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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 79<br />

2.6. Ursa<strong>ch</strong>e und Wirkung<br />

Die Dualweltentheorie führt zu einem gegenüber dem gewöhnli<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>gebrau<strong>ch</strong><br />

veränderten Verständnis von Ursa<strong>ch</strong>e und Wirkung. Wer wie Swedenborg die höheren<br />

Welten ges<strong>ch</strong>aut und erfahren hat, der weiß: UR-Sa<strong>ch</strong>en im e<strong>ch</strong>ten Sinne des Wortes<br />

gibt es auf der materiellen Ebene nirgends. Hier gibt es nur Wirkungen, und was wir<br />

hier Ursa<strong>ch</strong>e nennen, das sollte besser VOR-Gang (das, was einem bestimmten Ereignis<br />

vorangeht), Dur<strong>ch</strong>führung oder von mir aus au<strong>ch</strong> äußere Ursa<strong>ch</strong>e genannt werden. Dieser<br />

swedenborgs<strong>ch</strong>en Einsi<strong>ch</strong>t entspre<strong>ch</strong>end s<strong>ch</strong>reibt Kent: "Alles und jedes, was vor<br />

unseren Augen ers<strong>ch</strong>eint, ist nur die Verkörperung seiner Ursa<strong>ch</strong>en, und es gibt keine<br />

anderen Ursa<strong>ch</strong>en als die inneren." (68). "alles, was man sehen, fühlen, beoba<strong>ch</strong>ten<br />

oder mit dem Mikroskop erfassen kann, ist äußerli<strong>ch</strong> und Auswirkung." (135). "Innere<br />

Übel fließen ab in die äußere Ers<strong>ch</strong>einungsform und die Homöopathie wird fortfahren,<br />

sie mehr und mehr hervorzutreiben und vers<strong>ch</strong>afft damit dem Organismus eine verhältnismäßig<br />

große Freiheit." (213). Die Homöopathie unterstützt das In-Ers<strong>ch</strong>einung-<br />

Treten von Krankheiten auf der körperli<strong>ch</strong>en Ebene. Der vertikale Ursa<strong>ch</strong>enbegriff - der<br />

Gegensatz dazu wäre der horizontale Ursa<strong>ch</strong>enbegriff, der VOR-Gänge in der Raum-Zeit-<br />

Welt mit UR-Sa<strong>ch</strong>en verwe<strong>ch</strong>selt - führt zu einer Kette des Seienden. Dazu Kent: "Alles<br />

geht von Ihm (Gott) aus und die ganze Kette vom Hö<strong>ch</strong>sten bis zur letzten Materie ist<br />

auf diese Weise verbunden." (98f). "Ni<strong>ch</strong>ts kann existieren, wenn seine Ursa<strong>ch</strong>e ni<strong>ch</strong>t<br />

ständig in es hineinströmt." (99).<br />

Einige Verglei<strong>ch</strong>stexte aus den Werken Swedenborgs belegen au<strong>ch</strong> in diesem Punkt die<br />

Parallelität der Ans<strong>ch</strong>auungen: Die Naturalisten (Materialisten) "bedenken ni<strong>ch</strong>t, daß<br />

das Bestehen ein immerwährendes Entstehen ist oder, was das glei<strong>ch</strong>e, daß die Fortpflanzung<br />

eine immerwährende S<strong>ch</strong>öpfung ist und bedenken ni<strong>ch</strong>t, daß die Wirkung die<br />

Fortdauer der Ursa<strong>ch</strong>e ist, und daß, wenn die Ursa<strong>ch</strong>e aufhört, au<strong>ch</strong> die Wirkung aufhört,<br />

und daß daher jede Wirkung ohne den Einfluß der Ursa<strong>ch</strong>e urplötzli<strong>ch</strong> zuni<strong>ch</strong>te<br />

wird." (HG 5116). "Alle Dinge in der natürli<strong>ch</strong>en Welt sind Wirkungen, während alle<br />

Dinge in der geistigen Welt Ursa<strong>ch</strong>en dieser Wirkungen sind. Etwas Natürli<strong>ch</strong>es, das<br />

seinen Ursprung ni<strong>ch</strong>t aus Geistigen hätte, gibt es ni<strong>ch</strong>t." (GLW 134). Diesen Ursa<strong>ch</strong>enbegriff<br />

wendet Swedenborg au<strong>ch</strong> auf die Krankheiten an: "Weil von der Entspre<strong>ch</strong>ung<br />

der Krankheiten gehandelt werden soll, so muß man wissen, daß au<strong>ch</strong> alle Krankheiten<br />

im Mens<strong>ch</strong>en eine Entspre<strong>ch</strong>ung mit der geistigen Welt haben; denn was in der ganzen<br />

Natur keine Entspre<strong>ch</strong>ung hat mit der geistigen Welt, das kann ni<strong>ch</strong>t existieren, denn<br />

es hat keine Ursa<strong>ch</strong>e, aus der es entsteht, folgli<strong>ch</strong> (au<strong>ch</strong> keine), kraft derer es besteht."<br />

(HG 5711).<br />

Aus dem Gesagten ist klar, daß Bazillen, die ja Ers<strong>ch</strong>einungen auf der materiellen Daseinsebene<br />

sind, ni<strong>ch</strong>t die Ursa<strong>ch</strong>en, sondern nur die Bedingungen für das Auftreten

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