Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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nigsbera. nur 5- bis 600 Last Salz, in Memel 5- bis 600 Last<br />
eingeführt und zwar komme <strong>der</strong> größte Theil aus Frankreich und<br />
nicht aus Spanien, weil es dort billiger sci. Ein an<strong>der</strong>er<br />
Theil des Salzes komme aus Liverpool. Olme Türkenpasse liefen<br />
die Schiffe Gefah-r von den Seeräubern genommen zu werden.<br />
Die Seeräuber von Tunis, Tripolis und Algier standen zwar<br />
unter dem Schutze, nichl aber unter dem Befehle <strong>der</strong> Ottoma-<br />
nischen Pforte, die von Sale und Tituan unter dem Kaiser von<br />
Marocco. Wollte man nun bewaffnete Schiffe zum spanischen<br />
Handel benutzen, so würden sich die Unkosten steigern und die<br />
Besatzung mit <strong>der</strong> Ammunition einen Theil des Raumes weg-<br />
nehmen. Wie hoch würden die Assecuranz-Pramien auf un-<br />
freie, wenn auch bewaffnete Fahrzeuge sich belaufen. Jetzt bringe<br />
man das Salz in die preußischen Hafen zu niedrigen Frachten<br />
öfter an Stelle des Ballastes.<br />
Im Jahre 1756 ließ das Haus Olsen in Stettin aus<br />
Mangel an Rückfracht von Lissabon eins seiner Schiffe in St.<br />
Ubes Salz einnehmen und da es in Königsberg gar nicht abzu<br />
setzen war und sich in Danzig gute Aussichten für Ausfrachcen<br />
zeigten, so ging das Schiff dorthin. Die 106 Lasten Salz hatten<br />
in St. Ubes 1300 Thlr. gekostet uno man löste daraus l60^) Thlr.,<br />
hatte also einen Ueberschuß von 309 Thlr. für Fracht und<br />
Waare, so daß man für die Last noch nicht 3 Thlr. — Nutzen —<br />
erhielt. Dies eine Beispiel zeige, daß <strong>der</strong> Handel nach Spanien<br />
mit Salz den Stettiner Kausieuten nicht unbekannt sei, zumal<br />
man noch mehrere ahnliche hinzufügen könnte.<br />
Zucker, Taback und spanische Wolle dem Monopol unter-<br />
worfen, dürften, wie man weiter folgerte, <strong>der</strong> Compagnie wenig<br />
Nutzen bringen, Getreide wäre selten zum Ausschiffen frei und<br />
<strong>der</strong> Handel damit nach Spanien sehr gefahrlich. Material- und<br />
Farbe-Waaren, Wein und Oel bezöge man schon lange direct<br />
von Spanien, verschiffte dahin auch Holz, es könnte daher <strong>der</strong><br />
Handel mit diesen Artikeln kein neuer sein.<br />
Wir sehen, daß die Seehandlung schon vor ihrer Grün-<br />
dung auf Wi<strong>der</strong>spruch stieß, trotzdem trat sie im nächsten Jahre