Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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jedes zu 12 Dutzend; die in kleinen Kisten zu 4 Gros sollten
angeblich weniger leicht zerbrechen, als die in größeren Kisten
eingeführten Pfeifen. Man arbeitete dieselben auch zu Grimma
bei Leipzig, zu Meuselwitz im Altenburgischen, zu Halle in
Sachsen, zu Königsbrück in der Oberlausitz, zu Weißensprink im
Brandenburgischen und in andern Orten. Die Fabrik in Rostin
geborte dem Sttttiner Kaufmann Salingre.
Ein Edict betreffend das revidirte und renovirte Tuch- und
Zeug-Reglcmenl vom 22. November 1772 erneuerte das Verbot
der Woll - Ausfuhr zum Besten der inländischen Fabrikanten,
erlaubte aber den Eingang fremder Wolle um dadurch den
Manufacturen das Material in größerer Menge zur Verfügung
zu stellen. Transito - Wolle mußte dicht geschnürt, plombirt und
mit einem Passirzettel versehen sein.
Auch der Seidenbau wurde in Pommern gepflegt, die
Kirchhöfe, öffentliche Platze lc. mit Maulbeerbäumen bepflanzt
und überall Maulbeerplantagen angelegt.
Besondere seit 1779 gespendete jahrliche Geldbelohnungen
und die seit 1763 verliehenen silbernen Denkmünzen suchten die
Ausbeute zu vermehren. 1784 gab es Maulbeer-Plantagen
in Pasewalk, Penkun, Ueckermünde, Swinemünde, Wollin,
Stettin, Iasenitz, Colbatz, Saatzig, Dölitz, Maffow, Naugard,
Wangerin, Labes, Treptow a. R., Rügenwalde, Schlawe, Stolpe,
Schmolsin, Rummelsburg, Cörlin, Neustettin, Tempelburg,
Colberg.
In Preußen betrug die gesammte Ernte 1751 nur 50 Pfd.,
1757 schon 700 Pfd., 1783 11,000 Pfd., 1784 13,432 Pfd.
reine Seide ohne Floretseide und 1785 bereits 17,000 Pfd.
Die aus der pommerschen Seide verfertigten Fabrikate
zeichneten sich vortheilhaft aus, die Güte der Seide und des
Rohmaterials soll im rauhen Klima gewinnen.
Obwohl der Heringshandel seit Gründung der Emdener
Herings-Compagnie beschrankt und der Fisch vertheuert wurde,
so weist der Import im Allgemeinen eine Steigerung nach.
1740 gingen ein. 5592 Tonnen holländische und nordische
Heringe, 1754 14,315 Tonnen (8280 Tonnen hollandische,