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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Deutschland ist gegenwärtig <strong>der</strong> bedeutendste Rest einer alten<br />

Sammlung dieser Art in Wien zu finden. Er besteht aus etwa<br />

150 Stucken und stammt aus dem Schlosse Amras, <strong>der</strong> alten<br />

kaiserlichen Residenz bei Innspruck. Vielleicht hatte H. von<br />

Ranzow die Anregung zu seiner Sammlung an <strong>der</strong> italienischen<br />

Quelle selbst empfangen und waren die Bildnisse, die er von<br />

dort zugesandt erhielt*), Copieen aus Comò o<strong>der</strong> aus Florenz.<br />

Aus <strong>der</strong> Ranzowschen Galerie stammten wie<strong>der</strong>um, wie zu ver-<br />

muthen steht, die meisten Portraits in dem Museum des Herzogs.<br />

So waren die alteu Giovioschen und Medicäischen Bil<strong>der</strong> mit<br />

<strong>der</strong> Cultur, <strong>der</strong>en Ausdruck sie sind, bis in das entlegene Barth<br />

und nach Stettin gedrungen; freilich nur zu kurzer Rast. Denn,<br />

1619 ohne Zweifel in die damals erst fertig gewordene Biblio-<br />

thek auf dem Münzhofe verlegt, ist die Sammlung bald nach<br />

1637, als die schwedischen Statthalter das Schloß bezogen,<br />

spurlos verschwunden, mit allem Nebligen, was die Zeit werth-<br />

volles und merkwürdiges dort angehäuft hatte.<br />

In Hinsicht auf die Bedeutung <strong>der</strong> abgebildeten Personen<br />

zerfällt die Galerie in zwei Massen. Die eine begreift die<br />

Männer und Frauen, welche dem Sammler nur durch Verwandt-<br />

schaft, Rang o<strong>der</strong> Freundschaft merkwürdig und werth waren,<br />

zusammen zwischen 30 und 40 Nummern. Wir müssen ver-<br />

muthen, daß diese Bil<strong>der</strong> ursprünglich gar nicht mit den an<strong>der</strong>n<br />

zusammengehörten. Vielleicht daß sie sich zufällig mit ihnen ver-<br />

mischten, als die Bildnisse <strong>der</strong> Berühmtheiten von Barth Hieher<br />

beför<strong>der</strong>t wurden. Auch zu <strong>der</strong> Sammlung von Ahnenbil<strong>der</strong>n,<br />

von welcher' oben schon die Rede war, gehörten sie nicht. Viel-<br />

leicht daß sie den Antheil des Prinzen o<strong>der</strong> seines Vaters an<br />

dem betreffenden Nachlasse Johann Friedrichs o<strong>der</strong> Barnims XI<br />

bildeten. — Die zweite Gruppe umfaßt etwa 100 Nummern<br />

und besteht aus Bildnissen von Staatsmännern, Feldherren,<br />

Theologen, Künstlern, Gelehrten und Dichtern, o<strong>der</strong> überhaupt<br />

von Männern, die sich durch Thaten, welche <strong>der</strong> Geschichte an-<br />

gehören, in gutem o<strong>der</strong> bösem Sinne ausgezeichnet haben.<br />

*) S. Dähuert, 1. c. Brief V.

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