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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 127<br />

von Constantin Hering ma<strong>ch</strong>t deutli<strong>ch</strong>, warum so viele Homöopathen dieser Zeit bei der<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aft der Swedenborgianer Mitglied wurden. Ein vielsagendes Zitat von Hering:<br />

"Während die Swedenborgianer aus gutem Grund eine homöopathis<strong>ch</strong>e Behandlung bevorzugen<br />

dürften, gibt es überhaupt keinen Grund, warum alle Homöopathen Swedenborgianer<br />

sein sollten." 80<br />

Hering war der Überzeugung, daß Wissens<strong>ch</strong>aft si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu beweisen hatte, indem sie<br />

eine religiöse Doktrin übernahm. Aber Philadelphia war ein Mittelpunkt der "New<br />

Chur<strong>ch</strong>". Viele Kollegen Herings und viele seiner S<strong>ch</strong>üler waren mit Swedenborgs Ideen<br />

in Berührung gekommen, und viellei<strong>ch</strong>t war es in dieser Zeit au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>aus Mode, Mitglied<br />

dieser etwas elitären, intellektuellen, aber au<strong>ch</strong> gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Vereinigung zu<br />

sein. Hering war jedenfalls Mitglied der "New Chur<strong>ch</strong>" von Philadelphia und war jederzeit<br />

bereit, die philosophis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>nittstellen zwis<strong>ch</strong>en der Homöopathie Hahnemanns<br />

und der Lehre Swedenborgs zur Diskussion zu stellen.<br />

Es ist übrigens fragli<strong>ch</strong>, ob viele Homöopathen allein aus religiöser Überzeugung Mitglied<br />

der Swedenborgianis<strong>ch</strong>en "New Chur<strong>ch</strong>" wurden. Es gibt keine Hinweise darauf,<br />

daß die großen Homöopathen in der alltägli<strong>ch</strong>en Organisation der Kir<strong>ch</strong>engemeins<strong>ch</strong>aft<br />

eine Rolle spielten. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>er ist, daß viele Homöopathen in der Philosophie<br />

Swedenborgs ein ausgearbeitetes System sahen, das ihnen dabei behilfli<strong>ch</strong> war, der Homöopathie<br />

ein festes Fundament zu geben.<br />

Swedenborg und Kent<br />

Na<strong>ch</strong> Pierre S<strong>ch</strong>midt 81 gehörte Kent erst na<strong>ch</strong> dem Tod seiner Ehefrau den Swedenborgianern<br />

an. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Rektor der "Philadelphia Postgraduate<br />

S<strong>ch</strong>ool of Homeopathy". Diese Berührung mit der Philosophie Swedenborgs muß demna<strong>ch</strong><br />

in den Jahren zwis<strong>ch</strong>en 1888 und 1899 vermutet werden.<br />

80 Peebles, E.: Homeopathy and the New Chur<strong>ch</strong>. In: Homeopathy and the Swedenborgian Perspective.<br />

P. 468 - 472.<br />

81 S<strong>ch</strong>midt, P.: The Life of James Tyler Kent. British Homoeopathic Journal 53 (1964) 152-160.<br />

dto.: Biographie von James Tyler Kent, Zeits<strong>ch</strong>rift für Klassis<strong>ch</strong>e Homöopathie (ZKH) 6 (1962) 278-<br />

293.<br />

dto.: Biography of James Tyler Kent, BPh, MA, MD, 1849-1916. Voorwoord Final Edition Repertory, p.<br />

3-11.<br />

dto.: A Propos du Kentisme, Cahiers du Groupement Hahnemannien (1964) 180-184.<br />

dto.: Le Kentisme et al biographie de J.T. Kent: Cahiers du Groupement Hahnemannien (1964) 140-<br />

155.

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