Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald
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Vorbil<strong>der</strong>'^) eine ergreisende Klage über den Tod Margaretas ent-<br />
hält, so giebt uns. diese Aeußerung des Haffes gegen die Na-<br />
vennaten am Deutlichsten zu erkennen, wie alle Anfeindungen<br />
aus Neid gegen die Fremden entstanden. Es läßt sich annehmen,<br />
daß <strong>der</strong> Schreiber jenes Angriffs auch <strong>der</strong>selbe war, welcher die<br />
bei Balthasar a. a. O. p. XII. und bei Kosegarten I. p. 161<br />
fehlenden Worte:<br />
l^uit V6lo äeukta non moäica cloctrma<br />
durchstrich, weil er dem Fremden es mißgönnte, eine Tochter<br />
gehabt zu haben, welche durch ungewöhnliche Bildung ihre Kom«<br />
merschen Schwestern übertraf. —<br />
Es gelang mir durch eine Loupe die fast unkenntlich ge-<br />
wordenen durchstrichenen Worte zu entziffern. Das auf cwctrma<br />
folgende Wort cM re wurde von dem Krittler in huae verän-<br />
<strong>der</strong>t. — Margaret« starb, wie wir aus diesem Nachrufe ver-<br />
nehmen, im zwanzigsten Jahr und wurde in <strong>der</strong> Kirche des<br />
schwarzen Klosters (aeäe vraeäicHtorum, Prediger o<strong>der</strong> Domini-<br />
kanerkirche) bestattet^).<br />
*) Oioero äs oratore III. 2. 7.<br />
*^) Diese Kirche war schon vor 1565 zerstört (Gesterding, Beirr,<br />
z. G. d. St. Greifsw. p. 191) und findet sich deshalb we<strong>der</strong> auf dem<br />
alten Oelbilde im Besitz <strong>der</strong> Familie Pogge, von dem mehrere Copien<br />
von Petzold und namentlich in Wasserfarben von dem hiesigen Gymnasiallehrer<br />
C. A. Hube (Früher im Besitz des Vurgemeister Päpke in Greisswald.<br />
Dasselbe erschien auch in photographischer Nachbildung nach dem Gemälde<br />
von Hube, im Verlag von Reinhold Scharff, <strong>Greifswald</strong> 1863; ebendaselbst<br />
auch <strong>der</strong> Croyteppich <strong>der</strong> Universität Greisswald, mit kurzer Beschreibung<br />
von mir), existiren, noch auf den Abbildungen bei Nerian I'opossrkpkia<br />
ei. Lranä. et äuo. I>oin. p. 62, welche übrigens in Anlage<br />
<strong>der</strong> übrigen Klostergebäude vollständig verkehrt aufgenommen sind, noch<br />
auf <strong>der</strong> äeiineatio oppiäi 6rvp3^vn.1äa6 ad eisowi-e Lranäendui-^ico<br />
20. äoxt. 1659 oppuxiiatae. Als die jetzige Universitätsklinik erbaut<br />
wurde, traten jedoch beim Graben <strong>der</strong> Fundamente, die Grundmauern <strong>der</strong><br />
Klosterkirche wie<strong>der</strong> hervor, so daß man eine klare Uebersicht über ihre<br />
Lage und Bauart erhielt. Die Kirche lag unmittelbar an <strong>der</strong> Langenfuhrstraße<br />
und zwar so, daß die Langseite mit <strong>der</strong>selben von Westen nach<br />
Osten parallel lief. Sie hatte dieselbe Form, wie die hiesige Iakobikirche<br />
mit einem schmäleren achteckigen Chorschluß. Die südliche Mauer des