhellen,<br />

daß au<strong>ch</strong> die Krankheiten eine Entspre<strong>ch</strong>ung haben mit der geistigen Welt, aber mit<br />

den unreinen Dingen daselbst." (HG 5712).<br />

Die Krankheit, die si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> im Äußeren zeigt, also die Gesamtheit der Symptome,<br />

ist ein Entspre<strong>ch</strong>ungsausdruck des eigentli<strong>ch</strong>en, inneren Krankheitsges<strong>ch</strong>ehens.<br />

Kent: "Wie das Innere ist, so ist au<strong>ch</strong> das Äußere, und das Äußere kann nur so sein wie<br />

die Auswirkungen des Innersten." (208). "Wir haben gesehen, daß wir die Krankheit<br />

dur<strong>ch</strong> Sammeln von Symptomen kranker Mens<strong>ch</strong>en studieren müssen, indem wir uns<br />

43 J. T. Kent, Prinzipien der Homöopathie, 1996, 51. Eine deuts<strong>ch</strong>e Übersetzung von Kents "Lectures on<br />

Homoeopathic Philosophy". Im Folgenden bezieht si<strong>ch</strong> die Seitenzahl im Haupttext immer auf diese<br />

Übersetzung.

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