25.12.2012 Aufrufe

Offene Tore 2000 - Orah.ch

Offene Tore 2000 - Orah.ch

Offene Tore 2000 - Orah.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 149<br />

DM plus 10,- DM Seminargebühr. Bei Anfragen und Anmeldung bitte 04131 - 37997 (A.<br />

Kreu<strong>ch</strong>) anrufen.<br />

Swedenborg tau<strong>ch</strong>t in gegenwärtige niederländis<strong>ch</strong>e<br />

Musikszene ein<br />

Martijn Padding (geb. 1956), ein niederländis<strong>ch</strong>er Komponist,<br />

s<strong>ch</strong>reibt eine Oper über Swedenborg<br />

"Kann i<strong>ch</strong> eines Tages viellei<strong>ch</strong>t eine Oper s<strong>ch</strong>reiben?" ist die Frage, die jedem Komponisten<br />

im Kopf herumgeht, der au<strong>ch</strong> nur einen lei<strong>ch</strong>ten Hang zum Theater hat. Oftmals<br />

verwirft er die Idee überhaupt oder er malt si<strong>ch</strong> aus, dass er s<strong>ch</strong>on die gesamte Produktion<br />

in Händen hält.<br />

Wir wissen ja, man kann mä<strong>ch</strong>tig alt werden und auf einen Opernauftrag warten. Man<br />

stelle si<strong>ch</strong> Martijn Paddings Überras<strong>ch</strong>ung vor, als vor ein paar Monaten das Telefon<br />

klingelte. "Es war Tadeusz Wielecki vom Wars<strong>ch</strong>auer Herbst Festival.," erinnert si<strong>ch</strong><br />

Padding, "und fragte, ob i<strong>ch</strong> gerne eine Oper s<strong>ch</strong>reiben würde." Wenn rosarote Zuckerwatte<br />

aus seinem Telefonhörer herausgedrungen wäre, er hätte ni<strong>ch</strong>t mehr überras<strong>ch</strong>t<br />

sein können. Grund für den Auftrag war Paddings Musik selbst. Ein Mitglied des künstleris<strong>ch</strong>en<br />

Festival-Auss<strong>ch</strong>usses hatte das S<strong>ch</strong>önberg-Ensemble mit der Aufführung von<br />

Paddings "Ein Haus mit einem Da<strong>ch</strong>" gehört und war von dem Stück so hingerissen,<br />

dass er alles unternahm, den Komponisten ausfindig zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Eben zu jener Zeit kursierten in Wars<strong>ch</strong>au Pläne für eine Trilogie, die auf Aufsätzen<br />

über Swedenborg, Blake und Oscar Milosz basierten, entnommen einer Sammlung des<br />

polnis<strong>ch</strong>en Nobelpreisträgers Czeslaw Milosz. Drei Komponisten wurden für das Projekt<br />

ausgewählt. Padding und sein Librettist Friso Haverkamp spra<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> für Swedenborg<br />

(1688-1772) und für William Blake (1757-1827) als ihr Opernsujet aus.<br />

"Das Festival lud uns übers Wo<strong>ch</strong>enende na<strong>ch</strong> Polen ein. Es war ein seltsames Erlebnis.<br />

Wir wurden im Opernhaus von Lodsz herumgeführt. An einer bestimmten Stelle ließen<br />

sie mi<strong>ch</strong> alleine herumtappen, und als i<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong> eine Tür öffnete, betrat i<strong>ch</strong> einen Probensaal<br />

mit 150 Ballerinas, die gerade übten. Da überkamen mi<strong>ch</strong> glückli<strong>ch</strong>e Erinnerungen,<br />

dass i<strong>ch</strong> einmal Ballett-Pianist (Korrepetitor) gewesen war. Deshalb fragte i<strong>ch</strong>,<br />

ob i<strong>ch</strong> Tänzerinnen in der Oper verwenden dürfe. "Si<strong>ch</strong>er, kein Problem," war die Antwort.<br />

Gerade re<strong>ch</strong>t! Voller Euphorie kehrten wir in die Niederlande zurück."<br />

Friso Haverkamp hat si<strong>ch</strong> seither gründli<strong>ch</strong> in die Werke Swedenborgs und Blakes eingelesen.<br />

"Swedenborg war ein Philosoph und Bergbauingenieur in Diensten des s<strong>ch</strong>we-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!