31.12.2012 Aufrufe

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

238<br />

wie<strong>der</strong>holt, daß die Landleute in Pommern sich zu stark auf dm<br />

Tabacksbau gelegt hatten, <strong>der</strong> doch an dm meisten Orcen in <strong>der</strong><br />

Provinz nur schlecht gerathe und fast gar nicht zu gebrauchen sei.<br />

Eine Kammer-Verfügung vom 26. Februar l?8Z verbot<br />

daher den Tabacksbau für ganz Hinterpommern uno sur dm<br />

mittleren Theil Vorpommerns längs des großen Haffes und von<br />

da bis gegen Pasewalk, einschließlich <strong>der</strong> Aemter Iasenitz, Königs'<br />

Holland, Ueckermünde und Torgelow. Das Verbot rief zahlreiche<br />

Reclamcuionen hcrvor, namentlich aus dm Aemcern Friedrichs-<br />

walde und Königsholland, auch aus <strong>der</strong> Neusiettiner Gegend<br />

und scheint überhaupt wenig gewirkt zu daben. Denn einige<br />

<strong>der</strong> Reclamante« erhielten von ter General-Tabacks-Aoministration<br />

Erlaubs - Scheine zum Tabacksbau; an<strong>der</strong>e setzten ihn, des<br />

Verbots ungeachtet, fort und verkauften nun überdies ihr Pro-<br />

duct, da sie es nicht zu den Magazinen <strong>der</strong> Regie bringen<br />

konnten, zum Schaden des Staatsmonopols unter <strong>der</strong> Hand an die<br />

(Konsumenten. Die hiergegen erlassenen Straf-Verordnungm konn-<br />

ten kaum einen erheblichen Einfluß geäußert haben, als <strong>der</strong> große<br />

Friedrich starb und bald darauf <strong>der</strong> Tabacksbau nicht allein wie<strong>der</strong><br />

allgemein erlaubt, son<strong>der</strong>n auch von <strong>der</strong> Staats-Regierung be-<br />

günstigt wurde.*)<br />

Von Holland bezog man viele Thonpfeifen zum Taback-<br />

rauchen, als aber die Rostinsche Fabrik — Rosiin ist ein Dorf<br />

bei Soldin — ein Privilegium für ihr schlechtes Fabrikat er-<br />

halten hatte, schloß ein Verbot auch den Eingang dieser hollän-<br />

dischen Pfeifen aus. Diese waren nicht allein wegen ihres billigen<br />

Preises beliebt, son<strong>der</strong>n ihre Benutzung empfahl sich auch deshalb,<br />

weil sie in den Läden für die Raucher überall kauflich waren<br />

und deshalb das lästige Tragen einer an<strong>der</strong>n Pfeife mit Spitze,<br />

Schlauch, Rohr und Kopf fortfiel. Diese hollandischen Thon-<br />

pfeifen aus sehr feinem Thon gemacht, wurden zu Guda o<strong>der</strong><br />

Tergo in Südholland fabricirt und in langen Kisten von Fohren-<br />

holz versendet, indem man sie in Kaff, Hülsen von Haidekorn<br />

o<strong>der</strong> Buchweizen verpackte. Jede Kiste enthielt 4 — 24 Gros,<br />

*) Landwirtschaftliche Monatsschrift, Heft 4, L,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!