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Offene Tore 2000 - Orah.ch

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OFFENE TORE: Jahrbu<strong>ch</strong> <strong>2000</strong> 135<br />

hört zu denen (siehe Joh 10,3f), wel<strong>ch</strong>e die Stimme des guten Hirten erkennen können,<br />

si<strong>ch</strong> ihr anvertrauen und ihm na<strong>ch</strong>folgen.<br />

Das 10. Kapitel ist mit den vorangehenden s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> wie das Gute mit dem Wahren<br />

verbunden. Im 8. Kapitel sagte Jesus, wobei wir wissen müssen, dass das Li<strong>ch</strong>t dem<br />

Wahren entspri<strong>ch</strong>t: "I<strong>ch</strong> bin das Li<strong>ch</strong>t der Welt." (Joh 8,12), und im 9. Kapitel heilte er<br />

den Blindgeborenen und deutete seine Mission mit den Worten: "I<strong>ch</strong> bin zum Geri<strong>ch</strong>t in<br />

diese Welt gekommen, damit, die ni<strong>ch</strong>t sehen, sehend werden, und die sehen, blind<br />

werden." (Joh 9,39). Das Li<strong>ch</strong>t ist immer das Li<strong>ch</strong>t einer Quelle, vor allem der Sonne,<br />

und Jesus, insofern er der Sohn und das "Li<strong>ch</strong>t der Welt" ist, ist immer der Gesandte des<br />

Vaters, das heißt der göttli<strong>ch</strong>en Liebe. Das innere Li<strong>ch</strong>t, das des Mikrokosmos, ist immer<br />

das Li<strong>ch</strong>t der Liebe, - liebloses, kaltes Li<strong>ch</strong>t ist kein Li<strong>ch</strong>t aus dem Herzen des Vaters.<br />

Daher folgt der Offenbarung des Li<strong>ch</strong>tes nun in Johannes 10 die Enthüllung der fürsorgenden,<br />

uns weidenden Liebe. Jesus gibt si<strong>ch</strong> als der gute Hirte und damit letztli<strong>ch</strong> als<br />

der "Vater des Li<strong>ch</strong>ts" (Jak 1,17) zu erkennen.<br />

Im Glei<strong>ch</strong>nis vom guten Hirten ist die Tür das Kennzei<strong>ch</strong>en dafür, wer in guter und wer<br />

in böser Absi<strong>ch</strong>t kommt. "Wer ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> die Tür in den Hof der S<strong>ch</strong>afe hineingeht,<br />

sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber." (Joh 10,1). Die Tür, die ja<br />

eigens ges<strong>ch</strong>affen wurde, um den Zugang zu gewähren, ist ein Bild für den vom S<strong>ch</strong>öpfer<br />

vorgesehenen Zugang zu den S<strong>ch</strong>afen. Derjenige, der diesen, von Anbeginn an vorgesehenen<br />

Zugang zur Mens<strong>ch</strong>enwelt wählt, gibt si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong>, dass er dies kann, als<br />

der gute Hirte zu erkennen.<br />

Jesus sagt: "I<strong>ch</strong> bin die Tür zu den S<strong>ch</strong>afen." (Joh 10,7). Das heißt, dur<strong>ch</strong> das mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Wesen Jesu kommt Gott zu uns Mens<strong>ch</strong>en. Unter diesem mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Wesen<br />

verstehen wir zunä<strong>ch</strong>st die leibli<strong>ch</strong>e Gestalt des irdis<strong>ch</strong>en Jesus, dann aber au<strong>ch</strong> dessen<br />

verherrli<strong>ch</strong>te Gestalt und seine Ers<strong>ch</strong>einungsform vor den Engeln. Au<strong>ch</strong> die mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en<br />

Vorstellungen, dur<strong>ch</strong> die si<strong>ch</strong> Gott uns nähert, können unter dieser Tür verstanden<br />

werden. Der gute Hirte ist so gesehen daran erkennbar, dass er mit unseren Worten und<br />

unseren Gedanken zu uns spri<strong>ch</strong>t, si<strong>ch</strong> also seiner Zuhörers<strong>ch</strong>aft anpasst. Obwohl Gottes<br />

Gedanken ni<strong>ch</strong>t unsere Gedanken sind (siehe Jes 55,8f), redet er do<strong>ch</strong> auf mögli<strong>ch</strong>st<br />

einfa<strong>ch</strong>e, mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Weise zu uns. Je komplizierter hingegen jemand die Weisheiten,<br />

die er selber ni<strong>ch</strong>t verstanden hat, vorträgt, desto naheliegender ist der Verda<strong>ch</strong>t, dass<br />

dieser Seelenführer, seinen eigenen Ruf als ho<strong>ch</strong>angesehener Lehrer der Weisheit pflegen<br />

mö<strong>ch</strong>te, dass er also ein Dieb und Räuber ist, der si<strong>ch</strong> die Anerkennung seiner Person<br />

betrügeris<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>affen will.<br />

Do<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>afe können den guten Hirten erkennen. "Die S<strong>ch</strong>afe hören auf seine Stimme,<br />

und er ruft die eigenen S<strong>ch</strong>afe mit Namen und führt sie hinaus … die S<strong>ch</strong>afe folgen<br />

ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie ni<strong>ch</strong>t folgen, son-

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