31.12.2012 Aufrufe

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

148<br />

dem Kanzelgemälde trauen, so ist uns in <strong>der</strong> Ansicht, welche es<br />

von diesem Querbau und gewissen Theilen <strong>der</strong> fünfseitigen Chor,<br />

nische giebt, eine letzte Kunde von ver Gestalt des alten Ottendoms<br />

von 1359 erhallen geblieben.<br />

Wenn unsere weiteren Vermuthungen auf Grund des<br />

Kanzelgemäldes haltbar sind, so wurde die Ottenkirche zu Anfang<br />

des sechszehnten Jahrhun<strong>der</strong>ts für baufällig erkannt. Das<br />

Chor wurde theilweise abgetragen und mit einem neumodischen<br />

Gewölbe versehen. Ungefähr gleichzeitig wurde auch das Langschiff<br />

neu aufgeführt, vielleicht in Folge <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>legung dcö<br />

Thurms, die sich nicht hatte verschieben lassen. Nur ein Theil<br />

des Chors und das O.ucrschiff blieben von dem alten Dom<br />

übrig. In dieser Gestalt sehen wir ihn auf dem Kanzelgemälde;<br />

es ist ein Bild von <strong>der</strong> Ottenkirche in ihrer zweiten Epoche,<br />

aus dem Beginne <strong>der</strong> Reformationszeit, 1520—1525.<br />

Um 1530 — 1535 trat die Kirche in ein weiteres Stadium.<br />

Es fand im wesentlichen ein völliger Neubau statt. Die Versuche,<br />

den alten Bau, wenigstens theilweise zu erhalten, hatten<br />

sich als vergeblich erwiesen. War <strong>der</strong> Thurm nicht schon abgetragen<br />

und das Langschiff erneut, so geschah es jetzt. Jedenfalls<br />

wurde die Chornische gänzlich entfernt und alle äußeren<br />

Wände <strong>der</strong> Kirche erneut. Wahrscheinlich entstanden bei dieser<br />

Gelegenheit erst die nie<strong>der</strong>en Seitenschiffe, als Anbauten für<br />

die erwähnten, unkirchlichen Zwecke. Auch läßt sich annehmen,<br />

daß damals das ganze Gebäude mit einem Mörtelüberzuge bedeckt<br />

wurde, und dadurch vollends die nüchterne Gestalt erhielt,<br />

in welcher es auf <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>zeichnung erscheint.<br />

Mit dem Jahre 1575 endlich beginnt das jüngste Stadium<br />

<strong>der</strong> Ottenkirche, indem dieselbe unter Johann Friedrich in den<br />

Jahren 1575—1577 von Grund aus neu aufgeführt wurde<br />

und seitdem wesentlich in demselben Zustande verblieben ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!