Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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auch Colberg zu Gute käme. Sonst wäre nicht blos der Han-
del und der Ankauf alles Königlichen Holzes der Gesellschaft ver-
blieben, sondern auch bei Ankauf von Privatholz wäre ihr der
Vorrang und das Vorkaufsrecht zugestanden, so daß man erst sich
mit ihr hätte abfinden müssen, wenn man als Käufer auftreten
wollte.
Im nächsten Jahre wurde für den Holzhandel ins Aus-
land bestimmt, daß auch die übrigen hinterpommerschen Städte
Colberg, Stolp, Rügenwalde sich nicht der Verpflichtung jene
5000 Thlr. aufzubringen entziehen konnten. Als darauf einige
Kaufleute sich weigerten, oie Beitrage zu zahlen wurde militärische
Execution gegen sie verhängt l26. September 1766).
Die Levantische Handels-Gesellschaft erhielt am !7. Mai
!765 ihre Octroi.
Der Staat privilegine sie mit der ganzen Einfuhr von
roher und gesponnener Baumwolle, so daß Niemand diese ein-
führen und die Konsumenten ihre Bedürfnisse nur von der Com-
pagnie entnehmen durften. Dic pommersche Kammer ermittelte,
wie viel rohe und gesponnene Baumwolle sowohl in den Fabriken
wie bei den Kaufleuten vorhanden war, damit die Compagnie
ihre Ankäufe danach bestimmen könnte. Man erforschte zugleich
amtlich, wie viel Ziegcnoarn, Cameelhaare und levantische Seide
auf dem Lager sich befanden. Es ergab sich als Vorrath in
ganz Pommern 8 Ctr. 20 Pfd. rohe, 10 Ctr. 9'/z Pfd. ge-
sponnene Baumwolle, 85 Pfd. Ziegengarn, 1 Ctr. 61V, Camell
haare, 84Vs Pfd. levantische Seide.
Auf Stettin kamen 4 Ctr. 51 Pfd. rohe, 9 Ctr. 69V« Pfd.
gesponnene Baumwolle und zwar bezog man die Seide und die
Cameelhaare von Leipzig, Frankfurt und Berlin*).
*) Colberg hatte 10 Pfd. rohe und 2^ Pfd. gewonnene Baumwolle
vorräthig.
Cöslin 2 Pfd. rohe und 4 Pfd. gesponnene Baumwolle, dagegen
war Nichts von diefem Artikel vorhanden in Rügenwalde, Schlawe,
Zanvw, Velgard, Eörlin, Polzin, Tempelburg.
Als jährlichen Bedarf für Pommern berechnete man 1 Ctr. 9556 Pfd.