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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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sowie eine Tochter, Elisabeth, die in folgenden Zeiten als Uebtissin<br />

des Klosters Krummin genannt wird. —<br />

Beim Ausbruch seiner Todeskrankheit hatte sich <strong>der</strong> Unglückliche,<br />

Trost und Hülfe suchend, <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>thätigm Maria<br />

von Kentz „verlobt" ; es war ihm jedoch nicht mehr vergönnt,<br />

dem heiligen Bilde in Verehrung zu nahen, wie er solches so<br />

sehnlich erwünscht haben mochte; aber auch als er einsah, sein<br />

Leben sei ohne Rettung verloren, bestimmte er, daß sein Leichnam<br />

in dem Gotteshause jenes Dorfes bestattet werden sollte, zu welchem<br />

damals in Menge andächtige Waller strömten.<br />

Dieses ist Zeit und Gelegenheit, wo die Annalen des Ortes<br />

Kentz, „da Maria sollte gnädig sein", am frühesten Erwähnung<br />

thun, indem sie hinzufügen, in diesem ersten Jahre schon,<br />

sei <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> Ablaßkirche und des wun<strong>der</strong>thätigen Bildes so<br />

stark gewesen, daß <strong>der</strong> Barther Oberpfarrherr, „Ern Bernd Molzahn",<br />

zu dessen Sprengel das Dorf gerechnet ward, „bei 600<br />

Gulden zu Opfer", daher empfangen habe.<br />

Ob die dortige Heilquelle gleich Anfangs in einer gewissen<br />

Beziehung zu dem berühmten Bilde <strong>der</strong> »Maria nuraeuloZa"<br />

gestanden, ist nirgends ersichtlich; doch wird die Vermuthung,<br />

dem sei also gewesen, dadurch bestätigt, daß eine Sage den Beginn<br />

<strong>der</strong> Wun<strong>der</strong> von Kentz in folgen<strong>der</strong> Weise schil<strong>der</strong>t.<br />

Ein von den Anfangen jener Seuche, <strong>der</strong> auch Herzog<br />

Barnim erlag, ergriffener Landmann habe sich Hülfe suchend dem<br />

Orte genaht und da er vor <strong>der</strong> Mutter Gottes, die (wie es<br />

scheint aus Holz geschnitzt) bei <strong>der</strong> Kirche „in einer Eichen" gestanden<br />

im Gebete nie<strong>der</strong>gekniet, habe das Bild ein Scepter,<br />

welches es in <strong>der</strong> Hand gehalten, gegen den Brunnen ausgestreckt<br />

und dadurch dem Kranken ein Mittel zur Rettung angedeutet.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Bauer jene Weisung befolgt, soll denn auch <strong>der</strong><br />

Trunk aus dem Quell seine völlige Genesung herbeigeführt haben.<br />

Wie dem aber auch immer sein möge, die Thatsache, daß<br />

ein Herzog von Pommern, alle die damals von seiner Familie<br />

benutzten Begräbnißstätten, wie den Dom von Kammin, St.<br />

Otto zu Stettin o<strong>der</strong> die Klöster Eldena, Neuenkamp und Pudagla<br />

verschmähend, ein bis dahin unbekanntes Heiligthum zu

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